David Hable, Co-Country Leader bei Salesforce Österreich, skizziert im Gespräch mit ITWelt.at die wichtigsten IT-Trends für 2024. [...]
Welche IT-Trends sehen Sie für 2024 bzw. welche IT-Themen sollten heuer auf der Agenda von IT-Verantwortlichen ganz oben stehen und warum?
Die Welle der generativen KI wird noch revolutionärer sein als jede technologische Innovation zuvor – und Vertrauen ist ausschlaggebend für den Erfolg, wenn wir uns in diese neue Ära der KI begeben. 2024 wird aus meiner Sicht ein starker Fokus auf Datenschutz und Compliance liegen. Dazu gehören die Implementierung solider Data-Governance-Rahmenwerke, die Festlegung klarer Richtlinien für die Datenerfassung, -speicherung und -nutzung sowie die kontinuierliche Überwachung und Prüfung von Trainingsdaten. Viele Unternehmen sind mit Datensilos konfrontiert, für die es keine Single-source-of-truth gibt. Die Datenharmonisierung wird daher ebenfalls eine der Prioritäten sein, um KI effektiv einzusetzen.
Künstliche Intelligenz ist derzeit das größte Hype-Thema in der IT. Ist dieser Hype gerechtfertigt? Wenn ja, warum, wenn nicht, warum nicht?
Der hohe Stellenwert, den künstliche Intelligenz einnimmt, ist definitiv gerechtfertigt. Aus meiner Sicht ist KI revolutionärer als alle Trends der letzten Jahre, denn sie wird die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, signifikant verändern. KI ermöglicht nicht nur Effizienzsteigerungen und Automatisierung, sondern eröffnet auch völlig neue Geschäftsmodelle und Innovationen. Dieser Wandel hat das Potenzial, sämtliche Branchen zu durchdringen und zu transformieren.
Wie können es Unternehmen trotz Fachkräftemangel schaffen, ihre IT-Anforderungen abzudecken?
Unternehmen können ihre IT-Anforderungen trotz Fachkräftemangels erfüllen, indem sie auf Software-as-a-Service-Lösungen wie die von Salesforce setzen. Diese bieten einen schnellen Time-to-Value und erfordern weniger Aufwand im Betrieb. Zudem ermöglichen sie den Zugang zu Innovationen wie KI „Out of the box“, also KI-Lösungen, die direkt in bestehende Lösungen integriert und einsatzbereit sind ohne, dass tiefe technische Expertise im eigenen Haus notwendig ist. Das erleichtert die Digitalisierung und ermöglicht es auch kleineren Teams, große IT-Herausforderungen zu meistern.
Security ist einer der wichtigsten Aspekte der IT. Was tut Ihr Unternehmen, um IT-Security sicherzustellen?
IT-Security ist für uns von höchster Bedeutung, nicht nur aufgrund der Sensibilität der Daten, die unsere Kunden über unsere Plattform verarbeiten, sondern auch weil Vertrauen das Fundament unseres Geschäftsmodells ist. Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Daten sicher sind, denn Vertrauensverlust könnte schnell zum Kundenverlust führen. Das gilt gerade für die neuen KI-Technologien. Genau aus diesem Grund hat Salesforce den Einstein Trust Layer eingeführt, der einen neuen Industriestandard für sichere generative KI für Unternehmen setzt. Denn wir bei Salesforce sehen die Zukunft für Unternehmen in der Formel KI+Daten+CRM+Vertrauen.
Welche Lehren nehmen Sie aus dem IT-Jahr 2023 für die Zukunft mit?
Aus dem Jahr 2023, in dem wir den Potenzialen von KI auf den Grund gegangen sind, nehmen wir die Erkenntnis mit, dass 2024 das Jahr der Umsetzung und des ersten Erntens sein wird: Effizienzsteigerung durch KI-Anwendungen wird heuer das zentrale Thema sein. Schreibtischarbeiter:innen schätzen einer Salesforce-Studie zu Folge, dass sie durch generative KI fünf Stunden pro Woche einsparen können. Das bietet Unternehmen die Chance, die Kreativität, das strategische Denken und die Innovation ihrer Mitarbeiter:innen wie nie zuvor zu nutzen, denn Chatbots und virtuelle Assistenten werden im Tagesgeschäft unterstützen.
Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2023?
Mein berufliches Highlight im Jahr 2023 war definitiv der Salesforce Innovation Day in Wien. Dabei gab es einige wirklich inspirierende Vorträge und vor allem viel Raum für Austausch. An diesem Tag haben wir den Dreamforce-Spirit nach Österreich gebracht. Es kamen mehr als 600 Teilnehmer:innen, darunter viele Kunden und Partner – das hat mich wirklich sehr gefreut, und es war inspirierend, so viel Wirtschaftskraft in einem Raum zu erleben.
Welche spannenden Projekte haben Sie 2023 für Kunden umgesetzt und was war das Besondere daran?
Im Jahr 2023 haben wir so viele spannende Projekte realisiert, dass es schwierig ist eine Auswahl zu treffen. Für Baumit, einen führenden Baustoffhersteller, haben wir z.B. die Salesforce Customer 360 Plattform implementiert, um individuellen Service und maßgeschneiderte Produktangebote zu ermöglichen. Das war ein großer Erfolg. Oder auch bei cargo-partner, einem Full-Range-Informationslogistik-Anbieter, wo die Einführung der Sales Cloud zu optimierten Geschäftsprozessen und verbessertem Kundenservice geführt haben. Oder für die Wolfgang Denzel Auto AG haben wir ein zentrales CRM-System umgesetzt, das zu einer Vereinheitlichung und Optimierung der Geschäftsprozesse beitrug. Als internationales Projekt finde ich den London Heathrow Airport besonders spannend, denn der Londoner Flughafen setzt unsere Technologie ein, um Kundenerlebnisse zu transformieren und Umsätze mit Hilfe von KI, Daten und CRM zu steigern, was eine vorausschauende Betreuung der Fluggäste ermöglicht.
Wenn Sie einen IT-bezogenen Wunsch frei hätten, wie würde der lauten?
Mein Wunsch wäre, dass wir in der IT-Branche einen Fokus auf die Chancen legen, dabei aber stets einen klaren Blick auf die Risiken behalten. Es ist wichtig, dass wir die Potenziale der Technologie voll ausschöpfen, ohne dabei die Sicherheit, ethische Überlegungen und den menschlichen Faktor aus den Augen zu verlieren. Die Balance zwischen Innovation und Verantwortung ist aus meiner Sicht der Schlüssel zu nachhaltigem Fortschritt.
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