Für eine Cloud ohne Kompromiss

Seit rund einem Jahr ist Deepak Patil bei Oracle als VP Infrastructure tätig. Im Computerwelt-Gespräch schildert Patil, zuvor 16 Jahre bei Microsoft und eines der Gründungsmitglieder von Microsoft Azure, wie seine Strategie für IaaS bei Oracle jetzt aussieht. [...]

Wie ist Ihre Sichtweise zu Infrastructure as a Service (IaaS) und welche Vorteile bietet dabei Oracle?
Jede Industrie, jedes Unternehmen ist derzeit gerade mit der Transformation in Richtung Cloud beschäftigt. Sehr viele Unternehmen versuchen global zu expandieren und sich mehr auf ihre Kernkompetenzen zu fokussieren. IT-Knowhow, Kosten, aber auch das Design und die moderne Architektur eines Datacenters sowie das Management der IT-Systeme sind heute eine große Herausforderung. Daher kommen viele Unternehmen zu uns, damit wir ihnen eine moderne IT-Infrastruktur ermöglichen und zur Verfügung stellen.
Dazu braucht es auch starke Datacenter, wie sehen da ihre Pläne aus?
Da haben wir sehr aggressive Pläne. Wir haben gerade eben das Konzept der Next Generation Datacenter ausgerollt, mit noch höherer Performance und einem hoch-virtualisierten Netzwerk. Dazu erfolgt auch der physische Ausbau. Zu den bestehenden 19 Datacentern kommt bis Ende Dezember/Anfang Jänner ein weiteres an der Ostküste der USA hinzu. In Europa gibt es schon zwei Datacenter in Amsterdam und in Großbritannien. Vor dem Ende unseres Geschäftsjahres (im Mai 2016) werden wir in Europa, in London und voraussichtlich Frankfurt, zwei weitere Datacenter eröffnen. Bis Ende 2017 kommen dann noch Datacenter in der Region Asia Pacific, in Australien und Korea, hinzu. Wir wollen in jeder Region drei oder mehr Datacenter.
Österreich ist ja ein kleines Land, ich nehme an, kleine Länder sind bei Ihnen nicht so im Fokus?
Das würde ich so nicht sagen, wir wollen ja aller unsere Kunden erreichen – und dass diese wiederum ihre Kunden erreichen und zwar mit einer hohen Bandbreite und sehr geringen Latenzzeit. Genau darauf zielt unsere Strategie ab, wie wir das mit unseren Datacentern realisieren können.
Was sind denn die Hauptinteressen der IaaS-Kunden?
Es gibt ja drei primäre IaaS-Angebote: Rechenleistung, Storage und Netzwerk. Wir sehen vier Interessen. Erstens: Wir sehen eine Reihe von Kunden, die komplett aus dem Datacenter-Business herauswollen. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, ihr komplettes Datacenter zu Oracle in die Cloud zu verlagern. Zweitens wollen viele mehr Daten in die Cloud verlagern, sprich sie brauchen einfach mehr an Storage-Kapazität. Drittes Interesse ist Daten-Archivierung, verbunden mit Kosten: Wir sind heute sieben Mal billiger als unser nächster Mitbewerber. Vierter Anwendungsfall ist eine rasante Zunahme von Big Data.
Sehen Sie jetzt einen tatsächlichen „Move to the Cloud“?
Absolut. Es ist erstaunlich, ich bin jetzt seit 12 Jahren im Cloud-Business. Aber ich sehe, dass die Transformation in die Cloud erst jetzt so richtig startet. Weniger als zehn Prozent der Workloads weltweit wurden erst in die Cloud verlagert – das ist erst die Spitze des Eisbergs. Wir sehen, dass unsere Kunden wie etwa T-Mobile und GE in die Cloud wollen – sie wollen eine Cloud ohne Kompromiss. Da gibt es sehr spezifische Anforderungen betreffend Performance, Stabilität, Zuverlässigkeit, Governance, Security und natürlich Kosteneffizienz. Wir sind da auch noch nicht perfekt, aber wir haben bereits 5.400 IaaS-Kunden und im IaaS-Bereich rund 3.000 Mitarbeiter bei Oracle, wir werden in Zukunft täglich neue Features ausliefern.
Wie sehen Ihre Erwartungen für die Zukunft aus?
Es geht mir nicht um die Anzahl der Kunden, sondern darum, wie viele Großkunden sich in die Cloud bewegen. Ich denke, in den nächsten drei Jahren werden rund 25 bis 30 Prozent der Enterprise Workloads in die Cloud verlagert sein. Das wird unterschiedlichste Gründe haben: Big Data, Machine Learning oder komplexe Analytical Workloads. Aufgrund unseres Investments und unserer Performance werden wir im IaaS-Bereich dann führend sein.

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