Das Innsbrucker Unternehmen ParityQC ist Teil eines Bieter-Konsortiums, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen der Aufträge erhalten hat, um Ionenfallen-Quantencomputer in Deutschland zu bauen. [...]
Die fünf Projektpartner (ParityQC, eleQtron, NXP Semiconductors Deutschland, QUDORA Technologies und Universal Quantum Deutschland) werden innerhalb der nächsten vier Jahre Prototypen von Quantenrechnern im Rahmen der DLR-Quantencomputer Initiative bauen. Das Volumen der Verträge im Gesamtwert von 208,5 Millionen Euro macht die Initiative zu einem der weltweit größten Vorhaben im Quantum Computing. In einer Zeit, in der sich die globale Quantum Computing Industrie in rasantem Tempo entwickelt, ist dieses Leuchtturm-Projekt ein enormer Gewinn für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Europas. ParityQC ist laut den Angaben das weltweit einzige Quantenarchitektur-Unternehmen mit einem Entwicklungsansatz für Hardware und Software, der Quantenchips und Algorithmen aufeinander abstimmt.
Der Auftrag fällt für ParityQC in eine Phase starken Unternehmenswachstums. In den zweieinhalb Jahren seit seiner Gründung ist es der Firma gelungen, sich von einem Spin-off der Universität Innsbruck zu einem der Hauptakteure in der weltweiten Quantum Computing Industrie zu entwickeln, wobei es sich nach wie vor um ein rein österreichisches Unternehmen handelt. Sämtliche Patente werden von der österreichischen Muttergesellschaft gehalten. Das Herzstück der Technologie von ParityQC ist die patentierte ParityQC-Architektur. Der weltbekannte Mikroprozessor-Pionier Hermann Hauser, der auch Investor von ParityQC ist, hat ihr Potenzial schon früh erkannt.
„Einzigartige Architektur“
„Die einzigartige Architektur von ParityQC für Quantencomputer wird neue Maßstäbe dafür setzen, wie hochskalierbare Quantencomputer innerhalb des nächsten Jahrzehnts gebaut werden können“, resümieren Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner, Mitbegründer:innen und Co-CEOs von ParityQC.
Ein Faktor, der ParityQC zu einem idealen Partner für das Projekt macht, ist seine Forschung, die sich auf den Bau skalierbarer, modularer, universeller Quantencomputer auf der Grundlage der ParityQC-Architektur konzentriert. Drei Arbeiten, die diese Forschung beleuchten und von Physikern von ParityQC und Wolfgang Lechners Forschungsgruppe an der Universität Innsbruck verfasst wurden, schafften es in die einflussreichen wissenschaftlichen Zeitschriften der American Physical Society (APS). Diese Forschungsergebnisse werden nun im Rahmen der DLR-Quantencomputer-Initiative umgesetzt, wo sie eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der nächsten Generation von Quantencomputern spielen sollen.
Die Auftragsumsetzung wird verschiedene Phasen mit zwei Hauptzielen durchlaufen: den Bau von Ionenfallen-Quantencomputer-Demonstratoren sowie die Entwicklung von modularen Systemen, die auf Tausende von Qubits skaliert werden können. ParityQC, NXP Semiconductors und eleQtron werden zunächst am Vorprojekt arbeiten, das den Bau eines 10-Qubit-Demonstrationsmodells umfasst, damit die Nutzer Erfahrungen mit Ionenfallen-Systemen sammeln und deren Entwicklung vorantreiben können.
ParityQC wird auch an einem weiteren Projekt mit den Partnern NXP Semiconductors und eleQtron zusammenarbeiten, die darauf abzielen, modulare und skalierbare Ionenfallen-Quantencomputer auf der Grundlage einer universellen Quantencomputerarchitektur zu bauen. Der Beitrag von ParityQC ist für das Projekt von entscheidender Bedeutung, da die ParityQC-Architektur die Grundlage für die Verbindung der Chips zu einer modularen Struktur bilden wird. Jedes Modul wird über einen eigenen kleinen Quantenprozessor mit jeweils 10 Qubits verfügen, deren Struktur das Potenzial haben wird, zu wachsen und viele Chips mit bis zu Tausenden von Qubits zu umfassen.
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