Die Kluft zwischen den beiden führenden Computerprozessor-Herstellern Intel und AMD scheint zu wachsen: Während der finanzkräftige Branchenprimus Intel sich mit einem teuren Zukauf verstärkt hat, macht dem wesentlich kleineren Rivalen AMD ein schwächelndes Geschäft zu schaffen. [...]
Intel erklärte, beim niederländischen Branchenausrüster ASML einzusteigen. Im Rahmen einer umfangreichen Vereinbarung würden zunächst zehn Prozent der ASML-Aktien für 1,7 Mrd. Euro erworben, teilten die Amerikaner mit. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Anteil dann auf 15 Prozent aufgestockt werden. Überdies beteiligt sich Intel an Neuentwicklungen. Insgesamt hat das Paket ein Volumen von 3,3 Mrd. Euro.
Von derartig riesigen Investitionen kann AMD derzeit wohl nur träumen. Dem Chip-Hersteller macht in China und Europa ein schlechterer Absatz als erwartet zu schaffen. In Europa drückt die Schuldenkrise auf die Nachfrage. Im gerade abgelaufenen zweiten Quartal sei der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um voraussichtlich elf Prozent gesunken, erklärte der Intel-Rivale ebenfalls am Montag.
AMD hatte den Umsatz eigentlich mindestens stabil halten wollen. Gegen Ende des Quartals hätten sich die Geschäfte aber eingetrübt, hieß es. Die Aktie des Unternehmens brach nachbörslich um 11 Prozent ein. Dabei sind die Anleger Kummer gewohnt: AMD hatte im ersten Quartal einen hohen Verlust eingefahren.
Die vollständige Zwischenbilanz für das zweite Quartal legt AMD am Donnerstag kommender Woche (19. Juli) vor. Intel ist zwei Tage vorher dran, nämlich am Dienstag. Von dem Branchenprimus stammen etwa vier von fünf PC-Prozessoren, die Herzen eines jeden Computers. AMD ist die Nummer zwei. Beide Hersteller müssen mit der wachsenden Beliebtheit von Tablet-Computern klarkommen, in denen meist stromsparende Chips aus dem Hause ARM stecken.
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