„Unsere Signaturlösungen tragen dazu bei, Unternehmen zu entlasten“

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage müssen Unternehmen verstärkt auf Kostensenkungsmaßnahmen setzen. ITWelt.at sprach mit Markus Vesely, CEO von A-Trust, wie die ID Austria durch die digitale Unterschrift und die Know-Your-Customer-Prozesse Firmen dabei unterstützen kann. [...]

Markus Vesely, CEO von A-Trust (c) timeline/Rudi Handl
Markus Vesely, CEO von A-Trust (c) timeline/Rudi Handl

Was waren die Highlights der letzten Monate?

Ich bin Geschäftsführer der A-Trust seit ziemlich genau vier Jahren. A-Trust kennen die Bürgerinnen und Bürger durch die Handysignatur, jetzt ID Austria. Für jede digitale Identität oder für jede qualifizierte Signatur ist auch ein Zertifikat dahinter notwendig. Als qualifizierter Vertrauensdiensteanbieter liefern wir dieses Zertifikat.  

ID Austria ist ein Ökosystem, in dem viele Stakeholder wie Unternehmen und Ministerien involviert sind. Wir bieten für Österreich eine kritische Infrastruktur im Bereich E-Government und haben auch in Deutschland eine Niederlassung. 

Was sind die aktuellen Herausforderungen aus Ihrer Sicht? 

Unternehmen stehen derzeit vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere durch neue Regulierungen wie das Lieferkettengesetz, DORA im Finanzsektor oder NIS2. Hinzu kommt eine unsichere wirtschaftliche Lage und die Auswirkungen der Wahlen in den USA, die auch Deutschland und indirekt Österreich betreffen könnten. Viele Firmen befürchten, dass das Wachstum nicht wie geplant verläuft, was sie dazu zwingt, verstärkt auf Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen zu setzen. In diesem Kontext gewinnen digitale Systeme, die Workflows automatisieren und gleichzeitig sicherer und effizienter gestalten, zunehmend an Bedeutung.

Trotz der stagnierenden Wirtschaft, oder fast schon rezessiven Tendenzen der letzten Jahre, haben wir ein erfreuliches Wachstum verzeichnet, da viele Unternehmen gezwungen sind, in die vollständige Digitalisierung ihrer Prozesse zu investieren – und das mit einem klaren Fokus auf Sicherheit.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Einsatz digitaler Signaturen, die in vielen Bereichen, wie etwa in Rechtsanwaltskanzleien, die traditionellen Unterschriftenmappen ersetzen. Anstatt Papierdokumente durch die Gegend zu tragen, können Unterschriften jetzt ortsunabhängig und mobil per Smartphone oder Tablet in Wien, Linz oder sogar auf Mauritius geleistet werden – ein deutlicher Vorteil in Bezug auf Effizienz und Sicherheit. Mit dieser Expertise können wir Unternehmen auch bei der Umsetzung von Standards wie NIS2, ISO 27001 oder DSGVO unterstützen.

Wie hat sich die Nachfrage nach der digitalen Signatur entwickelt?

In den letzten Jahren hat das digitale Signieren einen enormen Aufschwung erfahren, und die Nachfrage nach dieser Technologie wird auch weiterhin steigen. Besonders wichtig für uns ist, dass wir höchste Standards in Bezug auf Cybersicherheit und Datenschutz wahren. Aus diesem Grund betreiben wir eigene Rechenzentren, in denen sämtliche Daten ausschließlich in Österreich und auf mehreren Standorten gespeichert sind – niemals in der Cloud.

Aktuell arbeiten wir noch nicht zentral mit künstlicher Intelligenz, da die damit verbundenen Risiken momentan zu hoch sind. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich dies in der Zukunft ändern wird, wenn die Sicherheitsvorkehrungen weiter verbessert werden.

Ein weiteres zentrales Thema in der digitalen Welt ist das Vertrauen in IT-Systeme. Oft wissen Unternehmen nicht, wo sich ein Dokument befindet, wer es erstellt hat oder an wen es gesendet wurde. In einer solchen Umgebung sinkt das Vertrauen in die Integrität von digitalen Dokumenten. Die heutigen Technologien, einschließlich KI, machen es relativ einfach, Inhalte wie die IBAN in einem PDF zu manipulieren. Um solchen Risiken vorzubeugen, gibt es zwei Lösungsansätze: Entweder man bleibt in einem geschlossenen System, was jedoch bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern nicht praktikabel ist, oder man schützt Dokumente mit einem qualifizierten Zertifikat. Letzteres fungiert wie ein digitales Siegel, das sofort anzeigt, wenn ein Dokument verändert wurde. Insbesondere die Nachfrage nach einem elektronischen Siegel ist groß, sei es für Kontoauszüge oder Bescheide. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI wird diese Nachfrage weiter steigen, da KI die Komplexität und Undurchsichtigkeit von Manipulationen verstärken kann.

Ein weiterer Vorteil der digitalen Signatur ist ihre Nachhaltigkeit. Die ID Austria, die in der Vergangenheit durch die Handysignatur ersetzt wurde, trägt erheblich dazu bei, Papier zu sparen. Es ist wichtig zu betonen, dass ein mit der ID Austria signiertes Dokument rechtlich genauso wirksam ist wie eine handschriftliche Unterschrift – es benötigt jedoch keinen Ausdruck. Darüber hinaus entfällt der Postweg, was sowohl Zeit als auch Ressourcen spart. E-Government, zu dem auch die digitale Signatur gehört, ist somit ein bedeutender Schritt in Richtung Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

Trust, also „Vertrauen“, ist ein Teil des Namens, wie lässt sich das Prinzip nachhaltig gestalten, während die Skepsis gegenüber politischen, wirtschaftlichen und technologischen Systemen steigt?  

Es wird sicher nicht einfacher. Daher halte ich die globalen Allianzen und Standards für so wichtig. Beispiel Adobe PDF: Hinter einem kleinen grünen Häkchen kann ich mir das Zertifikat ansehen und überprüfen, ob die Quelle und Datum stimmen. Das Zertifikat der A Trust hilft, weltweites Vertrauen aufzubauen. 

Ich bin überzeugt, dass Menschen globalen Standards eher vertrauen als Insellösungen, für die es angesichts der geopolitischen Veränderungen und der komplexen Vernetzung der Wirtschaft immer schwerer wird. 

Wir bereits erwähnt, verwenden wir KI im Unternehmen nicht aktiv. Wir wollen es aber auch nicht verbieten. Daher haben wir von Anfang an Richtlinien festgehalten, welche Daten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verwenden dürfen und welche nicht. Also nie Kundendaten oder jene der Eigentümer. 

Ich glaube, dass Vertrauen immer wichtiger wird, je mehr man digitalisiert. Das Menschliche wird das Entscheidende in der Zukunft sein, dazu gehören Aspekte wie das Reflektieren, Vertrauen und Sicherheit.

Wie kann Österreich an den Erfolg der Handysignatur anknüpfen und welche neuen digitalen Impulse wären notwendig, um den Wirtschaftsstandort weiterhin zu stärken und international wettbewerbsfähig zu bleiben?

Österreich hat sich im internationalen Vergleich früh dazu entschieden, eine kostenlose Handysignatur einzuführen. Warum kostenlos? Weil das Ziel war, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Je digitaler Betriebe aufgestellt sind, desto innovativer und erfolgreicher können sie agieren – und gleichzeitig erhebliche Kosten sparen.

Bereits vor über einem Jahrzehnt war Österreich Vorreiter: Anfangs benötigte man noch Kartenlesegeräte und Treiber, doch spätestens seit 2010 existiert die Handysignatur als mobile Lösung. Damit wurde die Nutzung erheblich vereinfacht, und die Verbreitung nahm kontinuierlich zu.

Diese Initiative hat der Digitalisierung einen enormen Schub gegeben. Unternehmen erkannten schnell, dass sie mit minimalem Aufwand auch grenzüberschreitend Verträge abschließen können – ohne zusätzliche Kosten oder komplizierte Vertragsabschlüsse. Österreich hat damals die Weichen gestellt und früh einen wichtigen Beitrag geleistet.

Ich denke, es wäre an der Zeit, solche Impulse erneut zu setzen. Eine neue Regierung könnte mit frischen Maßnahmen den Standort Österreich wieder stärken und die Wirtschaft nach vorne katapultieren.

Warum sollten Unternehmen jetzt handeln, anstatt auf NIS2 zu warten?

Es ist entscheidend, dass Unternehmen nicht darauf warten, dass NIS2 in Kraft tritt. Es gibt keine Entschuldigung dafür, Sicherheitsmaßnahmen zu verschieben oder als optional zu betrachten, denn Cybersicherheit ist ohne Zweifel das größte Risiko der nächsten Jahre – wenn nicht sogar Jahrzehnte. Wer das noch nicht erkannt hat, steht vor ernsthaften Herausforderungen. Es ist eine der zentralen Aufgaben eines Unternehmens, insbesondere auf der Ebene des Managements, dieses Risiko aktiv zu adressieren.

Die NIS2-Richtlinie mag eine Formalisierung und Präzisierung bestehender Anforderungen darstellen, aber sie holt lediglich das nach, was Unternehmen schon längst hätten umsetzen sollen. Zu warten, bis die neuen Bestimmungen verbindlich werden, ist der falsche Ansatz. Es geht vielmehr darum, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die letzten Feinheiten angepasst werden. Da viele Interessen aus verschiedenen Ländern aufeinanderprallen, ist es verständlich, dass die Einigung in diesem Bereich nicht immer einfach ist. Dennoch ist klar: es ist nur eine Frage der Zeit, wann die entsprechenden Vorschriften vollständig umgesetzt werden.

Wir bei A-Trust appellieren an Unternehmen, ihre Prozesse jetzt bereits konform mit den aktuellen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen zu gestalten. Viele dieser Anforderungen bestehen bereits seit Jahren, werden jedoch nun klarer formuliert und durch gesetzliche Rahmenbedingungen verstärkt. Tatsächlich gibt es nur wenige neue Aspekte; die wichtigsten Änderungen betreffen vor allem die Verschärfung und eine präzisere Ausgestaltung der bestehenden Regelungen.

Eine Vorbildfunktion in diesem Bereich ist wichtig, aber die Umsetzung sollte im Eigeninteresse des Unternehmens erfolgen. Es ist eine große Chance, nicht nur Sicherheitslücken zu schließen, sondern auch neue Möglichkeiten zu erschließen. Oftmals wird nicht ausreichend kommuniziert, welche Vorteile neue Systeme im Bereich der Cybersicherheit und des Datenschutzes bieten.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die ID Austria. Viele Unternehmen sind sich noch nicht bewusst, dass sie mit diesem Login-System nicht nur die Identifikation ihrer Kunden deutlich einfacher und sicherer gestalten können, sondern auch datenschutzkonform und rechtssicher arbeiten. Ein praktisches Beispiel: Eine Bank, die früher den mühsamen Prozess der Kontoeröffnung mit Papierformularen und Ausweiskopien durchlaufen musste, kann heute durch die ID Austria auf alle benötigten Daten zugreifen – schnell, effizient und ohne Medienbrüche. Das umfasst nicht nur den Namen, sondern auch den Wohnsitz, das Lichtbild, die Unterschrift und weitere erforderliche Informationen, die für die Kontoeröffnung nötig sind.

Dieser Prozess stellt einen enormen Effizienzgewinn für die Bank dar, aber auch für viele andere Branchen wie Versicherungen, Immobilienunternehmen oder sogar Krypto-Anbieter. Alle, die eine klare Kundenidentifikation nach den Vorgaben des KYC (Know Your Customer) benötigen, können von der ID Austria profitieren – schnell, kostengünstig und datenschutzkonform.

Unsere Aufgabe bei A-Trust ist es, Unternehmen auf diese Vorteile aufmerksam zu machen. Leider stellen wir fest, dass viele noch nicht über die Möglichkeiten informiert sind und oft zögern, weil sie die neuen Systeme entweder als zu kompliziert oder als unnötig erachten. Dabei bietet sich gerade jetzt die Gelegenheit, nicht nur auf neue regulatorische Anforderungen zu reagieren, sondern auch proaktiv einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ich selbst habe an meinem Arbeitsplatz längst auf ein vollständig papierloses Büro umgestellt und unterschreibe alle Dokumente elektronisch – eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Es ist an der Zeit, nicht nur auf die gesetzlichen Änderungen zu reagieren, sondern jetzt schon die richtigen Schritte zu gehen – zum Schutz der eigenen Daten und zur Sicherstellung einer zukunftsfähigen Unternehmensstrategie.

Wie gelingt der Spagat zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit bei der digitalen Identität?

Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere bei Projekten wie ID Austria. Hier gibt es stets wertvolle Verbesserungsvorschläge von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen, die ernsthaft geprüft werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Entwicklung eines derartigen Konzepts mehrere Jahre in Anspruch nimmt, während sich in dieser Zeit auch technologische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen weiterentwickeln. Doch dank der intensiven Zusammenarbeit und der Expertise im ID Austria-Ökosystem wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Benutzerfreundlichkeit der digitalen Identität mit jedem Update zu steigern.

Eine zentrale Herausforderung besteht darin, den Balanceakt zwischen höchster Sicherheit und einfacher Bedienbarkeit zu meistern. Sicherheit steht dabei an oberster Stelle, da es um persönliche Identitäten und digitale Unterschriften geht, die absolut geschützt sein müssen. Ein gutes Beispiel für diese Abwägung ist die Ausweis-App: Der digitale Ausweis wird nach einer bestimmten Zeit automatisch von der ID Austria entkoppelt, was eine erneute Anmeldung erforderlich macht. Diese Maßnahme, die für viele Nutzerinnen und Nutzer zunächst umständlich wirkt, dient dem Schutz sensibler Daten und ist ein integraler Bestandteil des Sicherheitskonzepts.

Oft bleiben solche sicherheitsrelevanten Details für die breite Öffentlichkeit unsichtbar, da sie nicht immer ausreichend kommuniziert werden. Dennoch zeigt sich, dass die Benutzerfreundlichkeit und die reibungslose Interaktion zwischen Mensch und Maschine ein immer zentralerer Bestandteil moderner Systeme werden. Die kontinuierliche Verbesserung dieser Schnittstellen ist ein klares Ziel und wird mit großem Engagement vorangetrieben.

Welche Herausforderungen bringt die Geschäftsführung im Zeitalter von KI mit sich?

Die Rolle der Geschäftsführung wird im KI-Zeitalter deutlich anspruchsvoller. Haftungsrisiken nehmen zu, und die Konsequenzen bei Fehlern können gravierend sein. Branchen wie Banken und Versicherungen unterliegen mittlerweile strengen Vorgaben, etwa durch DORA, das Lieferkettengesetz oder NIS2, die auch ihre Zulieferer einbinden. Unternehmen müssen diese Anforderungen penibel erfüllen, und die Verantwortung liegt immer häufiger direkt bei der Geschäftsführung. Früher konnten bestimmte Pflichten delegiert werden, etwa an Datenschutzbeauftragte, die als Angestellte weitgehend geschützt waren. Heute sind die Regeln klarer formuliert, sodass die Geschäftsleitung selbst stärker in die Verantwortung genommen wird.

Ein weiterer Aspekt ist die zunehmende Intransparenz durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Es bleibt oft unklar, welche Daten Mitarbeiter möglicherweise unbeabsichtigt in KI-Systeme oder Cloud-Dienste einspeisen. Die langfristigen Folgen solcher Aktionen – wie etwa die Verwendung dieser Daten in Big-Data-Prozessen in fünf oder zehn Jahren – sind schwer abzuschätzen. In Kombination mit den immer strikteren gesetzlichen Vorgaben wird deutlich, dass die Geschäftsführung komplexer und risikobehafteter geworden ist als je zuvor.

Wie verändert Eigenverantwortung die moderne Arbeitskultur, besonders in Zeiten von Remote-Arbeit und künstlicher Intelligenz?

Eigenverantwortung ist ein Schlüsselfaktor, insbesondere in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt. Für Führungskräfte wird es immer schwieriger, in einem komplexen Tagesgeschäft jede Aufgabe und Entscheidung direkt zu überwachen. Deshalb sind qualifizierte, eigenverantwortlich handelnde Mitarbeitende unverzichtbar – sie agieren in einer Arbeitskultur, die Vertrauen und flache Hierarchien fördert. Studien zeigen, dass Hierarchien durch die Digitalisierung und Remote-Arbeit immer flacher werden, was Mitarbeitenden mehr Autonomie verschafft.

Ein entscheidender Aspekt ist die Work-Life-Balance: Durch flexible Arbeitsmodelle und die Möglichkeit, von zu Hause oder anderen Orten aus zu arbeiten, fühlen sich viele Mitarbeitende wohler und sind produktiver. Voraussetzung dafür sind jedoch die richtigen digitalen Werkzeuge und das Vertrauen der Führungskräfte.

Darüber hinaus wird Eigenverantwortung in der Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz essenziell. Fähigkeiten wie agiles Denken, Kreativität, das Verstehen von Zusammenhängen und der richtige Umgang mit KI – etwa durch gezieltes Prompten, Reflektieren und Interpretieren – werden immer wichtiger. Gleichzeitig darf die klassische Mensch-zu-Mensch-Kommunikation nicht vernachlässigt werden. Gerade die jüngere Generation, die stärker digital geprägt ist, trainiert diese Art der direkten Interaktion weniger intensiv. Es wird zur Herausforderung, eine Balance zwischen technischer Kompetenz und zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu finden, um die Potenziale von Mitarbeitenden und Technologien voll auszuschöpfen.

Wie können Unternehmen eine Balance zwischen Homeoffice und Präsenzarbeit finden, um Innovation und Teamzusammenhalt zu fördern?

In unserem Fall könnte praktisch jeder im Team Homeoffice machen, doch wir haben gemeinsam beschlossen, was für uns als Team am besten funktioniert, um innovativ zu bleiben und gleichzeitig das persönliche Miteinander nicht zu verlieren. Seit etwa drei Jahren leben wir ein Modell, das zwei feste Tage pro Woche umfasst, an denen alle vor Ort sind. Diese Tage sind Dienstag und Donnerstag. Die restlichen Tage, also Montag, Mittwoch und Freitag, können die Mitarbeitenden je nach Bedarf zu Hause arbeiten, es sei denn, das Unternehmen erfordert aufgrund eines Projekts oder einer Notfallsituation, wie zum Beispiel einem Ausfall im Rechenzentrum, dass jemand auch an einem dieser Tage ins Büro kommt.

Diese flexible Regelung hat sich über die Jahre sehr gut bewährt und sorgt für hohe Zufriedenheit im Team. Dennoch ist es wichtig, dass solche Modelle regelmäßig an die aktuellen Gegebenheiten und die zukünftigen Entwicklungen angepasst werden. Insbesondere qualifizierte Fachkräfte erwarten heutzutage zunehmend die Möglichkeit, mindestens 50 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice zu verbringen, bevor sie sich für eine neue Stelle entscheiden.

Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich für Unternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wie können digitale Lösungen dabei unterstützen?

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage, insbesondere in Deutschland und Österreich, erwarten wir, dass Unternehmen verstärkt auf Kostensenkungsmaßnahmen setzen müssen. In diesem Zusammenhang sehen wir es als unsere Aufgabe, verstärkt zu kommunizieren und zu beraten, wie digitale Workflows, insbesondere in Bereichen wie der digitalen Unterschrift und den Know-Your-Customer-Prozessen, helfen können, Kosten zu sparen. Ein konkretes Beispiel ist die ID Austria, die es Unternehmen ermöglicht, durch die digitale Identifikation signifikante Einsparungen zu erzielen.

Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Aufklärung der Bürger über die Sicherheitsmechanismen der ID Austria. So wie früher der Personalausweis physisch vorgelegt und kopiert wurde – was mit Sicherheitsrisiken verbunden war – können Bürger heute selbst entscheiden, welche Daten sie etwa einer Bank freigeben. Diese Hoheit über ihre eigenen Daten liegt nach wie vor beim Bürger, der aktiv zustimmt, bestimmte Attribute weiterzugeben. Es ist entscheidend, dass wir diese Möglichkeiten noch stärker kommunizieren, sowohl an Unternehmen als auch an die Bürger.

Zudem unterstützen wir Unternehmen bei der Einhaltung von Sicherheitsstandards wie der NIS2-Richtlinie, um ihre Compliance in den Bereichen Datensicherheit und Cybersecurity zu verbessern. Unsere Signaturlösungen tragen dazu bei, diese Anforderungen zu erfüllen und die Unternehmen zu entlasten. Diese Themen werden auch 2025 und in den Jahren danach eine zentrale Rolle spielen.


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