„Innovatives Wien 2020“: Wien entwickelt neue Strategie für Forschung, Technologie und Innovation

4,7 Prozent der Wiener Beschäftigten arbeiten im Bereich Forschung und Innovation. Ziel ist es, auch in Zukunft hochwertige Arbeitsplätze in Wien zu schaffen. [...]

„Wien hat den Anspruch sich zu einem der führenden europäischen Standorte für Forschung und Innovation zu entwickeln“, so die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner. Und weiter: „Denn nur wenn Wien weiter konsequent auf hohe Qualität der Arbeitskräfte und auf Forschung und Innovation setzt, werden wir uns im internationalen Standortwettbewerb weiter bewähren und damit langfristig auch unsere hohe Lebensqualität erhalten können.“ Wien stellt sich dieser Verantwortung: „Es ist kein Zufall, dass Wien im Jahr 2007 – noch vor dem Bund – eine FTI-Strategie vorgelegt hat“, so Brauner weiter.

Wien zählt mit einer Forschungsquote von 3,4 Prozent (Österreich 2,77 Prozent) bereits heute zu den Top-Regionen in der EU. Zwischen 2004 und 2011 (den aktuellsten verfügbaren Zahlen) hat sich eine erfreuliche Entwicklung abgezeichnet:

  • Die Anzahl der forschenden Unternehmen in Wien um 89 Prozent erhöht.
  • Die Akademikerquote ist von 16,4 auf 21,3 Prozent gestiegen.
  • Wien ist inzwischen der größte Hochschulstandort im deutschsprachigen Raum, mit mehr Studierenden als Berlin und München.
  • Es gibt fast 20 Prozent mehr Beschäftigte im F&E-Bereich als 2004, damit arbeiten mittlerweile über 40.000 Menschen in der Forschung, an den Universitäten, den Kompetenzzentren und in Unternehmen.
  • Der Frauenanteil im Bereich Forschung und Entwicklung konnte auf 39 Prozent gesteigert werden.

Damit arbeiten mittlerweile 4,7 Prozent der Wiener Beschäftigten im Bereich Forschung und Innovation. Lediglich die Region Hovedstaden mit Kopenhagen und Brabant-Wallonien liegen hier vor Wien. „Wien ist bereits sehr gut aufgestellt, das ist aber sicherlich kein Erfolg auf dem wir uns ausruhen dürfen. Unser Ziel ist es diese schöne Dynamik im Bereich Wissenschaft und Forschung in den nächsten Jahren noch weiter auszubauen“, so Brauner. Und weiter: „Denn gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es absolut notwendig konsequent weiter in Zukunftsfelder zu investieren. Um weitere Schritte nach vorne zu machen wird aber entscheidend sein, dass auch der Bund sich zur ausreichenden Finanzierung unserer Universitäten und Forschungseinrichtungen bekennt.“

Denn gerade im Bereich der Forschung zeigt sich, dass viele wichtige Projekte und Initiativen nur durch eine gemeinsame Finanzierung von Bund und Stadt Wien bestehen können. „Unser Ziel sind jedenfalls auch in Zukunft hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und ganz sicher kein hochqualifiziertes akademisches Prekariat“, sagt Brauner.

„Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise ist es wichtig in Schwerpunkte zu investieren. Das hat Wien mit seiner 2015 auslaufenden Strategie „Wien denkt Zukunft“ konsequent getan“, so Klemens Himpele, Leiter der in Wien für Forschung, Technologie und Innovation zuständigen Magistratsabteilung 23. In den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologien, Life Sciences und Creative Industries sind in Wien mittlerweile rund 130.000 Menschen beschäftigt.

„Forschung und neue Technologien sorgen für Wertschöpfung, hochwertige Arbeitsplätze und helfen die Lebensqualität zu sichern heißt es daher auch in der kürzlich verabschiedeten Smart City Rahmenstrategie“, so Himpele. Wien brauche viele innovative Betriebe, die Ergebnisse der Forschung in Produkte übersetzen. Dabei gibt es in den Wiener Unternehmen ein großes innovatives Potenzial. „Auch das Ausland trägt zu einem Drittel zu den Unternehmensausgaben für F&E bei, ein gutes Zeichen für die hohe Attraktivität des Forschungsstandortes Österreich für multinationale Konzerne“, so Himpele. Die Zahl der forschenden Unternehmen in Wien ist seit 2004 um 89 Prozent gestiegen, ein Trend, der sich fortsetzen soll.

„Die im Wiener Budget veranschlagten Mittel für Ausgaben der Stadt Wien für Forschung und Entwicklung haben sich seit 2008 um 23 Prozent erhöht. Auch das unterstreicht die große Bedeutung von Innovationen für die Stadt“, betont Himpele. Dabei sind die Förderungen
vielfältig:

  • MA 7: Die Förderungsarbeit im Rahmen der Kulturabteilung bezieht sich auf das gesamte wissenschaftliche Erkenntnisgebäude, auf die Naturwissenschaften, die medizinischen und die technischen Wissenschaften und ebenso auf die Geistes-, Kultur-, Kunst- und Sozialwissenschaften.
  • MA 23: Mit der Fachhochschul-Förderung der MA 23 werden exzellente Projekte in Lehre und Forschung an den Wiener Fachhochschulen gefördert. In der Periode 2010-2014 stehen 18 Millionen Euro zur Verfügung.
  • WWTF: Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds ist die einzige größere privat-gemeinnützige Forschungsförderungseinrichtung in Österreich. In den letzten zehn Jahren sind bislang mit ca. 75 Millionen Euro Stiftungsmitteln und ca. 25 Millionen Euro Stadtmitteln zahlreiche größere Vorhaben gefördert worden.
  • Forschungsinstitutionen wie das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO, das Institut für Höhere Studien IHS und das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche wiiw werden von der Stadt Wien in ihren Tätigkeiten mit jährlichen Subventionen unterstützt.
  • Wirtschaftsagentur Wien: Sie hat als Ziel die Stärkung der Wiener Unternehmen und ihrer Innovationskraft sowie die nachhaltige Modernisierung des Wirtschaftsstandortes, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Die Aktivitäten umfassen direkte finanzielle Unterstützungen für Unternehmen, die Bereitstellung technologiespezifischer Infrastruktur sowie flankierende Maßnahmen in allen Phasen des Innovationsprozesses.

INNOVATIVES WIEN 2020
„Mit „Innovatives Wien 2020″ wird bis 2015 eine neue Strategie für die Ausrichtung der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik Wiens bis 2020 erarbeitet werden“, sagt Himpele. Die Strategie soll dabei den Rahmen für die künftige FTI-Politik der Stadt abstecken und einen wichtigen Beitrag zur Smart City Initiative der Stadt Wien liefern. „Auch in der neuen Strategie werden Forschung, Technologie und Innovation eine Rolle spielen – die aktuelle Strategie wird in der neuen Strategie aufgehen – allerdings soll es einen Schwerpunkt auf Innovation geben. Wie finden Ideen und Forschungsergebnisse ihren Weg zur Innovation? Was sind Innovationen für die Stadt? Wie kann Wien in der Region und im internationalen Umfeld agieren?“, so Himpele. Das wären nur einige der Fragen, die die neue Strategie beantworten soll.

In den Prozess der Strategieerstellung werden Akteure aus den Bereichen der Forschung und Wissenschaft, der Wirtschaft und der Stadt eingebunden. In der Smart City Rahmenstrategie wurde analog zur FTI-Strategie des Bundes das Ziel festgehalten, dass Wien zum Innovation Leader werden soll. „Mit dem Start für das Projekt ‚Innovatives Wien 2020‘, der Wiener FTI-Strategie, stellen wir die Weichen, damit Wien seine Position unter den wichtigsten europäischen Forschungs- und Innovationsmetropolen ausbauen kann“, so Brauner abschließend. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen Ende 2015 nach dem Beschluss im Gemeinderat der Öffentlichkeit präsentiert werden. (pi)


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