Der Chipkonzern Infineon hat nach Auskunft von Finanzchef Dominik Asam im ablaufenden Geschäftsjahr (30. September) besser verdient als erwartet. [...]
„Wir werden im Geschäftsjahr 2013 aller Voraussicht nach rund 20 Prozent mehr Gewinn erwirtschaften als zuvor geplant“, sagte Asam der „Börsen-Zeitung“. Nach zwei Jahren der Stagnation zeichne sich für die Branche weltweit eine Erholung ab.
Die Zeichen stünden gut, dass der Konzern wieder auf seinen langfristig angestrebten Wachstumspfad zurückkehren werde. Allerdings werde das Umsatzziel von fünf Milliarden Euro wohl noch nicht 2015, sondern erst 2016 erreicht werden, schränkte der Manager ein. Er erklärte die Verzögerung mit der Euro-Krise, die „uns einen Strich durch die Rechnung“ gemacht habe.
Infineon hatte zuletzt wegen der schwachen Chipkonjunktur mit schrumpfenden Umsätzen zu kämpfen. Vor allem die maue Nachfrage seiner Industriekunden hatte Infineon zu schaffen gemacht. In Reaktion auf den Branchenabschwung hatte der Konzern im Herbst die Investitionen eingedampft und einen scharfen Sparkurs eingeschlagen, um auch in der Flaute nicht aus der Gewinnzone zu rutschen. Das zahlt sich nun aus. Schon im Februar hatte das Management davon gesprochen, dass der Tiefpunkt erreicht sei.
Inzwischen erholt sich auch das Geschäft mit der Automobilindustrie wieder. Zwar klagen die Autobauer über die Absatzschwäche in Europa. Die betrifft aber vor allem kleinere und günstige Wagen, während die Chips von Infineon viel öfter in hochpreisigen Autos zu finden sind, die vor allem auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt reißenden Absatz finden. Laut Infineon ist der Einsatz von Halbleitern in Oberklassefahrzeugen dreimal so hoch ist wie bei Kompaktfahrzeugen. (apa)
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