Das Unternehmen hpc DUAL hat sich in den letzten zehn Jahren die länderübergreifende Technologieführerschaft bei der dualen Zustellung erarbeitet. Nun muss es das Thema aus der Nische herausführen. [...]
Diesem Umstand tragen wir auch Rechnung in der Entwicklung unserer Briefbutler-Lösungen. Wir haben zum Beispiel im Dezember den BriefButler.direct gestartet. Der ist so einfach zu installieren wie ein Druckertreiber, mit dem vollen Funktionsumfang der dualen Zustellung. Er ist das Pendant zum Briefkasteneinwurf für den Kleinstversender. Für mittlere und große Volumen haben wir ohnehin die SendStation-Software.
Was hat der einzelne „Endkunde“ davon? Warum sollte er da mitmachen?
Es ist in erster Linie ein Bequemlichkeitsthema . Darüber hinaus bieten wir beim elektronischen Empfang auch eine Reihe von Mehrwerten an – auch als Motivation vom physischen Empfang auf den elektronischen umzusteigen. Funktionen wie beispielsweise die direkte elektronische Bezahlung von Rechnungen. Ich rede hier nicht von der E-Rechnung – denn die Nutzerzahlen der E-Rechnung geben uns Recht, dass sich das Thema nicht so weiterentwickeln wird, wie es gewünscht wird. Wir haben mit unserer Bezahlfunktion eine Ad-hoc-Funktion, die der Empfänger einer Rechnung nutzen kann. Sie steht jedem beim Versand von Rechnungen zur Verfügung.
Zu den Mehrwerten gehören aber auch Archivfunktionen, mit denen Nutzer ihre wichtigen vertraulichen Dokumente nicht nur historisieren können, sondern auch die Gewissheit haben, dass als österreichische Empfänger ihre Dokumente wirklich in Österreich, als Schweizer Kunde in der Schweiz und als deutscher Kunde in Deutschland liegen. Dazu gehört auch das nachweisliche Antworten auf Sendungen – als Pendant zum eingeschriebenen Brief, zum Beispiel bei Vertragskündigungen, Dokumente die in Verfahren nachgereicht werden müssen, etc.
Wie sehen die Nutzerzahlen Ihrer Dienste aus?
Wir haben im Jahr 2015 rund 2,1 Millionen Empfänger adressiert, auf dem Postweg und elektronisch, vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Dabei haben wir einen elektronischen Anteil von rund 20 Prozent. Das haben wir aber nur deshalb erreicht, weil wir 99 Prozent der Sendungen über unsere selbst entwickelten Zustellkanäle – zum Beispiel Registered Mail plus, quasi das elektronische Pendant zum eingeschriebenen Brief – zugestellt haben. Der Anteil der Sendungen, die an einen behördlichen Zustelldienst oder einen anderen elektronischen Zustelldienst gehen, liegt ungefähr bei einem Prozent.
Wie funktioniert Registered Mail plus?
Im Prinzip ist es vom Versandprozess und den Statusinformationen, die an den Versender gehen, das gleiche wie bei behördlichen Zustellungen. Mit einer einzigen Ausnahme: Ich brauche als Empfänger keine Signatur und vor allem keine Registrierung eines elektronischen Postfachs bei einem elektronischen Zustelldiensts. Weil – und das ist auch einer der Schlüssel zum Erfolg – der Nutzer seine Post dorthin bekommt, wo jeden Tag seine elektronische Post ankommt, nämlich in sein E-Mail-Postfach. Wir schließen mit der Zustellung an verifizierte E-Mail-Adressen aus, dass sich der Empfänger bei dem x-ten Portal mit dem x-ten Benutzernamen und Passwort registrieren muss. Wesentlich ist nicht, wo er seine Sendung hinbekommt, sondern dass ich nachvollziehen kann, dass und wann er sie bekommen bzw. behoben hat.
Zum Abschluss: Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Wir wollen bis 2020 die „Post 4.0“ sein. Wir wollen den BriefButler als „Briefträger 4.0“ etablieren. Und wir wollen Unternehmen mit unserer Lösung bei der digitalen Transformation begleiten.
Das Gespräch führte Rudolf N. Felser.
Zur Person:
Josef Schneider ist Gründungsgeschäftsführer der seit zehn Jahren bestehenden hpc DUAL und gegenwärtig CEO der hpc DUAL Österreich. Seit Sommer 2015 ist er auch Verwaltungsrat der hpc DUAL Schweiz AG. Davor war er in leitenden Positionen bei der Generali Allg. Versicherung AG sowie Freeway Internet tätig und zeichnete für den Vertriebsaufbau des Behörden-Cluster der Österreichischen Post AG verantwortlich.
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