Software-Qualität: Drei Fragen an die IKT-Branche

Wir haben in einer Umfrage sieben Experten jeweils drei Fragen über Software-Qualität gestellt. Hier finden Sie ihre Antworten zu Themen wie den präferierten Methoden und Verfahren in der Softwareentwicklung sowie den wichtigsten Kriterien für Software-Qualität. [...]

Hans Schmit, CEO von ANECON

Was sind für Sie die drei wichtigsten Kriterien für Software-Qualität?
Es gilt zwei Qualitäten zu beachten: die explizite Qualität = die Abdeckung der Kunden-Anforderungen (fachlich, technisch, funktional, nicht-funktional) sowie die „innere Softwarequalität“, also Aspekte wie Code-Qualität, Testbarkeit, etc. Ersteres führt zur Akzeptanz des Fachbereiches, zweiteres ist relevant was die Wartbarkeit und damit auch die Lifecycle Kosten der Software betrifft.
 
Nach welchen Methoden (agil, traditionell…) entwickeln Sie schwerpunktmäßig und warum?
In unseren Kundenprojekten ist bei Neuentwicklungen ein deutlicher Trend in Richtung agile Methoden spürbar, was sich auch sehr positiv auf die Projektabwicklungen auswirkt. Der wesentlichste Nutzen ist, dass man jederzeit weiß, wie weit das Projekt fortgeschritten ist, und dass tatsächlich die time-to-market verbessert wird. Auf Grund der positiven Erfahrungen präferieren wir den „agilen“ Ansatz. „Konventionelle“ Entwicklungen (mit Iterationen) haben dennoch noch immer ihren Platz, z.B. bei Migrationsprojekten.
 
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Verfahren, um die Qualität Ihrer Software zu gewährleisten?
Eine hohe Qualität der Anforderungen gepaart mit exzellenter Test-Vorbereitung, eine gute Zusammenarbeit von Software-Entwicklung, Software-Test und Fachbereich in einem agilen Team, aber auch Clean-Code-Praktiken, Test Driven Development und Test Automation sind hier zu nennen.

Hanns-Thomas Kopf, CEO von Atos CEE

Was sind für Sie die drei wichtigsten Kriterien für Software-Qualität?
Software-Qualität kann anhand verschiedener Merkmale und Werte definiert werden. Funktionalität, also die Erfüllung der festgelegten Anforderungen, ist sicherlich eines der wichtigsten Kriterien. Die Software muss interoperabel sein, richtige Daten liefern, Sicherheitsansprüche erfüllen, uvm. Ein weiteres wichtiges Kriterium für Software-Qualität ist eine weltweit einheitliche Entwicklungsmethodik, denn damit kann standardisiert und automatisiert gearbeitet werden was zu einem effizienten und rascheren Software-Entwicklungsprozess führt. Wesentlich sind auch Quality Gates, mittels derer die Qualität einer Software bereits während der Entwicklung regelmäßig überprüft wird.

Nach welchen Methoden (agil, traditionell…) entwickeln Sie schwerpunktmäßig und warum?
Wir bei Atos arbeiten mit einer eigenen Software-Entwicklungsmethodik. Diese entspricht internationalen Standards, wie zum Beispiel ISO9001 oder Capability Maturity Model Integration (CMMI) und unterstützt die Entwicklungsmethoden „Wasserfall“, „Interativ-inkrementell“ und „Agile“ (basierend auf Scrum). Je nach Anforderungen des Projekts und der Reife des Kunden wird die optimale Vorgehensweise ausgewählt. So können wir sicherstellen, dass wir für unseren Kunden die jeweils beste Variante aussuchen und einsetzen.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Verfahren, um die Qualität Ihrer Software zu gewährleisten?
Atos setzt auf einen weltweit einheitlichen Prozess und arbeitet mit der Global Delivery Platform, da diese eine Reihe von Vorzügen aufweist. Dazu zählen zum Beispiel eine höhere Produktivität, die Ortsunabhängigkeit, genauere Planbarkeit, Wiederverwendbarkeit etc. Auch der Einsatz von Standard-Toolsets, wie etwa Workflow, Requirements, Design und Development, Konfiguration Management und Testing, ist ein wichtiger Bestandteil in der Softwareentwicklung bei Atos. Darüber hinaus ist Quality Management von Beginn an ein wesentlicher Erfolgsfaktor: Die Planung, Sicherung und Prüfung des Prozesses durch zertifizierte Fachkräfte gewährleistet, dass die bestmögliche Software-Qualität als Endresultat entwickelt wird.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*