Im Interview: Christian Müller

Christian Müller ist ein Smartphone-Pionier der ersten Stunde und verzeichnet mit seiner App “My Days” schon über 12 Mio. Downloads. Er ist verheiratet mit einer Ägypterin, hat eine kleine Tochter und reist viel mit seiner Familie. Im Interview verrät er einige Tips wie man ganz einfach in die Selbständigkeit starten kann. [...]

Wenn jemand mit Mobile anfangen will als Selbständiger, welche Tipps könntest du geben?
Mach was du machst mit Liebe, mach es mit dem Herzen. Du musst es gern machen, weil dann machst du automatisch mehr. Wenn man das Fieber dafür hat, dann springt auch der Funke über. Letztendlich ist alles auch Verkaufen. Lebe begeistert und gewinne, das ist eine alte Geschichte.
Und wenn man merkt dass man an einen Punkt kommt wo es nicht mehr so gut geht sollte man nicht gleich aufgeben sondern immer noch ein bisschen mehr versuchen. Aber vielleicht auch sagen: pass auf, vielleicht ist es das doch nicht. Dann schalt mal komplett ab, mach Leere in deinem Kopf und sei offen für alles. Und dann kommt vielleicht wieder etwas anderes und das läuft dann geschmeidig. Dann kommt auch der Spass wieder. Das ist wie ein Kreislauf.
Wie war es als du noch angestellt warst – wie hast du innerlich den Sprung in die Selbständigkeit geschafft? Kannst Du dazu Tipps geben?
Wenn jemand selbständig sein will, trägt er den Gedanken schon immer in sich. Aber man weiß häufig nicht aus dem täglichen Leben auszubrechen. Man hat kaum Zeit sich richtig darauf vorzubereiten. Man weiß nur: ich will mehr Geld haben, und meine Zeit selbst einteilen können.
Man braucht eine gewisse Risikobereitschaft. Man verliert dadurch natürlich gewisse Sicherheiten, andererseits kann man in meinem Bereich auch viel nebenbei machen. So habe ich persönlich auch begonnen – während der Arbeit und am Abend immer wieder auch meine eigenen Ideen entwickelt und Tests gemacht.
Man muss einfach loslegen und nicht zu viel denken. Viele Leute verlaufen sich und denken nur. Das beste aber ist einfach nur anzufangen. Du willst programmieren? Super! Hol dir einen Laptop, schau was es an Möglichkeiten gibt, leg los. Es gibt z.B. eine Plattform für mobile Applikationen namens Corona – mit der kann man sehr einfach beginnen. Und das gilt auch für andere Bereiche.
Beginn mit Babyschritten. Dann kommt Erfahrung und Selbstbewusstsein dazu, und dann kommen die nächsten Schritte wie von selbst. Man sagt: “Wenn du ein Meister sein willst, musst du 10.000 Stunden arbeiten”. Da ist schon was dran. Man muss arbeiten, aber dann kommt auch der Erfolg. Man wird nie schlechter, immer nur besser.
Und man sollte nicht aufgeben. Du hast ein Ziel? Schreib dir deine Ziele auf, träum auch mal, das ist ganz wichtig. Aber verlier dich auch nicht, sondern versuch es umzusetzen. Lies was, Bücher sind gut, mach einen Kurs, und fang an.
Du hast sehr früh angefangen mit Deiner App. Mittlerweile ist die Branche sehr dicht besetzt, und viele Ideen sind bereits realisiert. Glaubst du, dass deine Erfolgsgeschichte als Ein-Mann-Show auch heute noch möglich wäre?
Mit Sicherheit ist Facebook und alles was es da schon gibt nicht das Ende der Fahnenstange. Es kommen immer neue Ideen und Apps nach. Man muss flexibel sein.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Wir wollen privat noch Reisen machen, ein Haus finden. Beruflich will ich gern erweitern, vielleicht auch etwas Neues finden. Wollte immer gerne einen “Träumerstammtisch” ins Leben rufen, wo Leute mit unterschiedlichen Ideen zusammen kommen können. Ich bin offen für alle Ideen.
Danke für das Interview!


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