Die Menschen trauen dem Schutz ihrer Daten im Internet nicht und wünschen sich mehr Selbstbestimmung, was mit persönlichen Daten passiert. Das ist das Ergebnis einer Studie zur digitalen Selbstbestimmung, die von ceres im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt wurde. [...]
„Wir sehen ein großes Misstrauen der Internetnutzer, was den Schutz ihrer Daten betrifft“, sagt Christiane Woopen, Direktorin von ceres. Laut der Studie glauben 91 Prozent der Nutzer, dass im Internet unbemerkt auf persönliche Daten zugegriffen wird. 82 Prozent gehen davon aus, dass die meisten Unternehmen die Daten ihrer Kunden an andere Unternehmen weitergeben. Zugleich wünschen sich die Nutzer mehr Selbstbestimmung: 91 Prozent wollen wissen, welche persönlichen Daten über sie im Internet verfügbar sind und 88 Prozent wünschen sich eine persönliche Einflussnahme auf die Weiterverwendung ihrer Daten im Netz.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen nicht genug tun, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Ohne ausreichende Vertrauensgrundlage kann die Digitalisierung aber nicht gelingen“, betont Thomas Kremer, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der Telekom. Woopen ergänzt: „Die Menschen wünschen sich mehr Aufklärung. Zudem müssen die Unternehmen für mehr Transparenz darüber sorgen, was mit den Daten der Nutzer passiert. Und das kann nicht in Form von schwer verständlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen erfolgen, die ohnehin kaum jemand liest.“
Die Deutsche Telekom (DT) will die Ergebnisse der Befragung zum Anlass nehmen, um die Transparenz für ihre Kunden zu erhöhen: „Mit sicherdigital.de bieten wir bereits einen Ratgeber, der die Kunden über Risiken im Netz und Schutzmaßnahmen informiert. Zudem haben wir unsere Datenschutzhinweise bereits überarbeitet und vereinfacht. Wir wollen aber weit darüber hinausgehen“, kündigt Kremer an. So will die DT die wesentlichen Informationen der Datenschutzhinweise in Zukunft auf nur einer Seite zusammenfassen. Zudem arbeitet das Unternehmen an einer Lösung, mit der Kunden auf einen Blick sehen können, welche Daten die DT über sie speichert und wie sie verwendet werden. Außerdem unterstützt das Unternehmen die EU-Kommission bei der Entwicklung von einheitlichen Symbolen, mit der sich Nutzer leichter orientieren können. „Es genügt nicht, rechtliche Anforderungen zu erfüllen, wenn wir die Menschen für die Digitalisierung gewinnen wollen, Unternehmen müssen mehr tun“, so Thomas Kremer.
Mit der Datenschutzgrundverordnung hat der europäische Gesetzgeber einheitliche Regeln geschaffen, die gleichzeitig ein hohes Datenschutzniveau garantieren und dennoch neue digitale Geschäftsmodelle ermöglichen. Darüber hinaus müssen Unternehmen dafür sorgen, dass die Kunden einfach verstehen, wofür ihre Daten genutzt werden sollen, und dann bewusst darüber entscheiden können. Neben mehr Transparenz setzt die DT auch auf konkrete datenschutzfreundliche Lösungen. Entscheidend ist dabei, dass Datenschutzexperten von Anfang in die Entwicklung neuer Produkte und Dienste einbezogen werden. Für digitale Geschäftsmodelle braucht es zudem effektive Methoden der Anonymisierung und Pseudonymisierung, die sicherstellen, dass einzelne Personen ohne ihre Zustimmung nicht identifizierbar sind. Um vor allem bei neuen Geschäftsfeldern der Digitalisierung ein hohes Datenschutzniveau zu gewährleisten, hat die Telekom speziell für die Auswertung großer Datenmengen sowie das Internet der Dinge Leitlinien entwickelt, die öffentlich verfügbar sind.(pi)
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