Internationale Programmierschule eröffnet in Wien

Um den Mangel an zukunftsgerichteten Ausbildungsplätzen für Programmierer zu reduzieren und das bestehende Ausbildungsangebot zu ergänzen, expandiert das Netzwerk der in Frankreich gegründeten Coding-Schule École 42 nach Wien und eröffnet im September 2022 einen Campus in Döbling. [...]

Das Bildungsmodell für digitale Exzellenz ist dreiteilig wie ein Wiener Walzer. (c) 42 Vienna
Das Bildungsmodell für digitale Exzellenz ist dreiteilig wie ein Wiener Walzer. (c) 42 Vienna

Das Ausbildungsmodell von École 42 hat Innovationsmanager Grégoire Besnier nach Wien gebracht, nachdem er sich Ende 2019 von der Qualität des Gründungscampus in Paris überzeugen konnte. „Als ich die École 42 in Paris im Dezember 2019 entdeckte, hatte ich ein Aha-Erlebnis. Diese neue Form der Pädagogik ist die Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen, denen sich Unternehmen durch die Digitalisierung gegenübersehen. Das Bildungsmodell für digitale Exzellenz ist dreiteilig wie ein Wiener Walzer: projektbasiertes Lernen, Peer-Evaluation und Gamification. Studierende erwerben schon jetzt die Fähigkeiten für die digitalen Berufe der Zukunft, die heute noch gar nicht existieren. Dieses disruptive Erfolgsmodell aus Frankreich möchte ich in mein Gastland Österreich bringen“, so Geschäftsführer Besnier.

Geschäftsführerin Rosemarie Pichler ergänzt: „Österreich ist in vielen Bereichen der Digitalisierung, wie beispielsweise dem E-Government, weit vorne. Wien setzt starke Initiativen für die Digitalisierung und ist als zentraler Hotspot der Donauregion Anziehungspunkt für Talente aus den angrenzenden Nachbarschaften. Der Ruf der Wirtschaft nach bestens ausgebildeten IT-Spezialistinnen und -Spezialisten wird immer lauter. Mit der Kraft führender Unternehmen bietet 42 Vienna international anerkannte Ausbildungsmöglichkeiten für alle Talente in der Bundeshauptstadt und ermöglicht den Start in eine vielversprechende berufliche Zukunft.“

„Die hohe Lebensqualität Wiens beruht auch auf dem ausgeprägten Digitalisierungsgrad der Stadt. 42 Vienna wird dafür sorgen, dass Spitzenkräfte die digitale Transformation in der Bundeshauptstadt in Zukunft gestalten und Wien für Firmenansiedlungen noch interessanter wird“, bekräftigt École-42-CEO Sophie Viger. Sie ergänzt: „Im Ranking von ‚World´s Universities with Real Impact‘ belegt École 42 den ersten Platz in der Kategorie ‚Ethische Werte‘ und den zehnten Platz unter allen Universitäten – knapp nach Harvard und vor Universitäten wie Cambridge, Berkeley oder Tsinghua. Das ist für uns eine große Anerkennung.“

450 Studienplätze in drei Jahren

Die Ausbildung ist einer Presseaussendung zufolge für alle Studenten kostenlos und setzt keine Programmierkenntnisse voraus, sondern baut auf logischem Denken auf. Besonderer Wert wird auf den auch berufsbegleitend möglichen Präsenzunterricht in Projektgruppen gelegt, um Skills für die Anforderungen des modernen Arbeitsmarkts auszuprägen. Neben unterschiedlichen Spezialisierungen im IT-Bereich werden Fähigkeiten in Kollaboration, Kreativität, Problemlösung, Engagement und unternehmerischen Denken vermittelt. Im ersten Studienjahr stehen 150 Studienplätze ab September 2022 zur Verfügung. In den nächsten drei Jahren soll diese Zahl auf insgesamt 450 Studenten pro Jahrgang steigen.

Das 2013 in Paris gegründete Ausbildungsmodell basiert auf einem „Peer-to-Peer“-Lernmodus, der ohne Professoren und Frontalunterricht auskommt. Im Fokus steht projektbasiertes Lernen mit spielerischen Modulen („Gamification“). Bestandteil der Ausbildung sind zwei sechsmonatige Praktika. Je nach zeitlicher Möglichkeit der Studenten dauert die Ausbildung zwischen 1,5 und fünf Jahre.

Förderung von Frauen in Digitalberufen

Nach einem ersten Auswahlverfahren mit Logikspielen und einer Vorstellungsphase seitens des Instituts werden qualifizierte Talente in die vierwöchige Selektionsphase „Piscine“ eingeladen. Wer das Zulassungsverfahren besteht, kann sich über den kostenlosen Studienplatz freuen und an seiner chancenreichen Zukunft arbeiten. Gastsemester bei einem der weltweit 42 Standorte von École 42 sind ausdrücklich erwünscht. Internationale Zusammenarbeit mit Studenten rund um den Globus ist Alltag in der innovativen Programmierschule, so die Aussendung.

Besonderer Fokus liegt auf der Förderung von Frauen im IT-Sektor. Das Ziel ist es, einen Frauenanteil von 50 Prozent unter den Studierenden in Österreich zu erreichen. „Die Digitalisierung durchbricht die gläserne Decke am Arbeitsmarkt. Wir wollen gezielt Frauen für diesen Beruf begeistern und ihnen einen einfachen Zugang zu den Jobs der Zukunft bieten“, betont Pichler.

Wirtschaftsunternehmen, Sozialpartner und Kommunen sollen kostenlose Ausbildung ermöglichen

42 Vienna wird von der Privatwirtschaft und den Sozialpartnern unterstützt, um die kostenlose Ausbildung für IT-Talente von morgen zu ermöglichen, so die Presseaussendung. Führende Wirtschaftsunternehmen investieren in ihre Spezialisten von morgen und leisten einen wesentlichen Beitrag, um den Digitalstandort zukunftsfit zu machen. Unter anderem fördern Raiffeisen Bank International, Umdasch Group Foundation, Engineering Center Steyr, Fronius, EVVA, Worthington Industries, Lisec, Welser Profile und die Industriellenvereinigung die innovative Coding-Ausbildung als Investition in die Zukunft.

„Das Modell von 42 ist ein Trendsetter im Peer-to-Peer-Learning im IT-Bereich. Die rasant verändernden Rahmenbedingungen verlangen nach kontinuierlichem Lernen und Neugierde. Wir haben große Erwartungen in die neue Coding-Schule in Wien, die eine Bereicherung für den Standort darstellt“, betont Andreas Gschwentner von der Raiffeisen Bank International.

„Die revolutionäre internationale Programmier-Schule bietet uns die Möglichkeit, Wachstumschancen durch die Digitalisierung besser zu nutzen. Die zukunftsorientierte, kostenfreie Ausbildung ist ein einzigartiger Gewinn für Studentinnen und Studenten sowie die österreichische Wirtschaft. Wien wird zum Anziehungspunkt für die nächste Generation von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern!“, ist Andreas J. Ludwig von der Umdasch Group Foundation überzeugt.


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