Günter Neubauer, Geschäftsführer von Omega, lässt im Gespräch mit der COMPUTERWELT das Jahr 2020 Revue passieren, erklärt, was wir aus der Corona-Krise lernen können und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das kommende Jahr. [...]
Inwiefern hat die Corona-Krise den Geschäftsverlauf 2020 Ihres Unternehmens beeinflusst?
Natürlich spüren auch wir die Auswirkungen von Corona, keine Frage. Ich freue mich aber sagen zu können, dass wir Unternehmen mit solider Basis, auch was unseren Leistungs- und Qualitätsanspruch betrifft, es unglaublich schnell geschafft haben, uns auf die neue Situation einzustellen. Unser Team ist hochmotiviert und wir sind als Omega auch in Corona-Zeiten top aufgestellt. Denn trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage im Land merken wir, dass die Digitalisierung nun – endlich – kein Lippenbekenntnis mehr ist. Das stimmt uns zuversichtlich.
Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf die IT-Branche bzw. auf Unternehmen auswirken?
Es ist ein Digitalisierungsschub zu erwarten und jene Unternehmen, welche einerseits kapitalstark, andererseits hochspezialisiert aufgestellt sind, werden sicher als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen.
Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2020 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Es zeigt sich, dass in Zeiten globaler Vernetzung Aspekte wie ein lokales Lager, rasche Lieferung, lokales Knowhow und eine schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit wirklich den Unterschied ausmachen.
Wie gehen Sie persönlich bzw. im Job mit Lockdown, Home Office, Home Schooling und Social Distancing um? Mit welchen Strategien und Verhaltensweisen sorgen Sie für Ausgleich?
Wie jede Krise kann man auch diese als Chance sehen. Diese besteht für mich darin, mich auf essenzielle Punkte meines Lebens zu besinnen, wie Familie oder Sport. Klarerweise bin ich aufgrund meiner vielen persönlichen, sowohl privaten als auch beruflichen, sozialen Kontakte in meiner Bewegungsfreiheit schwerstens eingeschränkt. Frei nach dem Motto „am Ende wird alles gut“, freue ich mich auf den Sommer 2021, da ich davon ausgehe, dass wir zu diesem Zeitpunkt wieder ein „normales“ Sozialleben werden führen können.
Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2020?
Als Distributor vieler namhafter Hersteller hatten wir den Vorteil des gut gefüllten lokalen Lagers voll ausnutzen können. Das heißt, wir konnten etliche Großprojekte (Home Office) sehr rasch realisieren. Weiters freut es mich besonders, dass speziell öffentliche Auftraggeber auf uns und unsere Partner beim Aufbau der Pandemie-Infrastruktur (Teststraßen) zurückgegriffen haben und wir in kürzester Zeit voll funktionsfähige Systeme übergeben konnten. Auch hier kam unser lokales Lager unseren Partnern zugute.
Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum bzw. welche IT-Themen werden 2021 eine besonders wichtige Rolle spielen?
Dazu gehört zweifelsohne die Digitalisierung. Ich glaube aber auch, dass regionale Gesichtspunkte künftig eine stärkere Rolle spielen werden, dass österreichische Unternehmen stärker punkten können, die mit Verlässlichkeit und ihrer lokalen Verankerung dazu beitragen, dass ein größerer Teil der Wertschöpfung im Land bleibt. Das ist für einen konjunkturellen Aufschwung wichtiger denn je und sichert außerdem Arbeitsplätze. Hier können wir mit Omega punkten und fühlen uns in unserem Weg bestärkt.
Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat. Weitere Interviews lesen Sie in den nächsten Wochen auf itwelt.at.
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