30 Jahre COMPUTERWELT: Wolfgang Honold, DSAG

Wolfgang Honold, DSAG-Vorstand für Österreich und Ansprechpartner für SAP-Software in der Getzner Gruppe mit Hauptsitz in Bludenz, im Kurz-Interview über die letzten 30 Jahre IT- und COMPUTERWELT-Geschichte. [...]

Am 14. Mai 1986 wurde die COMPUTERWELT gegründet. Anlässlich des runden Geburtstages unserer Printausgabe haben wir 150 heimische Anbieter und Interessensvertreter zu den größten Errungenschaften der IT für das Geschäftsleben in den letzten 30 Jahren befragt. In unserem Sonderheft haben wir ihre Antworten kurz zusammengefasst, auf itwelt.at finden Sie alle Statements in voller Länge, die wir in den nächsten Wochen nach und nach veröffentlichen werden. Schauen Sie also mit uns zurück auf 30 Jahre Informationstechnologie.

Welche Technologie hat die Gesellschaft und das Geschäftsleben in den letzten 30 Jahren aus Ihrer Sicht am meisten beeinflusst und auf welche Weise?

Innerhalb der letzten 30 Jahre würde ich das Ende der Lochkartendatenerfassung als einen wichtigen Schritt bezeichnen. Zudem war ebenfalls bereits Ende der 1980er Jahre z. B. in der Textilindustrie die Maschinen-Daten-Erfassung als komplett eigenes IT-System ein wichtiges Thema. Damit konnte man schon damals am Bildschirm sehen, welche Maschinen gut laufen und welche nicht. Reine Betriebsoptimierung der Produktionsleistung war das Ziel. Von Industrie 4.0 hat in dem Zusammenhang noch niemand gesprochen.
Den Start von SAP R/3 mit der Client-Server-Architektur sehe ich als weiteren Meilenstein. Das integrierte Softwaresystem eröffnete die Möglichkeit, des 24-Stunden-Dialogbetrieb und ermöglichte die Verbindung von Finanzwirtschaft mit der Logistik. Für mich einer der wichtigsten Schritte in der IT-Entwicklung um Abläufe wie z. B. eine Inventur wesentlich schneller und komfortabler abwickeln zu können.
Den jüngsten Meilenstein sehe ich in der HANA-Technologie. Sie setzt neue Maßstäbe und schafft Möglichkeiten, um Informationen in einem Volumen zu erfassen und auszuwerten, das bis vor wenigen Jahren undenkbar war.

Was war oder ist der größte Beitrag Ihres Unternehmens um den Arbeitsalltag der Anwender zu erleichtern oder zu verbessern?

Die ersten PCs und Terminals mit Farbdisplays, die mit der Einführung von SAP R/2 bei uns im Unternehmen Ende der 1980er Jahre in der IT aufgestellt wurden, waren sicherlich ein wichtiger Beitrag für die Verbesserung des Arbeitsalltags. Ebenso die Office-Systeme mit denen damals neue Technologien wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation für jeden IT-Arbeitsplatz zur Verfügung standen. Aber auch die Anfänge dessen, was heute als Mobility einen vergleichsweise enormen Reifegrad erlangt hat. Damals waren synchronisierte Datenabrufe auf den Handys dieser Generation ein weiterer Meilenstein für die Anwender und die Organisation.

Welcher aktuelle Trend hat das größte Potenzial, die IT-Branche in den kommenden Jahren nachhaltig zu beeinflussen und warum?

Zweifelsohne wird die Digitalisierung in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen. Was heute teilweise noch losgelöst auf Smartphones möglich ist, wird zunehmend mit den ERP-Systemen synchronisiert werden. Branchen wie die Energieversorger sind da bereits auf einem guten Weg. Aber auch Cloud-Anwendungen werden über kurz oder lange eine stärkere Rolle spielen. Auch wenn aktuell noch viele Ängste und Unsicherheiten bei den Unternehmen vorherrschen. Denn gerade mittelständische Unternehmen erhalten damit die Möglichkeit, IT-Services zu nutzen, die sie sich als komplettes System vielleicht gar nicht leisten könnten. Hier sind wir als DSAG gefordert, gemeinsam mit SAP die Voraussetzungen zu schaffen, dass z. B. Sicherheitsbedenken und möglicherweise bestehende Sicherheitslücken mit entsprechenden Lösungen ausgeräumt werden können.

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