Marketer großer Firmen nutzen immer häufiger öffentlich geteilte Fotos auf Instagram, Flickr, Pinterest & Co. für Werbezwecke. [...]
Dazu scannen, lagern und werten digitale Marketingfirmen die Bilder gezielt aus, um Werbung noch gezielter zu verbreiten. Im Zentrum steht dabei das Sammeln von Informationen über das Klientel zur noch effizienteren Produktverwendung.
Ditto beispielsweise fungiert als Partner der Fotosharing-Seiten mittels Programmschnittstellen-Zugang, um Fotos zu scannen und Logos zu identifizieren – so beispielsweise auch Bilder von Menschen, wie diese eine Coca-Cola-Dose halten. Diese Informationen werden letztlich dazu verwendet, um das Markenimage zu analysieren.Die Marketer interessieren sich dabei auch für Markenkorrelationen – zum Beispiel, welches Getränk Menschen trinken, während sie gerade Kraft-Makkaroni und Käse essen. Auch die Verbindung zwischen Accessoires wie Sonnenbrillen und Geldbörsen sowie Kleidung wird von den digitalen Marketingfirmen unter die Lupe genommen. Schlussendlich kann die Umgebung Aufschluss darüber geben, wo und wie ein Produkt verwendet wird.
Die Informationsquellen im Web 2.0 sind riesig. Alleine auf Instagram wurden laut Ditto bereits 20 Mrd. Fotos geteilt. Rund 60 Mio. neue Fotos werden jeden Tag auf die Site gestellt. Werber wie Kraft Foods zahlen Marketingfirmen wie Ditto für ihre Dienste horrende Summen. Kraft verwendet dann diese Informationen, um Cross-Promotion für Produkte in den Supermärkten durchzuführen oder noch besseres Targeting zu betreiben.
Um alle Informationen zu analysieren, laden die Marketingfirmen die Fotos auf ihre Server herunter (Caching). Sie werden dann dazu verwendet, um Marketingkampagnen zu starten. Die Photo-Sharing-Seiten begrenzen die Zeit des Cachings auf eine bestimmte Zeit. Tumblr erlaubt eine Verweildauer solcher Fotos auf den Servern seiner Partner für drei Tage. Instagram spricht von einer „vernünftigen Periode“.
Jedoch werden die Regeln von den Partnerfirmen, die solche Programmschnittstellen verwenden können, oft gebrochen. So musste Pinterest feststellen, dass einer seiner Partnerfirmen die Verwendungsvorschriften verletzt hat. Seitdem hat die Firma ihre Kontrollen gegenüber den Partnerfirmen verschärft. (pte)
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