Innovationen, die unser Leben verändern werden

Zum achten Mal veröffentlicht IBM ihre Prognose "IBM 5 in 5": Eine Liste mit fünf Trends und technischen Innovationen mit dem Potenzial, das Leben der Menschen in den nächsten fünf Jahren nachhaltig zu verändern. Sie basiert auf gesellschaftlichen Trends, Marktentwicklungen und innovativen Technologien, an denen die IBM Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit arbeiten. [...]

Wichtige Grundlage für das diesjährige „IBM 5 in 5“ ist Cognitive Computing, das auf Technologien des IBM Computersystem Watson zurückgreift. Darunter versteht man lernende Systeme, die beginnen natürliche menschliche Sprache und Semantik zu verstehen und es Computersystemen somit ermöglichen, mit Menschen in einer völlig neuen Weise zu interagieren.

Dabei lernen sie aus Erfolgen und Fehlern, ziehen Rückschlüsse und erkennen Muster. „Kognitive Computersysteme werden in den nächsten Jahren die Art und Weise, wie Mensch und Maschine interagieren ganz grundsätzlich verändern. Ein selbstlernendes System, das menschliche Sprache zu verstehen beginnt, wird Menschen dabei unterstützen, einen umfassenderen und selbstverständlicheren Zugang zu Information und Wissen zu bekommen“, sagt Helmut Ludwar, Chief Technology Officer bei IBM Österreich. In welchen gesellschaftlichen Bereichen innerhalb der nächsten 5 Jahre bereits erste Auswirkungen zu spüren sein könnten, zeigt die diesjährige Prognose „IBM 5 in 5“.

Bessere Bildung ist eine globale Herausforderung: Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit fast zwei von drei Erwachsenen keinen höheren Schulabschluss schaffen. Wie aber könnte man das ändern? Durch eine stärkere individuelle Förderung, lautet eine der zentralsten Antworten. Dafür werden Lehrer durch die Auswertung der verfügbaren Daten über einzelne Schüler entlang ihrer bisherigen „Schulkarriere“ zukünftig sehr viel besser wissen, wo deren Stärken und Schwächen liegen, um sie auf dieser Grundlage gezielter fördern zu können. Ein Pilotprojekt in einem der größten Schul-Distrikte der USA, zu dem insgesamt 170.000 Schüler gehören, nutzt beispielsweise neue Analyse-Technologien und individuell abgestimmte Lehrtechniken, um die Talente jedes einzelnen Schülers besser zu fördern und die Leistungsfähigkeit weiter zu verbessern.

Der Online-Handel wächst momentan viel schneller als der Verkauf im lokalen Einzelhandel: Allein in Österreich setzten die 100 größten Onlineshops im Vorjahr 1,8 Milliarden Euro um – Tendenz klar steigend. Das muss aber nicht so bleiben. Kluge Einzelhändler werden die Vorteile lokaler Präsenz, die Nähe zu ihren Kunden und ihrer Präsentationsmöglichkeiten vor Ort zukünftig mit dem kombinieren, was das Web und digitale Technologien zu bieten haben, zum Beispiel unter dem Stichwort Augmented Reality. Bis in fünf Jahren wird sich zudem das Verkaufspersonal dank Cognitive-Computing-Unterstützung zu wirklichen Beratungsexperten für jedes Produkt weiterentwickeln können. IBM-Wissenschafter gehen davon aus, dass physische Geschäftslokale und Online-Auftritte zu einer Einheit zusammenwachsen werden, in der jede Komponente seine Vorzüge ausspielen kann. Zum Beispiel werden im Geschäftslokal mobile Devices oder Services zur Verfügung stehen, die Kunden durch das Sortiment leiten und auf bereits online vorgemerkte Artikel hinweisen. Durch den Einsatz von Analyse-Technologien wird der Händler darüber hinaus besser wissen, was seine Kunden bevorzugen und brauchen. Damit unterstützt der „Händler ums Eck“ besser als jemals zuvor das individuelle Einkaufserlebnis seiner Kunden.

Bessere Gesundheitsvorsorge auf Basis von DNA-Analysen: Die Krankheit Krebs ist noch lange nicht besiegt – ganz im Gegenteil, die Rate der Neuerkrankungen soll bis 2030 um 75 Prozent steigen. Computer können Medizinern helfen, besser zu verstehen, wie ein Tumor entsteht und wie er am besten zu bekämpfen ist. Bis in fünf Jahren werden die Fortschritte in Analytics und Cognitive Computing in Kombination mit neuen Erkenntnissen in der Humangenetik Ärzten wesentlich bessere Diagnose-Möglichkeiten bieten und die Entwicklung von individuellen, auf den Patienten abgestimmten Krebstherapien erlauben.

Eine personalisierte Krebsbehandlung ist seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms der Traum vieler Mediziner. Doch noch scheitert sie an der mangelnden Verfügbarkeit entsprechender Technologien. Das wird sich nicht zuletzt durch den Zugang zu Cloud-basierten kognitiven Systemen mit enormer Geschwindigkeit ändern.

IBM hat gemeinsam mit Partnern aus der Gesundheitsbranche begonnen, Systeme zu entwickeln, die ein besseres Verständnis über die individuelle genetische Ausstattung eines Krebspatienten geben. So lassen sich die Zeitspannen, in der passende Therapien entwickelt werden, von Wochen und Monaten auf Tage und Minuten verringern. Diese Systeme lernen über die Zeit dazu und werden beispielsweise auch für Herzinfarkt-Patienten DNA-spezifische Behandlungsoptionen vorschlagen können.

Ein digitaler Sicherheitsbegleiter für das Netz: Allein im Jahr 2012 wurden in den USA zwölf Millionen Online-Opfer gezählt, deren digitale Identität missbraucht wurde. Passwörter, Firewalls oder Anti-Virus-Software bieten hier keinen ausreichenden Schutz mehr. Sie erkennen meist nur bekannte Viren und überwachen zu wenige Datenquellen. In fünf Jahren werden wir daher über digitale Sicherheitsbegleiter verfügen, die quasi auf Personen- und Objektschutz trainiert werden. Sie überprüfen Identitäten auf Basis situativer, kontextorientierter und historischer Daten. Gleichzeitig wird der Sicherheitsbegleiter mehr über seinen User lernen und ihn, wenn er es wünscht, in bestimmten Fällen auch auf leichtsinniges Agieren im Netz aufmerksam machen.

Gegenwärtig arbeiten IBM-Wissenschafter beispielsweise daran, das Verhalten mobiler Geräte in Netzwerken besser zu verstehen, um potenzielle Risiken früher zu erkennen. Denn Sicherheit verlangt immer mehr eine 360-Grad-Sicht auf Daten, Geräte und Applikationen, um Auffälligkeiten, die Vorboten für einen Missbrauch sein können, möglichst frühzeitig zu erkennen.

Eine lebenswertere Stadt: Bis 2050 werden sieben von zehn Menschen in Städten leben. Und bis in fünf Jahren werden smarte Cities in Echtzeit über Millionen von Ereignissen informiert werden, Computer besser verstehen, was Menschen brauchen, was sie mögen, was sie tun und wie sie sich fortbewegen. Stadtverwaltungen werden somit auf Basis von frei verfügbaren Informationen über ihre Einwohner genauer einschätzen können, welche Ressourcen wann und wo benötigt werden, um deren Bedürfnisse zu befriedigen. Die Einwohner ihrerseits werden über ihre Tablets und Smartphones den Kontakt mit ihrer Stadtverwaltung intensivieren. So arbeitet IBM beispielsweise mit der brasilianischen Regierung an einem Crowdsourcing-Tool, mit dessen Hilfe Nutzer über ihre mobilen Geräte Zugangs- und Navigationsprobleme für Menschen mit Behinderungen in den Städten anzeigen können. Damit wird es für die Verwaltungen einfacher, Probleme und Missstände schneller zu beseitigen. (pi)


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