Internet 2025: Mehr Vernetzung, keine Privatsphäre

Laut einer Umfrage des Pew Research Center zur Netzzukunft wird das Internet zwar künftig noch unverzichtbarer, aber auch seine Schattenseiten werden wachsen. [...]

Das Internet wird bis zum Jahr 2025 ein unverzichtbarer Bestandteil unseres täglichen Alltags sein und jeden einzelnen Menschen dieser Erde miteinander zu einem „globalen Dorf“ vernetzen. Diese Entwicklung wird zwar einerseits einen weltweiten Zugang zu Wissen und Information ermöglichen und den Austausch von Ideen erleichtern, bringt aber auch eine klare Schattenseite mit sich. So müssen sich User aufgrund effektiver Methoden der Datenspionage von Unternehmen und Regierungen nicht nur endgültig von ihrer Privatsphäre verabschieden, sondern auch mit der ständigen Bedrohung durch Cyber-Kriminelle abfinden. Zu diesen Einschätzungen kommen namhafte Branchenexperten in einer aktuellen Umfrage zur Netzzukunft, die das Pew Research Center anlässlich des heutigen 25. Geburtstags des World Wide Web veröffentlicht hat.

„Früher oder später werden alle sieben oder mehr Mrd. Menschen auf dieser Welt miteinander vernetzt sein“, zitiert das Wall Street Journal den US-Techguru David Hughes. Mit dieser Entwicklung werde die Bedeutung von nationalen Staatsgrenzen zunehmend schwinden. „Es wird einen universalen Zugang zu menschlichem Wissen geben“, prognostiziert Google-Chefökonom Hal Varian. Billige mobile Endgeräte und groß angelegte Online-Bildungskurse werden zu einer „besser informierten und gebildeten Weltbevölkerung“ führen, so der Experte.

In puncto Hardware wird es einen Boom bei sogenannten „wearable devices“ à la Google Glass geben, meint Aron Roberts, Softwareentwickler an der University of Berkeley in Kalifornien. „In Kombination mit verschiedenen Sensoren und speziellen Online-Diensten werden sie uns helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen“, ist der Fachmann überzeugt. Solche Geräte würden dann auch in der Lage sein, sich miteinander zu vernetzen, um kooperativ zusammenzuarbeiten. „Das alles wird über das Internet geschehen. Im Unterschied zu heute werden diese Prozesse aber wesentlich stärker im Hintergrund unseres Alltags ablaufen“, betont Roberts.

Mit der zunehmenden Vernetzung steigt aber auch gleichzeitig das Gefahrenpotenzial. „Cyber-Kriminalität wird allgegenwärtig sein. Privatsphäre und Vertraulichkeit wird endgültig ein Ding der Vergangenheit sein“, erklärt Llewellyn Kriel, CEO von TopEditor International Media Services die Schattenseite der Internetzukunft. „Digitale kriminelle Netzwerke werden global agieren und zur täglichen Bedrohung“, prognostiziert die Expertin. Gleiches gelte für den Online-Terrorismus, der sowohl von Organisationen als auch Einzelpersonen ausgehen kann. „Alles in allem wird die Welt immer mehr zu einem unsicheren Ort werden. Nur Menschen mit besseren persönliche Fähigkeiten und einem höheren technischen Wissen werden die Individuen schützen können“, so die düstere Zukunftsvision. (pte)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*