„Um als Unternehmen agil und flexibel arbeiten zu können, muss man heutzutage auf Digitalisierung setzen“

Michael Butz, Geschäftsführer von A-Trust, lässt im Gespräch mit der COMPUTERWELT das Jahr 2020 Revue passieren, erklärt, was wir aus der Corona-Krise lernen können und skizziert die wichtigsten IT-Trends für das kommende Jahr. [...]

Michael Butz, Geschäftsführer von A-Trust: "Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten sollte jederzeit möglich sein. Dabei sollte man sich für verlässliche Tools entscheiden, die höchstmögliche Sicherheit und Rechtsgültigkeit mit sich bringen." (c) A-Trust

Inwiefern hat die Corona-Krise den Geschäftsverlauf 2020 Ihres Unternehmens beeinflusst?
Die Corona-Pandemie hat unseren Geschäftsverlauf nur marginal beeinflusst: zwar haben wir ganz nach unserem Credo „Safety first!“ sofort auf Home Office umgestellt und all unsere Veranstaltungen für das gesamte Jahr gestrichen, jedoch hat das unseren Betrieb nicht wirklich beeinflusst. Schon seit einigen Jahren setzt die österreichische Wirtschaft auf Digitalisierung und vertraut uns als führendem Trust Service Provider mit unseren Produkten. Die Vorteile der Digitalisierung lagen schon vor Corona klar auf der Hand: Steigerung von Sicherheit, Mobilität, Effizienz und Komfort, Kostenreduktion sowie Nachhaltigkeit. Einen erhöhten Zulauf haben wir für Signaturlösungen wie die Signatur-Box und den e-Tresor-Datenraum bemerkt – nur wer seine Workflows digitalisiert, kann auch während der Home-Office-Phase rechtsgültig handlungsfähig bleiben. Und hierfür bieten wir passende und vor allem rechtsverbindliche Tools. Da die plötzliche Umstellung auf Remote Work nicht für jedes Unternehmen einfach zu handhaben war, haben wir uns unter anderem auch am Digital Team Österreich beteiligt, welches EPU und KMU bei der Umsetzung unterstützt. Viele Tools, u.a. auch Features unseres e-Tresors, konnten hier kostenlos in Anspruch genommen werden.

Wie wird sich die Corona-Krise Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf die IT-Branche bzw. auf Unternehmen auswirken?
Sicherlich konnte das ein oder andere IT-Unternehmen durch den steigenden Bedarf an IT-Lösungen Gewinne verzeichnen, doch langfristig gesehen kann es auch hier zu kurzfristigen Einbußen kommen – vor allem wegen den längeren Entscheidungszyklen. Wenn Kundinnen und Kunden aus den von Corona stark betroffenen Branchen nicht mehr zahlungsfähig sind, kann früher oder später auch die IT-Branche darunter leiden.

Welche Lehren lassen sich aus dem Jahr 2020 im Allgemeinen und aus der Corona-Krise im Speziellen für die Zukunft mitnehmen?
Nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung! Um als Unternehmen agil und flexibel arbeiten zu können, muss man heutzutage auf Digitalisierung setzen. Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten sollte jederzeit möglich sein. Dabei sollte man sich für verlässliche Tools entscheiden, die höchstmögliche Sicherheit und Rechtsgültigkeit mit sich bringen. Warten Sie nicht auf den nächsten Lockdown, sondern rüsten Sie sich jetzt.

„Nur mit Technologie konfrontiert zu sein, kann manchmal zu viel werden. Daher finde ich es auch ganz wichtig, dass man sich regelmäßig Ausgleich in der Natur holt. Frische Luft tanken und sich die Beine zu vertreten, tut einfach gut und verschafft die nötige Abwechslung, wenn man den ganzen Tag nur vor dem PC sitzt.“

Michael Butz, Geschäftsführer von A-Trust

Wie gehen Sie persönlich bzw. im Job mit Lockdown, Home Office, Home Schooling und Social Distancing um? Mit welchen Strategien und Verhaltensweisen sorgen Sie für Ausgleich?
Uns hat das Ausmaß der Corona-Pandemie alle überrascht, doch in kürzester Zeit konnten wir problemlos auf Home Office umstellen. Dies funktioniert wirklich reibungslos und unser Betrieb wurde zu keiner Zeit beeinträchtigt. Zwar fehlen die persönlichen Kontakte, aber dank Videotelefonie kann man versuchen, dies zu kompensieren. Nur mit Technologie konfrontiert zu sein, kann manchmal zu viel werden. Daher finde ich es auch ganz wichtig, dass man sich regelmäßig Ausgleich in der Natur holt. Frische Luft tanken und sich die Beine zu vertreten, tut einfach gut und verschafft die nötige Abwechslung, wenn man den ganzen Tag nur vor dem PC sitzt und von einem digitalen Meeting in das andere springt.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2020?
2020 ist für A-Trust auch abseits von Corona ein besonderes Jahr: Im Februar durften wir unser 20-jähriges Firmenjubiläum feiern. Und das ist für ein IT-Unternehmen schon ein bemerkenswertes Alter. Dabei können wir auf viele Erfolge zurückblicken, das macht uns besonders stolz. Sei es, dass die Handy-Signatur mittlerweile die Marke von 1,5 Millionen aktiven Userinnen und Usern geknackt hat, wir neben der RKSV nun auch für den deutschen Markt ein Registrierkassen-Portfolio anbieten und ein Tochterunternehmen in Deutschland führen, wie auch die Mitarbeit an mehreren erfolgreichen Projekten.

Welche Themen sollten Ihrer Meinung nach im kommenden Jahr auf der Agenda von IT-Managern ganz oben stehen und warum bzw. welche IT-Themen werden 2021 eine besonders wichtige Rolle spielen?
2021 kommt der elektronische Identitätsnachweis (E-ID), die Weiterentwicklung der Handy-Signatur, effektiv zum Einsatz. Der E-ID wird sukzessive weitere Attribute integrieren, wodurch sich ganz neue Einsatzmöglichkeiten ergeben. Dies eröffnet nicht nur für die öffentliche Verwaltung weitere Nutzungsmöglichkeiten, auch den Anwendungsszenarien für die Privatwirtschaft sind kaum Grenzen gesetzt. Das Thema E-ID sollte man auf jeden Fall im Auge behalten, um den Anschluss nicht zu verpassen. Die Corona-Krise hat sicherlich auch den Blick für das Thema IT-Sicherheit geschärft, besonders in puncto firmeninterne Sicherheit. Single Sign-On gehört heutzutage einfach zu einem sicheren und modernen Arbeitsumfeld. Die einmalige und eindeutige Authentifizierung mittels Smartcard, eines elektronischen Mitarbeiterausweises, erhöht nicht nur die firmeninterne Sicherheit, sie spart auch Zeit und schenkt Komfort: Ob sicherer Windows-Login, qualifizierte Signatur, Türöffner oder Bezahlsystem in der Kantine – die Anwendungsmöglichkeiten sind mannigfaltig und können jederzeit rasch sowie sehr kostengünstig umgesetzt werden.

Dieser Artikel ist Teil einer Interviewserie, für den die COMPUTERWELT rund 50 Top-Manager aus der IT-Branche befragt hat. Weitere Interviews lesen Sie in den nächsten Wochen auf itwelt.at.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*