„Flexible Arbeitsmethoden waren noch nie so wichtig wie heute“

Joerg Hartmann, Geschäftsführer von Konica Minolta Deutschland und Österreich, skizziert im Gespräch mit ITWelt.at die wichtigsten IT-Trends für 2024. [...]

Joerg Hartmann, Geschäftsführer von Konica Minolta Deutschland und Österreich: "Vielerorts werden in Unternehmen täglich wiederkehrende einfache Tätigkeiten noch manuell erledigt. Diese gilt es zu automatisieren, dadurch werden reine Verwaltungstätigkeiten beschleunigt und standardisiert und IT-Fachkräfte können sich auf sinnvollere Tätigkeiten konzentrieren." (c) Konica Minolta

Welche IT-Trends sehen Sie für 2024 bzw. welche IT-Themen sollten heuer auf der Agenda von IT-Verantwortlichen ganz oben stehen und warum?
2024 wird die Bedeutung der Digital-Workplace-Technologie neben dem anhaltenden Fachkräftemangel weiter zunehmen. Angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Drucks sowie langfristiger Herausforderungen wie der sich verschärfenden Klimakrise und der weltweit alternden Bevölkerung waren flexible Arbeitsmethoden noch nie so wichtig wie heute. Das Wichtigste dabei: Entsprechende Cybersicherheitsmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, Verschlüsselung und besonders sichere Cloud-Speicherlösungen, denn die sensiblen Unternehmensdaten müssen entsprechend geschützt werden. Die professionelle Unterstützung eines kompetenten Sicherheitspartners wie Konica Minolta mit Dienstleistungen wie Identitäts-, Daten- und Endpunktschutz, einer breiten Auswahl an Managed IT-Services sowie Betreuung bei allen Themen rund um NIS2 macht dabei einen großen Unterschied.

Künstliche Intelligenz ist derzeit das größte Hype-Thema in der IT. Ist dieser Hype gerechtfertigt? Wenn ja, warum, wenn nicht, warum nicht?
Der aktuelle KI-Hype erklärt sich für mich eher daraus, dass im Moment virtuelle Assistenten die Welt erobern, die jederzeit einfach verfügbar sind und darüber hinaus schnell produzierte Ergebnisse liefern. Grundsätzlich ist KI schon seit vielen Jahren Thema und in unserem privaten und beruflichen Alltag angekommen – von Sprachassistenten über KI-gesteuerte Lichtkonzepte bis zu auf Algorithmen basierenden Suchmaschinen im Internet.

Unternehmen profitieren von der Entwicklung von KI-Anwendungen enorm, weil durch sie die Möglichkeit besteht, Unmengen an Daten zu verarbeiten und davon ausgehend Prozesse zu optimieren sowie Entscheidungen zu verbessern. Die Verfügbarkeit von großen und stetig wachsenden Datenmengen (Big Data, IoT) sowie die exponentielle Zunahme von Rechenkapazitäten hat KI zum endgültigen Durchbruch verholfen und nicht ohne Grund waren große IT-Firmen wie Apple, Google oder auch IBM Vorreiter bei der Entwicklung von KI-Anwendungen.

Wie können es Unternehmen trotz Fachkräftemangel schaffen, ihre IT-Anforderungen abzudecken?
Vielerorts werden in Unternehmen täglich wiederkehrende einfache Tätigkeiten noch manuell erledigt. Diese gilt es zu automatisieren, dadurch werden reine Verwaltungstätigkeiten beschleunigt und standardisiert und IT-Fachkräfte können sich auf sinnvollere Tätigkeiten konzentrieren. Oft sind solche Strukturen noch bei vielen KMU gegeben, hier besteht noch Aufholbedarf bei der Automatisierung.

Eine weitere Maßnahme ist das Auslagern von Tätigkeiten. Vieles kann an einen externen Managed Service Provider ausgelagert werden. Das Angebot ist breit, es kann aus skalierbaren Managed- oder Cloud-Services gewählt werden, die von Office-Umgebungen über Enterprise Resource Planning (ERP), Human Resources (HR) und Payroll bis hin zu Print Services reichen. Ein konkretes Beispiel bei uns intern sind unsere KI-unterstützten VoiceBots, die wir in der Auftragsannahme haben. Die Anrufenden profitieren von einer 24/7-Erreichbarkeit und dem schnellen Zugriff auf relevante Daten. Für komplexere Anfragen stehen qualifizierte Mitarbeitende zur Verfügung, die dank der Entlastung durch KI-Lösungen nun mehr Zeit dafür haben.

„2023 war das Jahr, in dem so vielen Menschen wie nie zuvor klar wurde, was künstliche Intelligenz ist und wie sie sich auf unser Leben auswirken wird. Was es aktuell braucht, ist eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema KI auf gesellschaftlicher Ebene, denn viele Menschen sind verunsichert. Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit.“

Joerg Hartmann

Security ist einer der wichtigsten Aspekte der IT. Was tut Ihr Unternehmen, um IT-Security sicherzustellen?
Bei IT-Sicherheit setzen wir auf zwei Maßnahmen und das rate ich jedem Unternehmen: Einerseits effektive Cyber-Resilience-Konzepte, die Angriffen auf die Infrastruktur trotzen und einen laufenden Betrieb auch im Angriffsfall ermöglichen und andererseits einen starken Fokus auf die Sensibilisierung und Weiterbildung der die Belegschaft zu legen. Regelmäßige Schulungen unserer Mitarbeitenden, ein Austausch zu aktuellen Themen und möglichen Fällen sind entscheidend, aber auch ganz einfache Maßnahmen können Unsicherheiten nehmen. Zum Beispiel ist in Microsoft Outlook ein Phishing-Button integriert, mit dem unsere Mitarbeitenden verdächtige Mails direkt an unsere IT senden und prüfen lassen können.

Welche Lehren nehmen Sie aus dem IT-Jahr 2023 für die Zukunft mit?
2023 war das Jahr, in dem so vielen Menschen wie nie zuvor klar wurde, was künstliche Intelligenz ist und wie sie sich auf unser Leben auswirken wird. Was es aktuell braucht, ist eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema KI auf gesellschaftlicher Ebene, denn viele Menschen sind verunsichert. Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2023?
Der Erhalt aller sechs Microsoft Cloud Solutions Partner Designations vergangenen Juni war für mich ein berufliches Highlight. Das unterstreicht unsere umfassenden Kompetenzen in allen Bereichen der Microsoft Cloud Solutions und zeichnet uns als vertrauenswürdigen Partner für die digitale Transformation aus. Ein persönliches Highlight war meine durch generative KI erstellte Weihnachtskarte, die ich auf LinkedIn gepostet habe: Data Driven wurde dabei in einen fahrenden Weihnachtsmann übersetzt.

Welche spannenden Projekte haben Sie 2023 für Kunden umgesetzt und was war das Besondere daran?
Wir hatten einige spannende Projekte, eines davon ist die Zusammenarbeit mit Firus Druck, ein Familienunternehmen mit Sitz an der Mosel und langjähriger Konica-Minolta-Kunde. Firus Druck hat vergangenes Jahr als erster Kunde in Deutschland in unser digitales Etikettendrucksystem AccurioLabel 400 investiert, welches seit Anfang 2023 auf dem Markt ist. Seither bietet die Druckerei ihrem stetig wachsenden Kundenstamm, bestehend aus zahlreichen Weinkellereien, Weingütern und Spirituosenherstellern Weinetiketten mit Wow-Effekt. Dank hochwertigem Druck mit anschließender Veredelung, gesteuert von einem digitalen Workflow, bedient Firus Druck aktuelle Kundenanforderungen noch schneller und beeindruckender.


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