Um die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte weiter zu attraktivieren, wird die Einreise- und Integrationsbegleitung erstmals ressortübergreifend durch Wirtschafts- und Integrationsressort unter der Marke „Come2Upper Austria“ gebündelt. [...]
Ein zentraler Standortfaktor für Oberösterreich sind ausreichend qualifizierte Fachkräfte. Das betrifft Unternehmen genauso wie Sozialeinrichtungen. Ein Schwerpunkt der aktiven Arbeitsmarktpolitik im Bundesland ist daher das Akquirieren von Fachkräften aus dem Ausland. Auch Unternehmen gehen zunehmend beim Recruiting über nationale Grenzen hinaus. Damit die internationalen Talente sich in ihrer neuen Heimat wohlfühlen und langfristig bleiben, brauchen sie Unterstützung und Begleitung. Daher gibt es bei diesem Thema künftig einen noch engeren Schulterschluss zwischen dem Wirtschaftsressort und dem Integrationsressort in Oberösterreich. Die Gewinnung, die Betreuung vor Ort im Bundesland und die Integration von internationalen Fachkräften erfolgt künftig durch eine Anlaufstelle und damit aus einer Hand.
Um weiterhin erfolgreich zu sein, braucht Oberösterreich auch qualifizierte Zuwanderung aus Drittstaaten. Die Arbeitsmarktdaten im April haben gezeigt, dass die Eintrübung der Konjunktur auch in Oberösterreich zu einer Steigerung der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat geführt hat, zugleich weist Oberösterreich mit 4,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate aller Bundesländer auf. Gleichzeitig sind die Arbeitslosenzahlen in Oberösterreich seit Jänner 2024 rückläufig. So hat es Anfang Jänner 2024 in Oberösterreich noch 43.420 Arbeitssuchende gegeben, jetzt sind es 30.987, das ist ein Rückgang um fast ein Viertel. Mit 694.000 unselbständig Erwerbstätigen Ende April ist auch die Beschäftigung in Oberösterreich nach wie vor hoch. Darüber hinaus stehen den 30.978 Arbeitssuchenden in unserem Bundesland 23.294 offene Stellen gegenüber. Die demografische Entwicklung wird den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in Oberösterreich in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen.
Come2Upper Austria
Zahlreiche Initiativen und Förderungen des Landes Oberösterreich unterstützen daher Unternehmen beim internationalen Recruiting und internationale Arbeitskräfte bei der Integration. Einer der Schwerpunkte im neuen Standortprogramm für Arbeit in Oberösterreich – „upperWORK“ – ist das Akquirieren ausländischer Fachkräfte: „Come2Upper Austria ist die zentrale Maßnahme, um gezielt Fachkräfte aus dem Ausland nach Oberösterreich zu holen. Damit deren Integration gelingt, braucht es neben dem Recruiting auch eine intensive Integrationsbegleitung vor Ort“, erklären Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Um die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte weiter zu attraktivieren, wird die Einreise- und Integrationsbegleitung daher erstmals ressortübergreifend durch Wirtschafts- und Integrationsressort unter der Marke „Come2Upper Austria“ gebündelt. Die neue Stelle vereint zwei Schwerpunkte in der Rekrutierung:
- Einheitliche Anlauf- und Infostelle, die den komplexen Prozess der Einreise gesamthaft koordiniert, plant und steuert
- Aufbau eines sozialen Onboarding-Prozesses und einer umfassenden Integrationsbegleitung vor Ort
Der One-Stop-Shop für das Finden, Binden und Integrieren internationaler Talente ist das Come2Upper Austria Service Center der Standortagentur Business Upper Austria. Die Linzer MIC Datenverarbeitung GmbH nimmt die Serviceleistungen bereits in Anspruch. Denn das Unternehmen wächst kontinuierlich und beschäftigt zu 90 Prozent IT-Fachkräfte aus 45 Ländern. „MIC kann den Bedarf an qualifiziertem IT-Fachpersonal nicht in Oberösterreich decken“, betont HR-Leiterin Margit Klima-Bencic. „Die Internationals benötigen beim Onboarding und Einleben intensive Betreuung. Die Ressourcen von HR-Abteilungen stoßen da schnell an ihre Grenzen. Come2Upper Austria bietet hier zielgerichtete Unterstützung.“
„Der Anwerbeprozess des Landes Oberösterreich kann Vorbild für die weitere Anwerbung qualifizierter Kräfte aus Drittstaaten sein“, sagt Doris Kollar-Plasser, Regionalleiterin OÖ Stiftung Liebenau, bei der derzeit 18 philippinische Pflegekräfte im Rahmen eines umfassenden Anwerbeprogrammes des Sozialressorts tätig sind.
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