Initiative gegen Fake News

Es ist der größte Zusammenschluss von Faktencheck-Profis und WissenschaftlerInnen im deutschsprachigen Raum: Am 1. November startet das Projekt "GADMO – German-Austrian Digital Media Observatory" mit dem Ziel der länderüber-greifenden koordinierten Bekämpfung von Des- und Falschinformationen. [...]

Ab 1. November startet ein Zusammenschluss von Faktencheck- und Wissenschafts-Teams gegen Fake News in Österreich. (c) memyselfaneye / Pixabay
Ab 1. November startet ein Zusammenschluss von Faktencheck- und Wissenschafts-Teams gegen Fake News in Österreich. (c) memyselfaneye / Pixabay

Mit der APA – Austria Presse Agentur, der dpa Deutschen Presse-Agentur sowie der Agence France Presse (AFP) und dem unabhängigen Recherche-Netzwerk Correctiv schließen sich dabei
erstmals die führenden Faktencheck-Organisationen im deutschsprachigen Raum zusammen und kooperieren mit namhaften Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Mit dabei sind das AIT Austrian Institute Of Technology, die Kommunikations- und Daten-wissenschaftler/-innen des Instituts für Journalistik der TU Dortmund sowie die Fakultät Statistik der TU Dortmund und das Athens Technology Center. Koordiniert wird GADMO vom Institut für Journalistik an der TU Dortmund.

GADMO verfolgt vier Ziele:

  1.  Faktenchecks zukünftig auf einer zentralen Plattform zu bündeln und so der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen. 
  2.  Desinformationskampagnen zu identifizieren und wissenschaftlich zu untersuchen. 
  3.  Die Medienkompetenz in Österreich und Deutschland zu fördern. 
  4.  Zu überprüfen, ob digitale Plattformen und soziale Netzwerke genug im Kampf gegen Desinformation tun.

APA und AIT setzen Initiative in Österreich um

In Österreich bringen die Faktencheck-ExpertInnen der APA sowie Experten und Expertinnen für Künstliche Intelligenz, Bild- & Videoanalyse sowie Medienforensik des AIT ihr spezifisches Wissen in die Initiative ein. Sie sind somit zentrale Anlaufstelle für alle Wissenschaftler, die zum Thema Desinformation tätig sind, sowie alle in Österreich tätigen Faktencheck-Institutionen. Erfolgreicher Start der Kooperation von APA und AIT war das vor kurzem erfolgreich abgeschlossene Forschungsprojekt „defalsif-AI“, in dessen Rahmen ein neues, KI-gestütztes Tool entwickelt wurde. Dieses überprüft Texte, Bilder oder Videos und liefert mit wenigen Klicks Hinweise auf manipulierte digitale Inhalte und gezielte Desinformation. Auch das im Rahmen von „defalsif-AI“ erworbene Knowhow wird in den fachlichen Austausch bei GADMO einfließen.

„Fake News und Desinformationen sind globale Phänomene. Unabhängiger Qualitätsjournalismus ist gefordert, Fact-Checking als eigenständiges Ressort zu etablieren und Faktenchecks als essenziellen redaktionellen Service der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das gelingt in der internationalen Vernetzung und im länderübergreifenden Austausch am besten“, betont APA-CEO Clemens
Pig.  

 Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security am AIT: „Nach dem Erfolg von ‚defalsif-AI‘ war es ein logischer Schritt, unser besonderes Knowhow auch im Rahmen von GADMO international einzusetzen. Wir untersuchen die Technologien und Mechanismen hinter Desinformationskampagnen, um wirksam gegen diese vorgehen zu können – von der internationalen Vernetzung profitieren dabei alle
Kooperationspartner.“ 

Europaweites Netzwerk European Digital Media Observatorys (EDMO)

GADMO wird Teil des europaweiten Netzwerks des European Digital Media Observatorys (EDMO). Das Netzwerk besteht aus neun Hubs, die in 17 Ländern Europas aktiv sind. Bis Anfang 2023 werden weitere Hubs hinzukommen. So können alle Projektpartner europaweit zusammenarbeiten und gemeinsam recherchieren: Die Faktencheck-Teams erhalten Zugang zu einer sicheren Online-Plattform, die europaweite Kollaborationen von Faktencheck-Redaktionen ermöglicht. Alle Kooperationspartner profitieren von der europaweiten Vernetzung, etwa durch den intensiven Austausch mit der Faktencheck-Community und dem gesamten EDMO-Netzwerk, in dessen Arbeitsgruppen auch Social-Media-Plattformen vertreten sind.

Das GADMO/Projekt wird von der EU-Kommission gefördert.


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