Internet Governance ist ein Thema von globalem Interesse und beschäftigt Regierungen, NGOs, die technische Internet Community und Interessenvertreter weltweit. Im Mittelpunkt dabei: Die Konsequenzen des angekündigten Rückzugs der USA aus ihrer bisherigen Führungsrolle in der Internetverwaltung ICANN, wie diese in Zukunft aufgestellt werden soll und was das für Internutzer weltweit bedeutet. Mit dem heute stattgefundenen Internet Governance Forum Austria erfasst diese Diskussion nun auch das "offizielle Österreich". [...]
Internet Governance ist ein breites Themenfeld. Dieses umfasst die Entwicklung und Anwendung gemeinsamer Prinzipien, Regeln und Verfahren für die Fortentwicklung und Anwendung des Internets durch Regierungen, den privaten Sektor sowie die Zivilgesellschaft. Es wird von Regierungen, NGOs, der technischen Internet Community und der Medienöffentlichkeit weltweit sehr intensiv, kritisch und kontroversiell diskutiert.
Mit dem angekündigten Rückzug der USA aus ihrer bisherigen Führungsrolle im Rahmen von ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) bis 2015 und den derzeit laufenden Diskussionen zur Neuaufstellung der Internetverwaltung rückt die Frage, wie das Internet in Zukunft organisiert werden soll, noch stärker in den globalen Fokus. Mit dem Internet Governance Forum der Vereinten Nationen fand das jüngste globale Meeting zu diesem Thema von 2. bis 5. September 2014 in Istanbul statt. Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at, verfolgt den Entwicklungsprozess der Internetverwaltung sehr intensiv und ist als einer von nur wenigen Österreichern in die Diskussionen auf internationaler Ebene eingebunden.
„Der Rückzug der USA und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Internetverwaltung sind brandaktuelle Themen, die die Internet Governance Community auf der ganzen Welt beschäftigen“, erklärt Richard Wein. „Während die Awareness für dieses Thema in anderen Ländern weitaus größer ist, ‚hinkt‘ Österreich derzeit noch etwas hinterher. Daher begrüßen wir sehr, dass diese Diskussion nun auch das offizielle Österreich erfasst hat und der Austausch mit allen relevanten Stakeholdern hierzulande intensiviert wird. Das Internet Governance Forum Austria ist ein guter Startpunkt zur Erarbeitung gemeinsamer österreichischer Positionen zu entscheidenden Fragen der Internetverwaltung der Zukunft und dient zur Vorbereitung der nächsten globalen Konferenz in Brasilien 2015.“
Als österreichische Domain Registry ist nic.at seit Jahren intensiv in internationale Diskussions- und Entwicklungsprozesse eingebunden und verfolgt die Diskussion zur Frage der Organisation der Internetverwaltung seit den ersten Stunden sehr aufmerksam. „Diese Erfahrung und unser Know-how in internationalen Multi-Stakeholder-Prozessen bringen wir daher gerne auch auf österreichischer Ebene ein. Wir freuen uns sehr über die Initiative des Bundeskanzleramts im Bereich Internet Governance und werden den Prozess neben zahlreichen anderen Stakeholdern bestmöglich unterstützen“, so Wein abschließend. (pi)
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