„Viele Unternehmen sind noch nicht in der Lage, KI effektiv einzusetzen“

Marc Schwarz, Senior Marketing Manager bei All for One Austria, skizziert im Gespräch mit ITWelt.at die wichtigsten IT-Trends für 2024. [...]

Marc Schwarz, Senior Marketing Manager bei All for One Austria: "Viele Unternehmen sind technisch betrachtet derzeit noch nicht in der Lage, KI effektiv einzusetzen, da ihnen die erforderliche IT-Infrastruktur dafür fehlt." (c) All for One Public Cloud ERP

Welche IT-Trends sehen Sie für 2024 bzw. welche IT-Themen sollten heuer auf der Agenda von IT-Verantwortlichen ganz oben stehen und warum?
Neben den gegenwärtigen Schlagworten wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) oder Green IT halte ich die grundlegende digitale Transformation in mittelständischen Unternehmen nach wie vor für besonders entscheidend. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und den sich wandelnden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, müssen Prozesse flexibel einsetzbar sein und von Anfang bis Ende nahtlos ineinandergreifen.

Künstliche Intelligenz ist derzeit das größte Hype-Thema in der IT. Ist dieser Hype gerechtfertigt? Wenn ja, warum, wenn nicht, warum nicht?
Ja und Nein. In einigen Branchen kann der Einsatz von KI besonders sinnvoll und wettbewerbsentscheidend sein. Zum Beispiel könnten Unternehmen in Fertigung und Logistik von Automatisierung und intelligenten Analysen profitieren. Allerdings sind viele Unternehmen technisch betrachtet derzeit noch nicht in der Lage, KI effektiv einzusetzen, da ihnen die erforderliche IT-Infrastruktur dafür fehlt.

Wie können es Unternehmen trotz Fachkräftemangel schaffen, ihre IT-Anforderungen abzudecken?
Durch Prozessautomatisierung und Outsourcing: Durch Technologien wie zu Beispiel ein Cloud-ERP-System werden die meisten IT-Aufgaben komplett outgesourced. Auch interne Unternehmensprozesse und Aufgaben der Mitarbeiter werden deutlich effizienter und zum Teil sogar automatisiert.

Security ist einer der wichtigsten Aspekte der IT. Was tut Ihr Unternehmen um IT-Security sicherzustellen?
Wir setzen auf die Sicherheitslösungen von SAP. Diese fördern den Datenschutz, die Cybersicherheit und die geschäftliche Resilienz von Unternehmen, die SAP-Lösungen und ‑Services einsetzen.

„Die Zufriedenheit der Mitarbeiter kommt mittlerweile dem Nutzen der eigentlichen Funktion gleich. Es wird deutlich, dass die IT auf dem richtigen Weg ist, mit Services, die schnell und einfach eingesetzt werden können und – ich lehne mich aus dem Fenster – sogar Spaß machen.“

Marc Schwarz

Welche Lehren nehmen Sie aus dem IT-Jahr 2023 für die Zukunft mit?
Es lassen sich allgemeine Trends und potenzielle Lehren für die Zukunft in der IT ableiten: Ereignisse wie Pandemien und unvorhersehbare technologische Entwicklungen betonen die Notwendigkeit für Unternehmen, flexibel und widerstandsfähig gegenüber Veränderungen zu sein. Die Fähigkeit, sich schnell anzupassen und Geschäftsmodelle bei Bedarf anzupassen, wird immer wichtiger. Unsere Erfahrung zeigt, das sich Unternehmen immer breiter aufstellen und es den wirklichen Branchenfokus immer weniger gibt. So gibt es heute nicht mehr nur noch den klassischen Fertiger, sondern dieser verkauft seine Produkte und bietet dazu noch Dienstleistungen rund um diese an. Die Bedeutung der digitalen Transformation wird also weiter zunehmen. Unternehmen müssen ihre Prozesse, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle kontinuierlich überprüfen und anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was waren Ihre beruflichen bzw. persönlichen Highlights im Jahr 2023?
Durch den Wandel am Markt und den ständige Wechsel zu neuen Geschäftsmodellen merken wir, dass der Trend wieder mehr zu heterogenen Landschaften geht. Flexibilität steht heute an erster Stelle. SAP liefert dafür mit der SAP Business Technology Plattform (BTP) eine zukunftsfähige Basis um unterschiedlichste Prozesse mit verschiedenen Lösungen flexibel anzubinden und im Gegenzug auch schnell wieder abzulegen, wenn es die Prozesse erfordern.

Welche spannenden Projekte haben Sie 2023 für Kunden umgesetzt und was war das Besondere daran?
Da gibt es viele, und das spannende an all diesen Projekten ist, dass die Kunden verstanden haben, die Digitalisierung nicht mehr selbst umzusetzen, sondern ihre Prozesse an Standards auszurichten. Insgesamt ermöglicht die Einhaltung von Standards eine effektivere, sicherere und kosteneffizientere Umsetzung der Digitalisierung. Standards bieten eine gemeinsame Sprache und einen gemeinsamen Rahmen, der die Zusammenarbeit erleichtert und die Entwicklung von Technologien vorantreibt.

Wenn Sie einen IT-bezogenen Wunsch frei hätten, wie würde der lauten?
Die grundlegende Einstellung zur IT hat sich deutlich verändert und aus einem rein technischen Thema ist ein Mehrwert darüber hinaus entstanden. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter kommt mittlerweile dem Nutzen der eigentlichen Funktion gleich. Es wird deutlich, dass die IT auf dem richtigen Weg ist, mit Services, die schnell und einfach eingesetzt werden können und – ich lehne mich aus dem Fenster – sogar Spaß machen.


Mehr Artikel

David Blum, Defense & Security Lead bei Accenture, im Gespräch mit der ITWELT.at. (c) timeline / Rudi Handl
Interview

„Ein resilientes Unternehmen zeichnet sich durch größtmögliche Transparenz aus“

Transparenz, soweit im Sicherheitskontext möglich, ist für David Blum, Defense & Security Lead bei Accenture, ein wichtiger Bestandteil von Unternehmensresilienz. Das fördere die aus dem Verständnis folgende Unterstützung der Mitarbeitenden. Die unternehmerische Resilienz müsse nicht nur technisch, sondern auch kulturell verankert werden: „Denn Resilienz beginnt im Kopf jedes Einzelnen“, sagt Blum im Gespräch mit der ITWELT.at. […]

News

Klassifizierung von KI-Systemen gemäß EU AI Act

Unternehmen, die KI nutzen, sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen, um teure Bußgelder zu vermeiden. Der EU AI Act stellt den ersten umfassenden Rechtsrahmen zur Regulierung von KI dar und zielt darauf ab, die Grundrechte der Bürger innerhalb der Europäischen Union zu schützen. Da der EU AI Act KI-Systeme nach Risikostufen klassifiziert und damit spezifische rechtliche Verpflichtungen beinhaltet, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Systeme korrekt zu kategorisieren. […]

Nicola Acutt, Chief Sustainability Officer (CSO) von NetApp. (c) Wolfgang Franz
News

Nachhaltigkeit heißt Teamarbeit

Nicola Acutt ist der erste Chief Sustainability Officer (CSO) von NetApp. Im Gespräch mit transform! berichtet sie über die Herausforderungen und Chancen ihrer Rolle – und was ihre Leidenschaft fürs Segeln mit nachhaltiger Unternehmensführung gemeinsam hat. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*