Drei Fragen zu Big Data an Österreichs IT-Branche

Wir haben in einer Umfrage den Geschäftsführern von mehr als 20 IT-Unternehmen drei Fragen zum Thema Big Data gestellt. Hier finden Sie ihre Antworten. [...]

Horst Heftberger, Geschäftsführer Hitachi Data Systems Österreich

Horst Heftberger, Geschäftsführer Hitachi Data Systems ÖsterreichWie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Die Nachfrage nach sicheren, stabilen und längerfristigen Lösungen am österreichischen Markt ist groß, denn Unternehmen aus sämtlichen Branchen produzieren tagtäglich Unmengen an Daten. E-Mails und Anhänge, wie Bilder, Videos, PowerPoint-Dateien und Word-Dokumente, überfluten täglich die Mailserver von heimischen Unternehmen. Das Problem dabei: Es handelt sich um wichtige und meist sensible Daten – Daten die relevante Informationen beinhalten und einen Innovationsvorsprung bedeuten können. Trotzdem werden diese – vor allem durch mobile Anwendungen – oft ungesichert und unstrukturiert ausgetauscht. Deshalb müssen sich Unternehmen rechtzeitig und aktiv mit dem Thema Big Data auseinander setzen und Lösungen zur Kontrolle der Unmengen an Daten in Ihre IT-Strukturen integrieren, bevor Sie die Datenflut überrollt. Dabei müssen sich nicht nur große Unternehmen, sondern auch KMUs Gedanken darüber machen, wie sie mit der Herausforderung Big Data umgehen können. Hitachi Data Systems bietet für sämtliche Anforderungen maßgeschneiderte Komplettlösungen.

Für welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Big Data spielen in sämtlichen Branchen und allen Bereichen eine immer größere Rolle. Somit sind Lösungen für das Management von Big Data für alle Geschäftsprozesse von essentieller Bedeutung. Dabei muss jedes Unternehmen individuell betrachtet werden, um die optimale Lösung für Speicherung, Management, Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten zu finden. Beispielsweise haben vor allem Gesundheitseinrichtungen, wie Spitäler, besondere Anforderungen, da es sich hier um Unmengen an sehr sensiblen Daten handelt, die 24 Stunden täglich, sieben Tage in der Woche verfügbar sein müssen. Hier spielt Zuverlässigkeit, Sicherheit und Stabilität eine wesentliche Rolle. Die Verfügbarkeit der Daten ist aber grundsätzlich für alle Unternehmen und Institutionen relevant – sicheres Datenmanagement kann einen Informations- und Innovationsvorsprung bedeuten.  

Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data.
Dem exponentiellen Datenwachstum aktiv zu begegnen und wichtige Informationen zu filtern, ist der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen mit der besseren Speicherstrategie können am einfachsten den Mehrwert ihrer Daten nutzen und werden hinsichtlich Effizienz und Leistungsfähigkeit sowie beim Kundenservice und der Wettbewerbsfähigkeit die Nase vor anderen Unternehmen haben. Optimale Verwaltung und Speicherung sowie eine schnelle Verfügbarkeit sind dabei die zentralen Faktoren. IT-Systeme müssen höchsten Performance-Anforderungen gerecht werden, damit wichtige Entscheidungen immer auf Basis aktueller Daten und zeitnah getroffen werden können. Unternehmen, die aus ihren gespeicherten Daten den direkten Mehrwert für ihre Geschäftstätigkeiten ziehen und diesen optimal für das Unternehmen nutzen, sind im Schnitt produktiver und profitabler als solche, die ihre Datenflut als große, ungewollte Belastung ansehen.

Wolfgang Laaber, Geschäftsführer von Trivadis in Österreich

Wolfgang Laaber, Geschäftsführer von Trivadis in ÖsterreichWie sehen Sie aktuell die Nachfrage bei Big-Data-Lösungen in heimischen Unternehmen?
Großes Interesse, aber wenig konkrete Ansätze! Die Omnipräsenz des Themas weckt großes Interesse bei vielen Unternehmen. Einige davon haben bereits klare Vorstellungen, wohin die Reise geht. Die meisten Unternehmen sondieren erst die neuen Technologien und überlegen sinnvolle Einsatzszenarien im eigenen Haus. Trivadis steht ihnen dabei beratend zur Seite und analysiert das Potenzial.
Frei nach Qualtinger „Ich weiß zwar nicht, wohin ich will, dafür bin ich schneller dort“ sammeln viele Unternehmen zurzeit erste wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Big Data und starten Versuchsballons mit NoSQL-Datenbanken oder Big Data Applicances. Diese wertvollen Erfahrungen können sie aber auch für konventionelle Lösungen mit großen Datenmengen nutzen.
 
Für welche Geschäftsprozesse/Business Cases eignet sich Big Data besonders?
Alle Geschäftsfelder, wo zumindest eines der drei „V“ – Volume, Velocity, Variety – eine Rolle spielt. Zum Beispiel in der produzierenden Industrie und im Energieversorgerbereich, wo die vorhandene Sensorik für eine unglaubliche Datenmenge sorgt, die zu einem Großteil auch noch semi-strukturiert ist. Hier wird mit Big-Data-Lösungen eine neue Welt der Prozesssteuerung geschaffen, die im Sekundentakt Aufschluss über den Zustand der Anlage gibt und unmittelbare Reaktionen ermöglicht. Für einen Netzbetreiber in Deutschland entwickeln wir derzeit eine derartige Big-Data-Lösung. Des Weiteren eröffnen sich mit RFID-Systemen im Einzelhandel Datengrundlagen, die es ermöglichen noch besser auf die individuellen Bedürfnisse der Konsumenten während dem Einkauf zu reagieren. Im Finanzdienstleistungssektor lässt die unglaubliche Menge an Transaktionen unmittelbar auf betrügerisches Verhalten schließen und bei Bedarf eine unerwünschte Transaktion abbrechen.
Eines der großen Einsatzgebiete der neuen Big-Data-Technologien ist Social Media. In den vorwiegend unstrukturierten Streams von Twitter, Facebook und Co. der Business to Consumer Industrien. Zum Beispiel erhalten Telekom-Unternehmen aus diesen Informationen unglaublich rasches Feedback zu ihren Services und Produkten und können pro-aktiv darauf reagieren. Damit wird die Dienstleistung am Kunden maßgeblich verbessert.
 
Nennen Sie bitte die drei für Sie wichtigsten Gründe für den Einsatz von Big Data!
Der Hype Big Data hat vor allem bewirkt, dass endlich wieder Technologie-Innovationen passiert sind. Dies führt zu neuen Qualitäten in der Analyse.
Big Data Lösungen bringen auch für konventionelle Lösungen großen Nutzen.(Es braucht dazu kein typisches Big-Data-Szenario).
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit! Neue Potentiale zu heben, benötigt oft auch technologischen Wandel.  Big Data ist eine gute Grundlage dafür.


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