„Die Pandemie beschleunigt die bereits laufende Entwicklung hin zu alles aus der Cloud“

Markus Buchner, Geschäftsführer von yuutel, lässt im Gespräch mit der COMPUTERWELT das Jahr 2020 Revue passieren, erklärt, was wir aus der Corona-Krise lernen können und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das heurige Jahr. [...]

Markus Buchner, Geschäftsführer von yuutel: "Aus meine Sicht muss das Thema Cloud und dabei die Abwicklung von Prozessen aus der Cloud 2021 noch stärker in den Fokus der Unternehmensverantwortlichen rücken." (c) yuutel

Inwiefern hat die Corona-Krise den Geschäftsverlauf 2020 Ihres Unternehmens beeinflusst?
In Summe können wir eine positive Bilanz ziehen. Der Digitalisierungsschub, den die Pandemie nachweislich ausgelöst hat, hat unser Telekomgeschäft positiv beeinflusst und die Verluste bei besonders schwer betroffenen Branchen wie der Reiseindustrie überkompensiert.

Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf die IT-Branche bzw. auf Unternehmen auswirken?
Meiner Einschätzung nach wird die Pandemie die bereits laufende Entwicklung hin zu „alles aus der Cloud“ beschleunigen.

Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2020 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Ich denke, die Lehren aus der Pandemie sehen für jedes Unternehmen anders aus. Allgemein lässt sich aber wahrscheinlich sagen, dass den Themen Risiko, Flexibilität und Skalierbarkeit regelmäßig Beachtung geschenkt werden muss.

„Ich habe das Glück, mit unserem Unternehmen ein robustes, krisenfestes Geschäft zu haben. Dadurch blieb ich (bislang!) von Existenzängsten verschont. Das alleine empfinde ich als großen Luxus.“

Markus Buchner, Geschäftsführer von yuutel

Wie gehen Sie persönlich bzw. im Job mit Lockdown, Home Office, Home Schooling und Social Distancing um? Mit welchen Strategien und Verhaltensweisen sorgen Sie für Ausgleich?
Ich habe das Glück, mit unserem Unternehmen ein robustes, krisenfestes Geschäft zu haben. Dadurch blieb ich (bislang!) von Existenzängsten verschont. Das alleine empfinde ich als großen Luxus. Aufgrund der Digitalisierung unseres eigenen Geschäfts, können wir uns mehr als andere um die menschlichen Komponenten des Lockdowns kümmern. Damit meine ich die Betreuung unserer Familien und Angehörigen. Als Eltern müssen wir uns die Zeit für Kinderbetreuung, Haushaltsführung, berufliche Arbeit und Freizeitgestaltung jeden Tag neu einteilen und verhandeln, um eine gesunde Balance in unserem Leben zu haben. Für mich sind Zeit mit der Familie und Zeit für körperliche Betätigung absolute Fixpunkte an jedem Arbeitstag.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2020?
Das berufliche Highlight dieses Jahres war für mich eindeutig unser Management Buyout. Persönlich freue ich mich am meisten, dass mein 92-jähriger Vater seine Covid19-Erkrankung unbeschadet überlebt hat.

Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum bzw. welche IT-Themen werden 2021 eine besonders wichtige Rolle spielen?
Aus meiner Sicht muss das Thema Cloud und dabei die Abwicklung von Prozessen aus der Cloud 2021 noch stärker in den Fokus der Unternehmensverantwortlichen rücken. Die Welt wird immer komplexer und es wird folglich immer schwerer bei den Leistungen, die eine Unternehmen täglich benötigt, immer auf dem aktuellsten Stand und gleichzeitig flexibel zu sein. Diese Komplexität kann jedes Unternehmen reduzieren und handhabbar machen, in dem es sich von eigener Infrastruktur trennt und stattdessen Funktionalitäten zentral aus der Cloud nutzt.

Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat.


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