Konrad Wieland, Geschäftsführer von LieberLieber Software, lässt im Gespräch mit der COMPUTERWELT das Jahr 2020 Revue passieren, erklärt, was wir aus der Corona-Krise lernen können und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das heurige Jahr. [...]
Inwiefern hat die Corona-Krise den Geschäftsverlauf 2020 Ihres Unternehmens beeinflusst?
Wir haben uns sehr rasch an die veränderten Bedingungen angepasst und nach passenden Werkzeugen gesucht, die uns weiterhin eine gute Kommunikation mit unseren Kunden ermöglichen. So haben wir bald Webinare organisiert – immer wieder auch mit Kunden und Partnern – zu aktuellen Themen aus unserem Arbeitsumfeld. Diese Webinare wurden sehr gut angenommen und vertieften den Kontakt und den Austausch mit unseren Kunden. Gerade auch im Herbst nahmen wir an einigen Online-Messen teil, wo wir uns weiter in die sich rasch entwickelnden Möglichkeiten des digitalen Austauschs vertieften. Gleichzeitig arbeiteten wir intensiv an der Optimierung unserer Website, um Interessenten und Kunden ein möglichst informatives Bild unseres Angebots zu geben. Dank aller Maßnahmen ist es uns gelungen, den Geschäftsverlauf sehr stabil zu halten, auch wenn der physische Kontakt (Trainings, Veranstaltungen etc.) ja nur sehr eingeschränkt möglich war.
Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf die IT-Branche bzw. auf Unternehmen auswirken?
Wie man feststellen konnte, hat die Corona-Krise die weitere Digitalisierung in Unternehmen vorangetrieben. Das wird sich auf viele IT-Unternehmen sehr positiv auswirken, wenn sie die entstehenden Möglichkeiten nutzen. Wir konnten bei unseren Kunden schon feststellen, dass weiter in die Digitalisierung investiert wird und Projekte teils sogar durch die Krise beschleunigt wurden.
Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2020 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Die Corona-Krise bringt sicherlich bedeutende Veränderungen mit sich, gerade aber im IT-Sektor und in der Digitalisierung wurde deutlich, wie wichtig diese Technologien für die Zukunft sein werden. Da der Kostendruck in Unternehmen durch die Krise weiter steigt, wird es nun noch mehr darum gehen, effiziente Abläufe umzusetzen und diese möglichst gut mit modernen IT-Mitteln zu unterstützen.
Wie gehen Sie persönlich bzw. im Job mit Lockdown, Home Office, Home Schooling und Social Distancing um? Mit welchen Strategien und Verhaltensweisen sorgen Sie für Ausgleich?
Da in unserem Unternehmen viele Softwareentwickler tätig sind, die schon bisher viel in virtuellen Räumen gearbeitet haben, war hier die Umstellung auf Home Office nicht so schwierig. In Bezug auf die sozialen Beziehungen sind die Einschränkungen natürlich schon gravierend, aber so eine Krise erfordert eben auch ungewöhnliche und zeitlich begrenzte Sondermaßnahmen.
Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2020?
2020 war für mich das erste Jahr als Geschäftsführer von LieberLieber, in dem ich viel Neues lernen konnte und auch gleich mit der Corona-Krise konfrontiert war. Ich bin daher sehr froh, dass wir als Unternehmen so gut durch diese schwierigen Zeiten gekommen sind und unsere spezifischen Kompetenzen gerade auch jetzt sehr gefragt sind.
Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum bzw. welche IT-Themen werden 2021 eine besonders wichtige Rolle spielen?
Die Corona-Krise wird sicher bewirken, dass sich Unternehmen jetzt noch mehr auf ihre eigentliche Wertschöpfung konzentrieren müssen und von der IT erwarten, dass sie die damit verbundenen Prozesse optimal unterstützt. Daher werden sich IT-Manager sicher auch verstärkt mit den Businessanforderungen auseinandersetzen müssen. Hier ist die von uns eingesetzte Methode der Arbeit mit Modellen sehr nützlich, denn sie erlaubt eine einfachere Verständigung zwischen Business und IT. Auch hilft sie dabei, den Überblick über die eigenen IT-Prozesse zu behalten und laufend Modernisierungsschritte durchführen zu können.
Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat.
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