Drei Fragen zu Big Data an Österreichs IT-Branche

Wir haben in einer Umfrage den Geschäftsführern von mehr als 20 IT-Unternehmen drei Fragen zum Thema Big Data gestellt. Hier finden Sie ihre Antworten. [...]

Georg Posan, Geschäftsführer datasmart

Wie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Big Data ist keine Zukunft, sondern vielmehr die Gegenwart! Eine Großzahl der Firmen kämpfen bereits mit überdimensional gewachsene Datenstrukturen und Datenmengen gepaart mit langsamen Antwortzeiten. Aus meiner Sicht hat hier SAP die richtige Antwort – HANA – parat, für die auch in Österreich die Nachfrage stark gestiegen ist. Viele haben Bedenken wegen der eventuell notwendigen Architekturumstellung. Mit schrittweiser Einführung, tiefem technischen Know-how und agiler Projektmethodik kann dem aber erfolgreich entgegen gewirkt werden.

Georg Posan im InterviewFür welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Umgekehrt gesagt, es gibt keine Geschäftsprozesse im Enterprise-Segment, welche nicht mit Big Data konfrontiert wären. Bereits im ERP ist heutzutage die Abbildung der 
Geschäftsprozesse in Echtzeit wichtiger denn je. Dieser Druck steigt natürlich auch durch die erhöhten Visualisierungsanforderungen an operativen Berichte. Auch die Planung muss für die Abbildung der Geschäftslogiken und verschiedene Usability-Funktionen auf Massendaten zurückgreifen. Eine performante Analyse von unstrukturierten Daten und Texten, sowie erweiterte statistische Auswertungen kann ich mir ohne In-Memory-Technologie kaum noch vorstellen. Als Paradebeispiel für die möglichen Einsatzgebiete würde den Fraud-Detection nennen.

Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data.

  • Analyse von mehrere millionen von Datensätze Ad-hoc, in Sekunden, in Echtzeit und von den Fachbereichen selber.
  • Fundierte Vorhersagen und Datamining
  • Einbindung von unstrukturierte Daten, sowie Verknüpfung von Marktdaten

Ewald Glöckl, Director APLTREE (Austria, Poland, Turkey and Eastern Europe) NetApp

Wie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Big Data ist kein Produkt, keine Dienstleistung, die man kauft, implementiert und dann loslegt. Big Data-Lösungen müssen strategisch geplant werden und ein Big Data-spezifisches Geschäftsmodell entwickelt und umgesetzt werden. Aus diesem Grund stehen wir noch in der Anfangsphase der Umsetzung von Big Data-Projekten.

Ewald Glöckl im InterviewFür welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Laut einer aktuellen Studie kann Big Data Unternehmen eine große Vielfalt von Vorteilen bieten: bessere Entscheidungsfindung, höhere Kundenzufriedenheit, mehr Cross-Selling, schnellere Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen und Innovation. Das betrifft alle Branchen: Handel und Konsumentenverhalten; Pharma und F&E, Versicherungen und Banken zum Forecast für Schadensfälle bzw. Kreditausfälle, der öffentliche Sektor und Verkehrsleitsysteme, uvm. Es gibt unzählige Fälle wo Big Data-Ansätze Geschäftsprozesse unterstützen können.

Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data.

  • Mit Big Data ist es den IT-Abteilungen möglich, strategisch fundierte Entscheidungen zu treffen, die direkt die wesentlichen Geschäftsprozesse eines Unternehmens betreffen.
  • Eine effektive Analyse der Big Data-Informationen ermöglicht viele wichtige Erkenntnisse über grundlegende Trends, Muster und Zusammenhänge, die zum Vorteil eines Unternehmens genutzt werden können.
  • Durch Big Data schaffen es Unternehmen, Informationen aus allen ihren Datenquellen zu verknüpfen und daraus Erkenntnisse abzuleiten.


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*