30 Jahre COMPUTERWELT: Oliver Bendig, Matrix42

Oliver Bendig, CTO bei Matrix42, im Kurz-Interview über die letzten 30 Jahre IT- und COMPUTERWELT-Geschichte. [...]

Am 14. Mai 1986 wurde die COMPUTERWELT gegründet. Anlässlich des runden Geburtstages unserer Printausgabe haben wir 150 heimische Anbieter und Interessensvertreter zu den größten Errungenschaften der IT für das Geschäftsleben in den letzten 30 Jahren befragt. In unserem Sonderheft haben wir ihre Antworten kurz zusammengefasst, auf itwelt.at finden Sie alle Statements in voller Länge, die wir in den nächsten Wochen nach und nach veröffentlichen werden. Schauen Sie also mit uns zurück auf 30 Jahre Informationstechnologie.

Welche Technologie hat die Gesellschaft und das Geschäftsleben in den letzten 30 Jahren aus Ihrer Sicht am meisten beeinflusst und auf welche Weise?

Mobiltelefone und Smartphones. Wenn wir uns das Leben vor dem iPhone vorstellen, dann sah die Welt damals gänzlich anders aus. Heute ist es für uns selbstverständlich, eine Wegbeschreibung über eine Karten-App abzurufen, ein Taxi per Knopfdruck zu bestellen oder eine Restaurantempfehlung in der Nähe abzufragen oder anhand meines Standorts automatisch zu bekommen. Das Smartphone ist immer stärker die Fernbedienung unseres Lebens geworden. Lesen, fernsehen, einkaufen, bezahlen, suchen, arbeiten und ach ja – auch immer noch telefonieren. Das alles in einem Gerät vereint finde ich immer noch eine faszinierende Erfindung. Durch mobile Geräte wurden ganze Industrien und Geschäftsmodelle disruptiert oder zumindest stark verändert. Beispiele hierzu sind die Video- oder Musikindustrie. Smart Devices haben zuerst unser privates und dann kurz darauf auch unser geschäftliches Leben nachhaltig verändert. Heute ist es selbstverständlich, sich von seiner Unternehmens-IT, Apps oder ganze IT-Leistungen über ein Mobiltelefon zu bestellen – vergleichbar mit den AppStores aus dem privaten Umfeld. Heute sind Smart Devices aus Unternehmen nicht mehr wegzudenken und ein signifikanter Treiber für die digitale Transformation in jedem Unternehmen. Spannend finde ich aber weiterhin, dass sich Consumer-Geschäftsmodelle schneller auf die neue, mobile Welt eingestellt haben als viele Unternehmen. Hier gibt es noch Nachholbedarf bzgl. mobiler und digitaler Transformation.  

Was war oder ist der größte Beitrag Ihres Unternehmens, um den Arbeitsalltag der Anwender zu erleichtern und zu verbessern?

Matrix42 sorgt dafür, dass die Bereitstellung und das Management von IT-Arbeitsplätzen einfach ist, aber gleichzeitig sicher und kontrolliert. Sowohl für die IT-Abteilungen als auch für den Anwender. Wir glauben, dass Unternehmen mit einer intelligenten Arbeitsplatzbereitstellung Anwender wie Kunden behandeln können. Hierdurch sind die Mitarbeiter zufriedener und haben dann eine höhere Produktivität. Die IT-Abteilung hat gleichzeitig Transparenz über genutzte Software und mehr Kontrolle über Arbeitsplatzkomponenten ohne die Produktivität des Anwenders negativ zu beeinträchtigen.
Die Unternehmens IT wird somit zum „Unterstützer“ und ist nicht mehr „Verhinderer“. Dies ist i.d.R. ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für unsere Kunden in einer immer schnelleren, globalen Welt. Unternehmen können mit unserer Lösung den geräteunabhängigen Arbeitsplatz Realität werden lassen. Hierüber haben die Anwender die Möglichkeit, den richtigen Service, zur richtigen Zeit, auf dem richtigen Gerät und vor allem zum richtigen Preis zu bestellen und zu konsumieren. Unser Ziel ist es, dass Mitarbeiter Antworten haben auf ihre Fragen, welche App oder welche Dokumente sie für das nächste Meeting brauchen, bevor sie diese Fragen gestellt haben. Der Arbeitsplatz wird also intelligent und ermöglicht es dem Mitarbeiter, von jedem Gerät und jedem Ort produktiv zu sein.

Welcher aktuelle Trend hat das größte Potential, die IT-Branche in den kommenden Jahren nachhaltig zu beeinflussen und warum?

Hier gibt es viele spannende Themen und Technologietrends, die eine ähnliche Wirkung wie Smartphones auf das Privatleben und den Geschäftsalltag haben könnten. Zum Beispiel das Internet der Dinge/ Dienste (IoT), Wearables oder Virtual Reality. Stellen wir uns vor, wie sich Geschäftsprozesse oder die Produktivität von Meetings verändern werden, wenn virtuelle Meetings mit mehreren Personen aus unterschiedlichen Lokationen wirklich in einem virtuellen Raum stattfinden, der sich nahezu real anfühlt. Wie fühlt sich Arbeiten wohl an, wenn man sich durch IoT nicht mehr um Beamer, Telefonsysteme, Lichtsteuerung, etc. vor einem Meeting kümmern muss, sondern die komplette Vorbereitung inkl. Einwahl der Teilnehmer, Beamersteuerung, etc. einfach automatisch und zentral stattfindet? Dies wird sicherlich das Arbeiten einfacher gestalten, erzeugt aber für die Unternehmens-IT gleichzeitig eine Technologievielfalt und Komplexität, die es zu verwalten und abzusichern gilt.

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