Vermögensverwaltung im digitalen Zeitalter

METAPOLITAN mit Sitz in Wien und London bietet eine Plattform für die Verwaltung von Vermögenswerten an. Sie ermöglicht die Ausgabe, den Kauf, den Verkauf, den Handel und die Verwaltung von Vermögenswerten mithilfe der Blockchain-Technologie. IT Welt.at hat mit Stephan Kothgasser und Farbod Sadeghian, Investment Partner von METAPOLITAN, ein Interview geführt. [...]

v.l.n.r.: Stephan Kothgasser und Farbod Sadeghian, die Investment Partner von METAPOLITAN. (c) METAPOLITAN
v.l.n.r.: Stephan Kothgasser und Farbod Sadeghian, die Investment Partner von METAPOLITAN. (c) METAPOLITAN

Was bietet METAPOLITAN an und wie funktioniert ihre Plattform zur Verwaltung von Vermögenswerten?

METAPOLITAN ist eines der ersten Unternehmen in der EU, das Emittent:innen beim Eintritt in internationale, regulierte Markplätze technisch unterstützt. Die Plattform deckt hierfür alle Schritte der Wertschöpfungskette ab, vor allem die Tokenisierung von Vermögenswerten: „DPO – Digital Public Offering“. Bei der Tokenisierung werden reale Vermögenswerte als Finanzinstrument digitalisiert und damit Emittent:innen die Möglichkeit geboten, eben diese digitalen Wertpapiere oder Token über entsprechende Marktplätze zu distribuieren.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung von Vermögenswerten auf herkömmliche Investitions- und Finanzierungsmethoden?

Die Digitalisierung von Vermögenswerten hat bedeutende Auswirkungen auf herkömmliche Investitions- und Finanzierungsmethoden. Sie ermöglicht einen breiteren und einfacheren Zugang zu Anlageprodukten für Investor:innen jeder Größe und Herkunft. Traditionelle Investitions- und Finanzierungsmethoden, die oft z.B. von Barrieren wie hohen Mindestinvestitionen geprägt sind, werden durch digitale Vermögenswerte zunehmend einfacher. Darüber hinaus können digitale Vermögenswerte eine erhöhte Liquidität bieten und Flexibilität für Investmentmöglichkeiten, da sie einfacher gehandelt und transferiert werden können. Dies führt zu einem dynamischeren und effizienteren Marktumfeld, das Innovationen fördert und traditionelle Finanzintermediäre herausfordert, sich anzupassen und neu zu positionieren.

Wie unterscheidet sich die Ausgabe und Digitalisierung von Vermögenswerten durch METAPOLITAN von einem herkömmlichen IPO?

Ein Unterschied ist, dass keine Bank mehr zwischengeschaltet werden muss. Der „Börsegang“ und der Handel kann direkt über die Plattform abgewickelt werden.

Warum werden regulierte Marktplätze durch die Blockchain-Technologie immer wichtiger und welchen Beitrag leistet METAPOLITAN in diesem Bereich?

Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, regulierte Marktplätze grundlegend zu transformieren und ihre Bedeutung zu erhöhen. Durch ihre dezentrale Natur ermöglicht sie einen transparenten und effizienten Austausch von Vermögenswerten, ohne dass traditionelle Intermediäre wie Banken oder klassische Börseplätze notwendig sind. Dies führt zu niedrigeren Transaktionskosten, schnelleren Abwicklungszeiten und einem breiteren Zugang zu Investitionsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Anleger:innen.

Wie unterstützt METAPOLITAN Emittenten beim Eintritt in internationale, regulierte Kapitalmärkte?

METAPOLITAN hat ein Umfeld geschaffen, das den Zugang zu Liquidität für digitale Vermögenswerte neu definiert. Unternehmen werden bei ihrem Digital Public Offering in allen Phasen unterstützt – von Onboarding und IT-Beratung, der Tokenisierung der digitalen Wertpapiere bis hin zur Listung am Sekundärmarkt, den Handelsplätzen.

Welche Vorteile bietet die Digitalisierung von Vermögenswerten für Emittenten und Investoren?

Es hat viele Vorteile, vor allem aber erhöhte Effizienz und niedrigere Kosten. Digitale Vermögenswerte ermöglichen schnellere und effizientere Transaktionen im Vergleich zu herkömmlichen Märkten. Durch die Digitalisierung der Assets werden Vermittler- und Transaktionskosten reduziert, da Prozesse wie die Ausgabe, Verwahrung und Übertragung von Vermögenswerten voll automatisiert werden können. Es ermöglicht Investor:innen weltweit den Zugang zu Anlagemöglichkeiten, die normalerweise beschränkt sind. Dies schafft eine einfachere Diversifikation von Portfolios über verschiedene Anlageklassen und geografische Regionen hinweg. Zudem kann die Digitalisierung von Vermögenswerten die Liquidität erhöhen, indem sie den Handel und Austausch erleichtert. Es ermöglicht Emittent:innen, Kapital auf innovative Weise zu beschaffen, und bietet Investoren neue Investitionsmöglichkeiten. Für Kleinanleger:innen beispielsweise schafft es den Zugang zu Anlageklassen, die normalerweise institutionellen Investoren vorbehalten sind.

Und essenziell bei all dem ist: Die Blockchain-Technologie bietet eine transparente und unveränderliche Aufzeichnung von Transaktionen, was das Vertrauen zwischen Emittenten und Investoren stärkt und das Risiko von Betrug und Manipulation verringert.

Welche Art von Vermögenswerten können durch METAPOLITAN digitalisiert und als digitale Wertpapiere gehandelt werden?

Im Grunde sind hier kaum Grenzen gesetzt. Die Bandbreite geht von klassischen Immobilen, über Unternehmensanteilen, bis hin zu Edelmetallen, Kunstwerken und anderen womöglich illiquiden Vermögenskategorien. Alle Vermögenswerte, die verfügbar und sichergestellt sind, bieten sich zur Transformation in digitale Finanzinstrumente an und können dadurch zu Gunsten des Emittent:innen monetarisiert bzw. liquide gemacht werden.

Welche Zielgruppen spricht METAPOLITAN mit seinen Dienstleistungen und Plattformen hauptsächlich an?

Plattformen wie METAPOLITAN stärken die Rolle regulierter Marktplätze als wichtige Finanzierungsquelle für Startups, mittelständische Unternehmen und andere Akteur:innen in der Wirtschaft. Aktuell ist das Interesse vor allem aus der Startup-Szene im Technologiebereich hoch, aber auch aus dem Immobilienbereich und dem Handel. Nach ersten Erfolgsgeschichten rechnen wir mit einem Run auf die Transformation von realen Vermögenswerten in digitale Finanzinstrumente, vor allem, weil große Investmentkaliber wie Black Rock oder JP Morgan den Trend fördern und in Zukunft ausschließlich in digitale Wertpapiere investieren möchten.

Wie sieht die Zukunft von digitalen Vermögenswerten und regulierten Marktplätzen mit Blick auf die Arbeit von Unternehmen wie METAPOLITAN aus?

Die Zukunft von digitalen Vermögenswerten und regulierten Marktplätzen wird maßgeblich von innovativen Unternehmen wie METAPOLITAN geprägt sein. Unternehmen dieser Art spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Implementierung von Technologien, die die Effizienz, Transparenz und Zugänglichkeit von Vermögenswerten verbessern. Selbst die EU rechnet mit einem enormen Transformationspotenzial von fast einer Trillion Euro bis 2026.

Wir wollen das Vertrauen zwischen Emittent:innen und Investor:innen sowie die Compliance mit regulatorischen Anforderungen stärken. Unser Ziel ist es, die Entwicklung regulierter Markplätze voranzutreiben, indem wir traditionelle Barrieren beseitigen und innovative, technische Rahmenbedingungen für Finanzierungsmöglichkeiten schaffen. Diese Entwicklung wird dazu beitragen, den Zugang zu Kapital zu demokratisieren, die Liquidität von Vermögenswerten zu erhöhen und die Dynamik der globalen Finanzmärkte zu transformieren.


Mehr Artikel

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo. (c) Denodo
Kommentar

Wie logisches Datenmanagement das ESG-Reporting vereinfacht

Mit zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen wächst auch der Druck, den Stakeholder diesbezüglich auf Unternehmen ausüben. Gerade auf Seiten der Gesetzesgeber entstehen vermehrt Richtlinien, die „ESG“ (Enviornmental, Social und Governance)-Anliegen vorantreiben und Unternehmen zu mehr Transparenz in Form von entsprechender Berichterstattung verpflichten. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*