Drei Fragen zu Big Data an Österreichs IT-Branche

Wir haben in einer Umfrage den Geschäftsführern von mehr als 20 IT-Unternehmen drei Fragen zum Thema Big Data gestellt. Hier finden Sie ihre Antworten. [...]

Tatjana Oppitz, Generaldirektorin IBM Österreich

Tatjana Oppitz, Generaldirektorin IBM Österreich Wie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Das Interesse ist enorm, auch in Österreich sind bereits einige Projekte in der Umsetzung. Andere Regionen sind hier aber schon deutlich weiter. Viele österreichische Unternehmen sind bei wirklich innovativen Projekten etwas zurückhaltend.

Für welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Bei Big Data geht es um das Erschliessen, Analysieren, Visualisieren und Verstehen aller Daten, um damit neue geschäftsrelevatene Erkenntnisse  zu gewinnen und Wertschöpfung zu generieren. Das betrifft alle Branchen, alle Unternehmensgrößen und auch Geschäftsprozesse und daraus werden völlig neue Geschäftsmodelle und Business Cases entstehen.
Wir setzen Big Data Lösungen heute bereits genauso bei der klassischen IT-Operations-Analyse ein, wie beim Bau von Windturbinen, dem Analysieren von Log-.Files oder in der Medizin. Hier können dank Big Data beispielsweise frühgeborene Kinder besser medizinisch überwacht werden und lebensbedrohliche Umstände bereits 24 Stunden vor Auftreten der Symptome erkannt werden.
Mit Big Data Analytics können Unternehmen ein umfassendes Bild ihrer Kunden gewinnen und Marketing so zu einer echten, individuellen Serviceleistung weiter entwickeln.
Mit Big Data Analytics werden wir beispielsweise auch die Risken durch  Security-Angriffe minimieren und Betrugsmuster in Echtzeit erkennen können.  
 
Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data.

  • Durch Big Data werden wir die heutigen Bedürfnisse des Kunden besser verstehen und die zukünftigen besser vorhersagen zu können. Nicht mehr die Intuition, sondern die Fakten werden herangezogen, um vorauszusagen, wie sich der Markt entwickelt, was der Kunde möchte und wie mein Mitbewerb agieren wird.
  • Durch Big Data werden die derzeitigen Data Warehouse und Business Intelligence Systeme aufgewertet und mit neuen – auch teilweise unstrukturierten Daten ergänzt. Die Daten könne auch in Echtzeit verfügbar gemacht und ad hoc analysiert werden.
  • Es braucht Big Data, um Social Media zu verstehen und damit zu einem Social Business zu machen und Wertschöpfung zu generieren.

Thomas Seyfried, Director Sales Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung Avnet Technology Solutions

Thomas Seyfried, Avnet, im InterviewWie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Wir sehen, dass die IT-Infrastruktur in vielen Unternehmen einem Wandel unterzogen wird und sich auch die IT-Funktionen, also die Aufgabengebiete und Verantwortlichkeiten der IT-Abteilungen durch Big Data ändern.
Wir sehen auch, dass die Nachfrage in unserem Partnersegment stetig wachsend ist, einige Systemhäuser bereits für sich erkannt haben diesem Bedarf am Markt nachzugehen.
Die Erkenntnis, dass Cloud Computing und Big Data Analytics – zwei der revolutionärsten Technologien dieses Jahrzehnts – zur Entstehung neuer Rollen innerhalb der IT-Abteilungen führen, setzt sich immer stärker durch. Immer mehr Unternehmen nutzen die vorhandenen Daten um durch Big Data Initiativen einen Mehrwert und Wettbewerbsvorteil für sich zu generieren.
 
Für welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Wir sehen tatsächlich viele Einsatzbereiche in denen Big Data-Analytik-Tools sehr erfolgreich eingesetzt werden, wie z.B die Medizinforschung, Energiewirtschaft, Finanzwirtschaft, Telekommunikation und auch im Marketing.
 
Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data.
Big Data bietet Unternehmen einen Vorsprung in Wettbewerbssituationen mit anderen Unternehmen, da es die Innovationskraft fördert und neue Möglichkeiten erschließt. Denn Data Scientists können nicht nur herkömmliche Fragen effizienter beantworten, sondern in erste Linie neue Fragestellungen und Ideen aufbringen. Sie entdecken verborgene Trends in den Datenmengen und können neue Erkenntnisse aus ihnen ziehen.
Big Data kann außerdem sehr gut in der Meteorologie und im Katastrophenschutz eingesetzt werden und somit vor ab bereits einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung leisten.  
Die Möglichkeiten für Big Data erstrecken sich aber auch auf die Prävention von Krankheiten und Epidemien.


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