„Eine BI-Lösung ist nur so gut, wie sie aufgesetzt und implementiert wird“

Christoph Kranzler, CEO von Total-Information-Management TIM AG, im Interview über Big Data und Business Intelligence in Österreich. [...]

Inwieweit ist die Nutzung von Big Data bei heimischen Unternehmen schon Realität?
Christoph Kranzler:
Obwohl Österreich als das klassische SMB/KMU-Land gesehen wird, ist das Problem der großen Datenmengen auch hierzulande schon weit vorgedrungen; viele kleinere typisch österreichische Unternehmen haben in der Zeit auch große Datenmengen angehäuft. Wir sehen aber in unseren Enterprise-Infrastruktur-Projekten zwar die Notwendigkeit, mit diesen großen Datenmengen umzugehen – Erfassung, speichern, archivieren, löschen –, jedoch noch selten die Frage nach der wirklichen Nutzung.
TIM setzt einen großen Fokus auf die Unterstützung der Vertriebspartner in der richtigen Auswahl und weiteren Implementierung der IT-Infrastruktur-Lösungen, die die Basis für Big-Data Datenhaltung und damit für BI-Lösungen darstellen.

Was sollten Unternehmen tun, um Big Data „ready“ zu werden?
Es muss im ersten Schritt eine klare Anforderung definiert werden, WAS bzw. WELCHE Informationen und Ergebnisse aus den angesammelten Datenmengen herausgefiltert werden soll – dies ist nicht Aufgabe der IT-Abteilung sondern klare und unternehmenskritische Geschäftsführer-Aufgabe. Wenn diese Anforderungen definiert sind, ist eine klare Trennung der Aufgaben und Verantwortungsbereiche gegeben: die Trennung in IT-Aufgaben (Datentrennung, Datenspeicherung, Bereitstellung, Archivierung) und die Daten-Analyse. Dann können auch die richtigen Analyse-Tools wie z.B. „BI-Lösungen“ gefunden und implementiert und zu guter Letzt täglich genutzt werden.

Was macht eine moderne BI-Lösung aus?
Eine BI-Lösung ist nur so gut, wie sie aufgesetzt und implementiert wird; da eine BI-Lösung wesentliche Informationen liefern soll, die für den Geschäftserfolg wichtig sind, muss auch der entsprechende Wille zur Umsetzung dahinterstehen, die „halbherzige“ Umsetzung ist ja ein bekanntes Problem: Definition der Erwartungshaltung in einem Pflichtenheft, die notwendigen bzw. möglichen Budgets bereitstellen, geeignete Leute für die Umsetzung im Haus oder extern finden, strukturierte Umsetzung der IT-Plattformen wie auch der Implementierung des BI-Tools inklusive Analyse-Ergebnis-Verarbeitung. Bei der Definition der Anforderungen bzw. Analyseergebnisse und wie diese Ergebnisse auch in der Praxis umgesetzt werden, entsteht zwangsläufig auch eine Basisdefinition des geeigneten BI-Tools; das ist daher nicht einen Frage, ob ein BI-Tool modern ist sondern eine Frage, ob das BI-Tool die Anforderungen erfüllen kann.

Christoph Kranzler ist CEO von Total-Information-Management TIM AG.

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