Initiative „Schutz vor Cyberkriminalität“ startet

Dem Schutz vor Cyberkriminalität vor allem für niederösterreichische KMU gilt eine neue Initiative, die Info-Veranstaltungen in allen vier Landesvierteln beinhaltet. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner kündigte weiters an, dass bis zum Jahresende eine österreichweite Cybersicherheitsstrategie auf dem Tisch liegen werde. [...]

Auch der Bau des Cyberkompetenzzentrum C4 habe bereits begonnen. In den ersten drei Quartalen 2012 wurden in Niederösterreich im Bereich Internetkriminalität im Vergleich zum Vorjahr 180 Prozent mehr Delikte angezeigt. Die Anzahl steigerte sich von 632 (2011) auf heuer 1.786 Anzeigen. Bundesweit lag der Anstieg bei 150 Prozent.
Weltweit, betonte Mikl-Leitner, würden pro Jahr an die 750 Milliarden Euro Schäden durch IT-Kriminalität entstehen – in Österreich zehn bis zwölf Milliarden Euro. Landespolizeidirektor Franz Prucher schätzte, dass etwa drei Milliarden davon auf Niederösterreich entfallen. Das Internet als „Marktplatz von heute“ wird von beinahe jedem Unternehmen genutzt.
Angezeigte Betrugsdelikte betreffen vor allem „gefakte Webshops“ sowie Kriminalität im Bestellbereich, das heißt, Waren werden im Internet bestellt und bezahlt, auf die Lieferung wartet man aber vergeblich. Auch Hacking nimmt zu. Das Täterprofil ist ein junges – unter 40 Jahren -, und als Tatort gilt oft das Wohnzimmer oder private Büro.
Ein Tipp an die Konsumenten von neuen oder unbekannten Webshops sei, bei einer Bestellung nicht die korrekte Kreditkartennummer anzugeben, sondern vorerst eine falsche. Meldet sich daraufhin die Firma, könne man davon ausgehen, dass sie legitim ist und man bedenkenlos bestellen kann. Solchen Rat aussprechen zu müssen sei „traurig, aber wahr“, sagte die Innenministerin.
300 „Cybercops“ seien bereits ausgebildet worden, alleine 43 sind in niederösterreichischen Polizeiinspektionen im Dienst, so Mikl-Leitner. Zusätzlich sollen bis Ende des Jahres 105 Bezirks-IT-Ermittler in Österreich eingesetzt werden, 24 davon in der Landespolizeidirektion NÖ. Auf der Homepage des Innenministeriums  können Internetbetrügereien jederzeit gemeldet werden. Dies sei wesentlich für die Bekämpfung, betonte die Ministerin. Je mehr Hinweise die Ermittler bekämen, desto dichter könne das Netz der Bekämpfung gesponnen werden.
Mit der Initiative „Schutz vor Cyberkriminalität“ für niederösterreichische Klein- und Mittelbetriebe reagiere man auf die zunehmende IT-Kriminalität im Bundesland, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. Die vier Info-Veranstaltungen werden gemeinsam mit ecoplus, dem Kuratorium Sicheres Österreich und der Landespolizeidirektion umgesetzt. Experten werden den KMU Ratschläge geben und über die Gefahren im Netz aufklären.

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