„Firmen, die schnell adaptieren können, sind deutlich besser aufgestellt“

Thorsten Menslin, COO bei Kreuzbauer IT, schildert im Gespräch mit der COMPUTERWELT, was wir aus dem Jahr 2021 für die Zukunft mitnehmen können, erklärt, wie sich die Corona-Krise und New Work auf uns auswirken und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das kommende Jahr. [...]

Thorsten Menslin, COO bei Kreuzbauer IT: "Enterprise Integration war und ist in unseren Zeiten ein hoch aktuelles Thema und wird immer wichtiger, insbesondere vor dem Hintergrund, serviceorientierte Geschäftsideen umsetzen zu müssen." (c) Kreuzbauer IT

Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2021 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Die Digitalisierung schreitet mit riesigen Schritten voran. Firmen, die schnell adaptieren können, sind deutlich besser aufgestellt. Altbewärte Praktiken in der Produktsplanung und Logistik, insbesondere bei der schlanken Lagerhaltung, müssen neu bewertet werden. Die Risiken der global Workbench werden offensichtlich.

Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf die IT-Branche, auf Unternehmen bzw. auf unsere Gesellschaft auswirken?
Eine noch dynamischere Digitalisierung ist zu erwarten, auch vor dem Hintergrund der notwendigen Trendwende in Bezug auf den Klimawandel. Dezentralisiertes Co-Working mit den dafür notwendigen IT Werkzeugen wird sich etablieren.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2020?
Unser stabiles Wachstum trotz Corona und einem hart umkämpften Markt. Persönlich ein wichtiger Abschluss, an den niemand außer mir (auch wegen Corona) noch geglaubt hatte.

Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum bzw. welche IT-Themen werden 2022 eine besonders wichtige Rolle spielen?
Enterprise Integration war und ist in unseren Zeiten ein hoch aktuelles Thema und wird immer wichtiger, insbesondere vor dem Hintergrund, serviceorientierte Geschäftsideen umsetzen zu müssen. Zusätzliche Services sind die Umsatzbringer der Zukunft und die IT muss diese neuen Geschäftsfelder ermöglichen. Künstliche Intelligenz, Internet of Things und predictive Analysis sind hier die passenden Schlagwörter – die Unternehmen müssen ihren Datenschatz endlich heben.

„Unternehmen müssen zuerst einmal lernen, ihre umweltbezogenen Kosten zu verifizieren. Wenn ein Unternehmen weiß, welche umweltbezogenen Kosten existieren, schaut es sich auch an, wie dieser Bereich optimiert werden kann.“

Thorsten Menslin

Die letzten beiden Jahre standen im Zeichen der Pandemie und beschleunigten die Digitalisierung und brachten uns Hybrid-Arbeitsmodelle. Nach der Pandemie gilt es die nächste – größere – Krise zu bewältigen, die Klimakrise. Wie schätzen Sie müssen sich Unternehmen in punkto Nachhaltigkeit umstellen? Welche konkrete Maßnahmen planen sie/plant Ihr Unternehmen für 2022 und darüber hinaus?
Unternehmen müssen zuerst einmal lernen, ihre umweltbezogenen Kosten zu verifizieren. Wenn ein Unternehmen weiß, welche umweltbezogenen Kosten existieren, schaut es sich auch an, wie dieser Bereich optimiert werden kann. Damit geht es einmal los.

Wir achten sehr auf Nachhaltigkeit und das bereits seit vielen Jahren. Gemeinsam mit unserem Hersteller IFS gibt es ein Vielzahl an Engagements zur Nachhaltigkeit. Wir haben das Thema schon lange im Programm, bei uns heisst das „ECO Footprint Management“ und ist in unserem integrierten ERP-System IFS Cloud abgebildet.

Wie gut ist ihr Unternehmen bzw. wie gut sind österreichische Unternehmen im Allgemeinen für New Work – also verteilte Teams, Home Office, hybride Arbeitsmodelle etc. – aufgestellt?
Da wir schon vor der Corona Krise diese New-Work-Modelle im Einsatz hatten, waren wir bestens gerüstet und gehen davon aus, das dies so bleibt. Die gesamte IFS-Community weltweit arbeitet in verteilten Teams und hoch flexibel.

Glauben Sie, dass sich die angespannte Situation beim Thema IT-Fachkräftemangel in den kommenden Jahren bessern wird? Was kann man in diesem Bereich tun?
Leider ist es – auch demografisch – nicht absehbar, dass insbesondere der IT-Fachkräftemangel abnimmt – er wird eher steigen. Wir haben einen gewissen Vorteil, denn unsere interne „Amtssprache“ ist englisch und damit ist es auch möglich, geeignetes Personal aus anderen Ländern für uns zu interessieren. Zudem haben wir einen hohen Lebens-und Freizeitwert im schönen Salzburger Land.

Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat. Weitere Interviews lesen Sie in den nächsten Wochen auf itwelt.at.


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