Initiative digi4family: „Medienkompetenz ist Zukunftskompetenz“

Familienministerin Karmasin und UBIT-Obmann Harl starten die Initiative digi4family zur besseren Bewältigung von Medien-Alltagsherausforderungen für Familien. [...]

„Medienkompetenz wird zur Grundlagenkompetenz, um angemessen in allen Gesellschaftsbereichen teilnehmen zu können. Kompetenzverhältnisse drehen sich um: Kinder sind medienkompetenter als ihre Eltern und Lehrer; Familien müssen die Chancen und Risiken der (digitalen) Informationsgesellschaft gemeinsam erlernen“, erklärte Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin bei der heutigen Präsentation von „digi4family“, einer neuen Initiative des Bundesministeriums für Familien und Jugend und des WKO-Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT).

„Medienkompetenz ist längst zu einer Frage der Fortentwicklung und Zukunftsfähigkeit eines Landes geworden, daher möchte ich unsere Familien bei der Bewältigung von Medien-Alltagsherausforderungen unterstützen. Aus aktuellen Studien wissen wir, dass 79 Prozent der Eltern Interesse am Medienverhalten ihrer Kinder zeigen, sich jedoch oft überfordert fühlen. Hier möchten wir mit digi4family ansetzen, denn digi-fitte Kinder brauchen digi-fitte Eltern“, erläuterte Karmasin.

UBIT-Obmann Alfred Harl betonte, dass Informations- und Kommunikationstechnologien bei mehr als 250 Millionen europäischen Internetnutzern nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken seien: ob in der Schule, im täglichen Leben, beruflich oder privat. Gemeinsames Ziel sei es daher, Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vernetzung der Generationen zu schaffen, um Kindern und Eltern die Möglichkeit zu geben digitale Kompetenzen gemeinsam zu erwerben. „Insbesondere bei den älteren Generationen gibt es großes Ausbaupotenzial, es nutzen beispielsweise nur 36 Prozent der 65-74-Jährigen mobiles Internet. Digitale Kompetenzen schaffen gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Transparenz und verbessern die Kommunikation der Generationen“, so Harl weiter.

Medienkompetenz heiße aber auch Erlernen von Medienabstinenz, denn 33,6 Prozent der Jugendlichen sind Digital Natives und können sich daher ein Leben ohne Handy kaum vorstellen. Auch nur 58 Prozent der Eltern vereinbaren Regeln für die Internetnutzung ihrer Kinder. „Während ein kompetenter Umgang mit neuen Medien das Leben erleichtert, ist es gleichzeitig wichtig auch die Risiken zu kennen. So wurden bereits 51 Prozent der Jugendlichen mit  ‚Sexting‘ konfrontiert, 28 Prozent der österreichischen Kinder hatten bereits Kontakt zu schädlichen benutzergenerierten Inhalten wie Selbstmordforen oder Pro-Anorexia-Seiten und 20 Prozent aller Jugendlichen sind bereits online gemobbt worden“, so die Familienministerin und weiter „mit einer breiten Palette an Maßnahmen möchten wir durch Aufklärung und Beratung solchen Negativtrends entgegen wirken“.

Gemeinsam mit Safer Internet und werdedigital.at bietet das BMFJ Workshops und Publikationen für Jugendliche, Eltern, Erziehende und Multiplikatoren zu den Themen Chancen und Risiken von Computerspielen an. Die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen bietet unabhängige Information zu digitalen Spielen, und digitale Schulbücher sollen künftig vermehrt forciert werden.

Österreichs Digital Champion, Meral Akin-Hecke, begrüßt die Initiative von Familienministerin Sophie Karmasin: „Digitale Kompetenzen müssen Familiensache werden“, so Akin-Hecke, die das Thema mit ihrer Plattform werdedigital.at intensiv forciert. „Innerhalb von Familien muss damit ein generationenübergreifender Dialog entstehen. Digitale Kompetenz muss aktiv von allen Generationen gelebt werden: von Kindern und Eltern, von Jugendlichen und Senioren“, so Akin-Hecke.

Auch Saferinternet.at, die österreichische Informationsstelle für die sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Medien, freut sich über die Initiative digi4family des Jugendministeriums. Unter diesem Dach wird die bisherige Zusammenarbeit rund um Internetsicherheit und Medienkompetenz weiter ausgebaut mit einem speziellen Fokus auf die Bedürfnisse von Familien. Zahlreiche Tipps und praktische Infos gibt es schon jetzt auf http://www.saferinternet.at. (pi)


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