Eine Studie von BearingPoint zeigt: Digitale Zahlungsmethoden gewinnen in Europa weiter an Bedeutung. Während Bargeld in Österreich und Deutschland dominiert, setzen sich in anderen Ländern kontaktlose Kartenzahlungen durch. [...]
Die Management- und Technologieberatung BearingPoint hat in ihrer jüngsten europaweiten Zahlungsverkehrsstudie die aktuellen Trends im Bereich digitaler Zahlungsmethoden untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Akzeptanz und Nutzung digitaler Zahlungslösungen in Europa, wobei sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern abzeichnen.
Bargeld vs. Kontaktlos: Länderspezifische Präferenzen
In Österreich und Deutschland bleibt Bargeld die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode. 73% der österreichischen und 69% der deutschen Befragten geben an, häufig Bargeld zu verwenden. Im Gegensatz dazu dominieren in den meisten anderen untersuchten Ländern kontaktlose Kartenzahlungen. Besonders in den nordischen Ländern wie Finnland (89%), Dänemark (76%) und Schweden (75%) ist die Nutzung kontaktloser Karten weit verbreitet.
Christian Bruck, Partner und Zahlungsverkehrsexperte bei BearingPoint, kommentiert: “Bargeld dominiert weiterhin als die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode in Österreich und Deutschland. In den anderen Ländern der Umfrage, insbesondere den nordischen Ländern Finnland, Dänemark und Schweden, ist die Nutzung von Bargeld bereits deutlich geringer.”
Digitale Zahlungsmethoden im Aufwind
Die Studie prognostiziert eine weitere Zunahme digitaler Zahlungsmethoden in den kommenden zwei Jahren. In Irland können sich 40% der Befragten eine stärkere Nutzung von Kartenzahlungen und 39% eine intensivere Nutzung von Mobile Payments vorstellen. Ähnliche Tendenzen zeigen sich in Schweden mit 38% für Kartenzahlungen und 37% für Mobile Payments.
Interessanterweise variiert die Erwartungshaltung stark zwischen den Altersgruppen. Bei Kryptowährungen und Mobile Payments zeigen die 18-24-Jährigen und 25-34-Jährigen das größte Interesse an einer intensiveren Nutzung. Bei Kartenzahlungen erwarten sowohl die jüngste Altersgruppe (18-24 Jahre) als auch die älteste (55+) eine Steigerung der Nutzung.
Instant Payments: Die Zukunft des Zahlungsverkehrs?
Ein besonderer Fokus der Studie liegt auf Instant Payments. Im Durchschnitt plant jeder zweite Befragte, diese Zahlungsmethode zu nutzen. In Frankreich erwarten sogar 67% der Befragten eine Änderung ihres Zahlungsverhaltens durch Instant Payments. Besonders offen zeigen sich die Altersgruppen der 25-34-Jährigen (68%) und 18-24-Jährigen (65%).
Robert Bosch, Partner und globaler Leiter des Geschäftsbereiches Banking & Capital Markets bei BearingPoint, erläutert: “Mit dem verpflichtenden, flächendeckenden Angebot von Instant Payments ab 2025 kommt man den Erwartungen und Bedürfnissen der Zahler und Zahlungsempfänger an integrierte Echtzeitüberweisungen einen deutlichen Schritt näher.”
Herausforderungen und Bedenken
Trotz des Trends zu digitalen Zahlungsmethoden bleiben Herausforderungen bestehen. Die Studie zeigt, dass technische Probleme, Bedenken zur Datensicherheit und die Angst vor kriminellem Missbrauch die Hauptsorgen der Nutzer sind. Interessanterweise unterscheiden sich diese Bedenken nicht signifikant zwischen Ländern mit hoher und niedriger Nutzung digitaler Zahlungsmethoden.

Be the first to comment