Mit WXP zum effizienten Arbeitsplatz 

Im April stellte HP die neue "Workforce Experience Plattform" (WXP) in den USA vor, seit Juli wird es in Österreich ausgeliefert. Im Gespräch mit der IT Welt beschrieben Michael Smetana von HP aus Herstellersicht und Stefan Schneider von item österreich aus Sicht eines führenden IT-Systemhauses wie WXP IT-Verantwortlichen hilft, unterschiedlichste Endgeräte herstellerübergreifend, proaktiv und effizient zu verwalten. [...]

Michal Smetana, Managing Director bei HP Österreich (rechts im Bild), und Stefan Schneider, Geschäftsführer von item Österreich (c) IT Welt / Klaus Lorbeer
Michal Smetana, Managing Director bei HP Österreich (rechts im Bild), und Stefan Schneider, Geschäftsführer von item Österreich (c) IT Welt / Klaus Lorbeer

Was macht WXP einzigartig?

Michael Smetana: WXP ist eine plattformunabhängige Lösung, die wir entwickelt haben, weil viele Unternehmen zunehmend mit heterogenen IT-Landschaften kämpfen – also mit unterschiedlichen Geräten, Betriebssystemen und Management-Tools. Ziel war es, eine zentrale Übersicht und Steuerungsmöglichkeit zu schaffen, mit der sich Probleme frühzeitig erkennen und beheben lassen – bevor sie die Produktivität der Mitarbeitenden beeinträchtigen.

Was unterscheidet WXP von bisherigen Lösungen?

Smetana: Das System ist hardware- und softwareunabhängig und arbeitet proaktiv: Ich muss nicht reaktiv schauen, wo Probleme sind, sondern sehe proaktiv im Dashboard, wo vermehrt Probleme auftreten. Statt nur Geräte zu verwalten, analysiert WXP kontinuierlich den Zustand der IT-Umgebung – von PCs über Drucker bis hin zu Meetingräumen. Bei erkannten Problemen werden automatisch Lösungsvorschläge unterbreitet. Auch Smartphones und Tablets sollen künftig vollständig eingebunden werden.

Stefan Schneider: Für uns als IT-Systemhaus ist insbesondere die Herstellerunabhängigkeit ein zentraler Vorteil. Unternehmen verfügen selten über eine homogene Hardwarelandschaft. WXP erlaubt es, alle Geräte zentral zu managen – unabhängig vom Hersteller. Das erleichtert nicht nur unsere Beratung, sondern auch die Migration hin zu nachhaltigeren IT-Strukturen.

WXP deckt als integrierte Lösung sehr viel ab. Früher sollte alles modular sein und ein Vendor-Lock-In unbedingt vermieden werden. Wie erklären Sie WXP Ihren Kunden vor diesem Hintergrund?

Smetana: Wir wissen aus vielen Gesprächen mit den IT-Abteilungen, dass das Problem eigentlich der Fachkräftemangel ist. Es fehlen 28.000 Fachleute. Viele Babyboomer in der IT gehen in den nächsten Jahren in Pension, das heißt das Problem des Fachkräftemangels wird größer. Sie finden gar nicht mehr die Leute, die alle Tools beherrschen. Und die Tools sind üppiger geworden, die Themen vielfältiger. Früher war alles sehr datenzentrumslastig, man hat sich oft nur um die Server und die großen Software-Applikationen gekümmert. Der Arbeitsplatz wurde ein bisschen stiefmütterlich behandelt.

Dieser ist seit der Pandemie viel wichtiger geworden. Mitarbeitende müssen auch von zu Hause arbeiten können, müssen auch von zu Hause Support bekommen, haben Kopfhörer, haben Bildschirme, haben Meetingräume – Themen, die früher oft in anderen Bereichen beheimatet waren. Der Meetingraum gehörte etwa zum Netzwerkbereich. Jetzt ist er – ausgestattet mit Teams-Lizenzen – zur Arbeitsplatzgruppe gewandert.

Die IT-Abteilungen sind viel mehr gefordert, sie müssen unter Einsatz vieler Tools die Mitarbeitenden produktiv halten. Das führt dazu, dass die IT-Verantwortlichen von sich aus nach solchen Lösungen, wie WXP, fragen. 

Zusammengefasst: Die IT-Abteilungen stehen heute unter enormem Druck: Die Anforderungen steigen, das Personal fehlt. WXP unterstützt, indem es repetitive Aufgaben automatisiert, Warnungen frühzeitig ausgibt und dadurch Ressourcen für strategischere Aufgaben wie Security oder Digitalisierung freisetzt.

Schneider: Die Lösung schafft Freiräume. IT-Teams können sich auf zentrale Themen wie Automatisierung und KI-Integration konzentrieren, statt sich mit Alltagsproblemen wie nicht funktionierenden Headsets zu beschäftigen.

Wie steht es um die Integration generativer KI?

Smetana: Derzeit nutzt WXP keine generativen KI-Modelle in Richtung Endnutzer. Unsere Stärken liegen in der Analyse großer Mengen von Gerätedaten, die über Jahre gesammelt wurden. Für Aufgaben wie präventive Wartung oder Sicherheitsupdates ist das entscheidend.

Schneider: Auch wir setzen generative KI bislang nicht in Kundensystemen ein. Predictive Analytics spielt jedoch eine wichtige Rolle – etwa bei der Einschätzung, wann Geräte ausgetauscht werden sollten.

Wie sieht es mit WXP hinsichtlich Security aus?

Smetana: Ein zentraler Vorteil von WXP ist die Sicherstellung aktueller Patches und BIOS-Updates. Außerdem lässt sich HPs Sicherheitssoftware – etwa HP Wolf – integrieren. Wir haben sehr viele Tools bei HP über die Jahre angesammelt, die alle isoliert sind und jetzt unter einen Hut gebracht werden können. Ein Produkt nennt sich „Product Track and Trace“. Mit diesem können Geräte bei Diebstahl geortet oder sogar remote gelöscht werden – auch im ausgeschalteten Zustand. Das ist jetzt Teil von WXP.

Außerdem befinden sich die Serverstandorte in der EU, konkret in Frankfurt. Zudem verarbeitet WXP keine personenbezogenen Daten, sondern ausschließlich systembezogene Informationen – wie Speicherauslastung oder Gerätestatus.

Schneider: Das Feedback unserer Kunden ist, dass Security im Druckerbereich heute einen wesentlich höheren Stellenwert hat, als noch vor fünf oder zehn Jahren. Ein Multifunktionsgerät ist ein Computer, der auch drucken und scannen kann und damit auch eine vollkommene Angriffsfläche darstellt. Hier sind schon viele Unternehmen sensibilisiert, und es gibt Lösungen, wie z.B. den HP Security Manager, um gegen Angriffe von außen gewappnet zu sein. 

Kann WXP mittels Plug-ins erweitert werden?

Smetana: Ja, es gibt entsprechende APIs und auch Partnerschaften, etwa mit ServiceNow, um Ticketsysteme zu integrieren. Es gibt Gespräche mit vielen anderen Herstellern und es wird auch offene Schnittstellen geben, damit man Daten übergeben und zusammenarbeiten kann. 

Ist WXP auch für kleinere Unternehmen geeignet?

Smetana: Ja, denn gerade dort sind die Entlastungseffekte besonders wertvoll.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?

Smetana: Nachhaltigkeit ist ein Grundprinzip bei HP, das bereits auf die Unternehmensgründer Bill Hewlett und Dave Packard zurückgeht, die als Hobby auch eine ökologisch ausgerichtete Farm betrieben. Wir führen seit über 20 Jahren Nachhaltigkeitsberichte, recyceln Altgeräte, garantieren die Herkunft von Rohstoffen und arbeiten an CO₂-optimierten und ethisch unbedenklichen Lieferketten.

Schneider: Wir versuchen, die Lebenszyklen von Geräten gezielt zu verlängern, statt neue Hardware zu beschaffen. Das schont Ressourcen und entlastet die IT, weil funktionierende Geräte länger genutzt werden können. Wichtig ist aber, dass fehleranfällige Geräte rechtzeitig erkannt und ersetzt werden – und hier ist WXP eine entscheidende Hilfe.

Was sind Ihre kurz- oder mittelfristigen Pläne bezüglich WXP in Österreich?

Smetana: Die Einführung läuft gut an, erste Großkunden aus dem Banken- und Behördenbereiche testen die Lösung bereits. Die nächsten Monate stehen im Zeichen von Feedback, Weiterentwicklung und Partnertraining. Natürlich wird das Tool immer mächtiger, robuster, es kommen neue Funktionen dazu. Es gibt eine klare Roadmap – inklusive Integration weiterer HP-Tools und Zukäufen wie Vyopta, um etwa auch Meetingräume umfassend zu managen.

DEX-Tools (Digital Experience Tools) sind ein Thema. Die bisherigen Tools waren laut unserer Kunden zu wenig umfassend oder zu schwer zu bedienen. Wir kommen mit einer Lösung, die das alles abdeckt.

Wie weit soll dieses DEX-Tool mit den bereits vorhandenen Lösungen in den Unternehmen Ihrer Kunden integriert werden?

Smetana: Ich bin da vorsichtig. Denn wenn es zu groß wird, ist die Gefahr, dass sich zu viele Fehlerquellen bilden. Unser Fokus mit WXP ist der Arbeitsplatz inklusive Meetingraum, inklusive Drucken, inklusive allem, was dazugehört, um den Mitarbeiter das Arbeiten ohne Störfaktoren und ohne Downtime zu ermöglichen. Es geht um die Produktivität des Mitarbeiters. Wenn zehntausende Mitarbeiter nicht arbeiten können, weil es Probleme gibt, ist das ein riesiger Schaden für das Unternehmen. Wir stellen sicher, dass es gar nicht so weit kommt. 

Was ist WXP?

WXP ist ein umfassender Ansatz zur Steigerung der Produktivität im digitalen Arbeitsplatz und geht damit über ein klassisches Device-Management-Tool hinaus. Mit dem Fokus auf herstellerübergreifende Integration, proaktive Wartung und Nutzerzentrierung vereint diese Lösung die wichtigsten Herausforderungen moderner IT-Landschaften.


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