„Datenbasierte Entscheidungen sind der Schlüssel zum Erfolg“

Joerg Hartmann, President von Konica Minolta Deutschland und Österreich, schildert im Gespräch mit der COMPUTERWELT, was wir aus dem Jahr 2021 für die Zukunft mitnehmen können, erklärt, wie sich die Corona-Krise und New Work auf uns auswirken und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das heurige Jahr. [...]

Joerg Hartmann, President von Konica Minolta Deutschland und Österreich: "Es wird entscheidend sein, dass Unternehmen in einem unbeständigen Arbeits- und Marktumfeld den Mehrwert durch Daten nutzen." (c) Konica Minolta

Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2021 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Die Pandemie hat die Digitalisierung noch einmal beschleunigt. Das hat den Megatrend „New Way of Work“ befeuert und damit die Arbeitswelt von Grund auf verändert. Unternehmen müssen noch agiler, flexibler und digitaler am Markt agieren und hybride Arbeitsformen werden zum Standard. Dafür ist eine zuverlässige IT-Infrastruktur mit starkem Fokus auf Security sowie ein Change im Führungsstil notwendig.

Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung in diesem Jahr auf die IT-Branche, auf Unternehmen bzw. auf unsere Gesellschaft auswirken?
Der rasante digitale Wandel, den die Corona-Krise im Jahr 2021 noch beschleunigt hat, wird sich auch 2022 fortsetzen. Insofern ist Corona für mich Krise und Chance zugleich. Digitale Arbeitsplätze werden zum Standard, die Cloud rückt in den Mittelpunkt der Geschäftsabläufe, „as-a-Service“-Lösungen werden geschäftskritisch und Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz wird zum Standard. Es wird entscheidend sein, dass Unternehmen in einem unbeständigen Arbeits- und Marktumfeld den Mehrwert durch Daten nutzen. Denn datenbasierte Entscheidungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Unser Ziel ist daher, Menschen, Orte, und Technologien optimal miteinander zu verbinden und daraus wertvolle Daten zu gewinnen, um Geschäftsveränderungen erfolgreich voranzutreiben.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2021?
Mich persönlich freut besonders, dass durch die hervorragende Arbeit unserer Corona Taskforce schwere Covid-19-Fälle bei unseren österreichischen Mitarbeitern verhindert werden konnten. Highlights aus Unternehmenssicht sind sicherlich die Auszeichnungen zum besten Managed Service Provider und zweitbesten Systemhaus in Deutschland.

Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach heuer auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum? Welche IT-Themen werden 2022 eine besonders wichtige Rolle spielen?
Mehrwert durch Daten und Cybersecurity erachte ich als die beiden großen IT-Themen 2022. Unser Geschäftsalltag ist geprägt von immer komplexeren Entscheidungen. Daten werden dabei zum Schlüssel für eine fundierte Entscheidungsfindung. Und doch verlässt sich die Mehrheit der Unternehmen immer noch auf ihr Bauchgefühl und ihre Erfahrung statt auf Daten und Fakten. Um aber auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen datengetriebene Prozesse in ihren Fokus stellen. Eine Herausforderung ist dabei die Aufrechterhaltung der Datensicherheit und letztlich der Schutz des geistigen Eigentums von Unternehmen. Cybersecurity muss daher für Unternehmen immer mehr zur obersten Priorität werden. Dafür braucht es die entsprechende Software und Hardware, die einen starken Schutzwall gegen Cyberkriminalität bilden.

„Unser Geschäftsalltag ist geprägt von immer komplexeren Entscheidungen. Daten werden dabei zum Schlüssel für eine fundierte Entscheidungsfindung. Und doch verlässt sich die Mehrheit der Unternehmen immer noch auf ihr Bauchgefühl und ihre Erfahrung statt auf Daten und Fakten.“

Joerg Hartmann

Die letzten beiden Jahre standen im Zeichen der Pandemie und beschleunigten die Digitalisierung und brachten uns Hybrid-Arbeitsmodelle. Nach der Pandemie gilt es die nächste – größere – Krise zu bewältigen, die Klimakrise. Wie schätzen Sie müssen sich Unternehmen in punkto Nachhaltigkeit umstellen? Welche konkreten Maßnahmen planen sie/plant Ihr Unternehmen für 2022 und darüber hinaus?
Während in der Vergangenheit Nachhaltigkeit in der IT ein positives Unterscheidungsmerkmal war, werden klimaneutrale Arbeitsplätze zunehmend zum Standard. Bei Konica Minolta ist Nachhaltigkeit seit langem ein integraler Bestandteil in der Unternehmensstrategie. Dazu gehören auch nachhaltige Dienstleistungen, die darauf abzielen, CO2-Emissionen zu reduzieren. Der bizhub ECO-Service beispielsweise bietet eine voreingestellte Öko-Konfiguration für MFPs, die Toner spart und leere Seiten automatisch löscht. Er umfasst auch das Programm Enabling Carbon Neutrality, das die Kohlenstoffemissionen während des Lebenszyklus des Systems ausgleicht. Die Produkte von Konica Minolta sind so konzipiert, dass sie material- und energiesparend sind und eine lange Lebensdauer haben. So können sie nach dem ersten Gebrauch problemlos wiederverwendet oder am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden.

Wie gut ist ihr Unternehmen bzw. wie gut sind österreichische Unternehmen im Allgemeinen für New Work – also verteilte Teams, Home-Office, hybride Arbeitsmodelle etc. – aufgestellt?
Als einer der weltweit größten IT-Anbieter haben wir schon frühzeitig auf das Thema Mobile Work und hybride Arbeitsmodelle gesetzt. Unter anderem dank unseres Microsoft Global Gold Partner Status sind wir in der Lage, unsere Kunden bei ihren Bestrebungen in Richtung New Work umfassend zu unterstützen. Das umfasst alle M365-Lösungen wie zum Beispiel Teams, aber auch Cloud-, Managed-Services- und Security-Lösungen. Generell sehen wir österreichische Unternehmen bereits gut für die Digitalisierung aufgestellt, Unterstützung geben wir vor allem bei der Erhöhung ihres digitalen Reifegrads.

Glauben Sie, dass sich die angespannte Situation beim Thema IT-Fachkräftemangel in den kommenden Jahren bessern wird? Was kann man in diesem Bereich tun?
Ganz allgemein hat Corona die Arbeitswelt von Grund auf verändert. Die Arbeit in hybriden Teams, bei denen ein Teil der Belegschaft remote arbeitet, während andere im Büro sind, wird für die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen entscheidend sein. Denn eines ist klar: die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten auch nach Ende der Pandemie hybrides Arbeiten beibehalten. Dafür benötigt es die notwendige IT und technischen Support. Der IT-Fachkräftemangel wird sicher noch in den kommenden Jahren steigen, deshalb ist es erforderlich, die Nutzung von IT-Ressourcen zu optimieren. Managed Services helfen, IT-Abteilungen dabei zu entlasten, die IT-Infrastruktur zu verwalten, zu sichern und zu aktualisieren. Zudem erlauben Cloud- und „as-a-Service“-Lösungen Unternehmen, die Kosten im Blick zu behalten, ihre Dienste flexibel an veränderte Anforderungen anzupassen und Budgets für Serverkapazitäten einzusparen. Mitarbeiter können sich auf strategisch wertvollere Projekte konzentrieren, was gleichzeitig die Motivation und die Zusammenarbeit mit den Kollegen verbessert.

Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat. Weitere Interviews lesen Sie in den nächsten Wochen auf itwelt.at.


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