IBM Envizi unterstützt Unternehmen bei der CSRD-Berichterstattung

Das CSRD Reporting-Tool Envizi von IBM ermöglicht das Erfassen der ESG Daten und unterstützt bei der ESRS-konformen Erstellung des Berichtes. Wir haben dazu Michael Ingerisch, Associate Partner bei IBM Consulting, befragt. [...]

Michael Ingerisch, Associate Partner bei IBM Consulting. (c) IBM
Michael Ingerisch, Associate Partner bei IBM Consulting. (c) IBM

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, umfassende Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Diese Berichte müssen detaillierte Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) enthalten und sollen eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit fördern. Die CSRD nutzt die ESRS (European Sustainability Reporting Standards), um die konkreten Reportingpflichten zu definieren. Für die Übermittlung der Berichte wird es eine zentrale Online-Plattform geben, den sogenannten ESAP (European Single Access Point). Im Rahmen ihrer CSRD-Initiative hat IBM umfassende Reporting-Unterstützungen entwickelt. Das CSRD Reporting-Tool von IBM, Envizi, ermöglicht das Erfassen der ESG Daten und unterstützt bei der ESRS-konformen Erstellung des Berichtes. 

Wie stellt sich IBM auf die wachsenden Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und ESG ein, und welche Rolle spielen diese Lösungen speziell im Versicherungssektor?

Wenn man über die Schlagwörter Nachhaltigkeit und ESG spricht, muss man verstehen, dass IBM in zwei Bereiche unterteilt ist: Technology und Consulting. Ich bin in der Geschäftsleitung von Consulting tätig und zuständig für den Bereich Versicherungen. Warum ist das relevant? Weil man das ESG Thema gesamtheitlich betrachten muss. Es braucht die entsprechende technologische Lösung und die fachliche und Branchenexpertise. Das ESRS Reporting System erfordert detailliertes Reporting, insbesondere im Bereich Umwelt. Hierzu gibt es einen Katalog von Datenpunkten, die im Unternehmen identifiziert werden müssen. Diese Datenpunkte sind entscheidend, da sie die Grundlage für das Reporting bilden. Woher kommen die Daten und wo müssen sie eingepflegt werden?

Wie unterstützt IBM Unternehmen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen?

Der erste Reflex ist oft, dass solche Aufgaben von Studenten mit einem Spreadsheet erledigt werden. Dies kann kurzfristig eine praktikable Lösung sein, bringt jedoch langfristig wenig Nutzen und kann zur Belastung werden. In solchen Fällen bietet IBM spezialisierte Softwarelösungen an. Ein Beispiel dafür ist Envizi, eine Datenplattform, die von einem australischen Unternehmen entwickelt wurde und das IBM erworben hat. Diese Plattform unterstützt die Abbildung einer Vielzahl internationaler ESG Reporting-Standards.

Allerdings hilft auch die beste Technologie wenig, wenn nicht klar ist, wo im Unternehmen die relevanten Daten zu finden sind. Bevor Softwarelösungen effektiv genutzt werden können, besteht die Herausforderung darin, die spezifischen Datenpunkte innerhalb des Unternehmens zu identifizieren.

Was sind die Vorteile von Envizi?

Um die Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung zu bewältigen, benötigt das Unternehmen sowohl interne Expertise als auch externe Berater, wie beispielsweise von IBM. Diese Berater beschäftigen sich methodisch mit den relevanten Themen und bringen ihr Branchen-Know-how ein. Nachdem die relevanten Daten identifiziert wurden, unterstützt die IBM Plattform Envizi das Reporting. Diese Plattform bietet im Vergleich zum Spreadsheet erhebliche Vorteile. Während ein Spreadsheet Daten nur rückblickend betrachtet, ermöglicht Envizi eine Echtzeit-Überwachung. So kann etwa der Wasserverbrauch an verschiedenen Standorten sofort überprüft und Unterschiede zwischen den Standorten analysiert werden. Dies hilft nicht nur bei der Messung der Nachhaltigkeit, sondern auch bei der Identifizierung von Kosteneinsparungspotenzialen. Envizi bietet somit eine effizientere und genauere Lösung für das Nachhaltigkeitsreporting als herkömmliche Methoden.

Ein wichtiger Aspekt ist zudem die Nutzung von Emissionsfaktoren. Dies ist komplexer als lediglich das Erfassen von Verbräuchen. Ein Spreadsheet kann in diesem Zusammenhang schnell unübersichtlich und schwerfällig werden. Im Gegensatz dazu bietet spezialisierte Software wie Envizi den Vorteil, dass sie externe Datenbanken anzapfen kann, um je nach Emissionstyp die relevanten Emissionsfaktoren zur Berechnung heranzuziehen. Der Mehrwert solcher Softwarelösungen liegt darin, dass sie mehr und genauere Daten liefern als eine einfache Tabellenkalkulation. Zudem werden die Daten kontinuierlich aktualisiert, was eine zeitnahe und verlässliche Berichterstattung ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, da Nachhaltigkeitsdaten häufig überprüft und aktualisiert werden müssen.

Wie unterstützt Envizi Unternehmen bei der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Partnern?

Das Tool bietet auch umfassende Funktionen zur Team-basierenden Erstellung von Unternehmens ESG Berichten. Scope 1 und Scope 2 betreffen das interne Unternehmen, während Scope 3 die externen Partner einbezieht. Envizi stellt ein Framework zur Verfügung, das hilft, die richtigen Fragen an die Partner zu stellen. Man kann nicht einfach von einem Partner verlangen, Daten für das Reporting zu liefern, ohne selbst genau zu wissen, welche Informationen benötigt werden. Das Tool erleichtert diesen Prozess, indem es einen Fragenkatalog bereitstellt, den man den Partnern zur Verfügung stellen kann. Dies ermöglicht es, Informationen über Lieferanten und deren CO2-Fußabdruck zu sammeln und zu integrieren.

Ein wichtiges Feature von Envizi ist die Szenarioanalyse. Während das Reporting zentral ist, ermöglicht die Szenarioanalyse Geschäftsleitern, in Echtzeit zu sehen, welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen auf die Nachhaltigkeit und die Kosten haben. Dies bietet nicht nur Einblicke in die Nachhaltigkeit, sondern hilft auch, Kosten zu bewerten und zu managen. So wird Nachhaltigkeit nicht nur ein Reporting-Thema, sondern ein integraler Bestandteil der Kostenmanagement-Strategie.


Mehr Artikel

News

Digitale Fähigkeiten der Österreicher:innen lassen zu wünschen übrig

39 Prozent der Beschäftigten in Österreich arbeiten nur selten mit digitalen Tools. Dabei ist klar: die Digitalisierung betrifft immer mehr Jobs. Vor diesem Hintergrund fühlt sich nur etwa jeder Achte hierzulande sehr gut auf die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorbereitet. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen kununu Arbeitsmarktstudie, für die über 3.000 Beschäftigte in Österreich befragt wurden. […]

News

Mehrheit der Unternehmen könnte den Geschäftsbetrieb nach einer Cyberattacke nicht weiterführen

Den Backups gilt sowohl die Sorge der Securityverantworlichen als auch die Aufmerksamkeit der Hacker. So zeigt die global durchgeführte ESG-Commvault-Studie „Preparedness Gap: Why Cyber-Recovery Demands a Different Approach From Disaster Recovery“, dass nur jedes fünfte Unternehmen weltweit zuversichtlich ist, nach einer Cyberattacke seine Geschäftsprozesse weiterführen zu können. […]

News

KI und Cybersicherheit eröffnen dem Channel Wachstumschancen

Der Bericht „State of the Channel 2025“ zeigt, dass die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz im gesamten Channel gestiegen ist, insbesondere bei umsatzgenerierenden Aktivitäten. 53 Prozent der in der DACH-Region befragten Unternehmen betrachten die komplexer werdende Technologie als wichtigsten Faktor für die Kundennachfrage nach Knowhow im Channel. […]

News

Check Point integriert CloudGuard in Nutanix Cloud Platform

Check Point will mit der Kollaboration den Herausforderungen begegnen, denen sich Unternehmen bei der Migration hin zu Cloud-Infrastrukturen gegenübersehen. Durch die Nutzung des Nutanix Service Insertion Frameworks und die Unterstützung des AHV-Hypervisors bietet CloudGuard eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Transparenz bezüglich Bedrohungen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*