Was 2014 passiert: Die Stimmung in Österreichs IKT-Branche – Teil 1

Wie ist die Lage der IKT-Nation im Jahr 2014? Welche neuen Lösungen kommen, wie wird sich die Branche entwickeln? Und was kann oder soll die Regierung für diesen wichtigen Wirtschaftszweig tun? Wir haben für Sie insgesamt 70 Geschäftsführer von in Österreich tätigen IKT-Anbietern befragt – für das wohl umfangreichste und kompletteste Stimmungsbarometer des Jahres 2014. Heute in Teil 1: Die Unternehmen von A bis I. [...]

Alexander Windbichler, Geschäftsführer ANEXIA

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Wir dürfen leider noch nicht viel darüber sprechen, aber mit der Produktlinie, die wir 2014 auf den Markt bringen werden, werden wir den IT Markt in Österreich auf eine nächste Stufe heben.
 
Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Der Weg führt zu Cloud Lösungen in allen Variationen. Diese müssen schnell und flexibel buchbar sein, ohne lange Wartezeit. Bereits jetzt bestehen laut Gartner 20 Prozent der gesamten Unternehmens-IT aus so genannter Shadow-IT. Dies bedeutet, dass Mitarbeiter einen Bedarf haben, der über die herkömmliche IT Abteilung nicht kurzfristig und flexibel abgedeckt werden kann. Das Ergebnis ist, dass Mitarbeiter selbst auf Clouddienste wie Dropbox, Amazon AWS, uvw. Dienste zurückgreifen. Kritische Unternehmensdaten liegen auf nicht von der zentralen IT kontrollierten Infrastruktur. Dies kann ungeahnte Ausmaße annehmen. Wir werden diesen Bedarf stillen und die Daten wieder nach Österreich holen.
 
Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Speziell im Jahr 2013 hat sich ANEXIA stark internationalisiert. Wir hatten und haben mit vielen Rechtsräumen rund um den Globus zu tun. Hat man diese Erfahrung, bemerkt man erst in welcher heilen Welt man sich in Österreich befindet. Somit haben wir keine Forderungen. Gelingt es unserer neuen Regierung das Budgetdefizit zu reduzieren, dann wäre ein Wunsch erfüllt.

Johann Martin Schachner, CEO Atos in Österreich

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Als IT-Dienstleister ist es unser oberstes Ziel, die Services für unsere Kunden durch Innovation voranzutreiben. Die Themen Social Enterprise, sprich Collaboration- und Communication-Tools, Smart Mobility Lösungen und natürlich auch Security & Cloud, stehen dabei auch heuer im Fokus. Im Kontext von Smart Mobility geht es um die Entwicklung von Applikationen, die auch mobil einsetzbar sind, aber auch um BYOD-Zugänge (bring your own device):  wie lassen sich unternehmensexterne Endgeräte einfach und sicher in die Unternehmens-IT integrieren…

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Der österreichische IKT-Markt ist im Vorjahr leicht gewachsen, aber 2014 zeigt sich noch immer die Tendenz, dass IT-Budgets gekürzt werden. Doch wie kann bzw. soll man mit sinkenden Budgets Wert schaffen? Das wird die Challenge des heurigen Jahres sein: IT als wertschöpfenden Bereich zu positionieren.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Österreich hatte schon immer eine Vorreiterrolle im e-Government-Bereich, die es weiter zu behalten gilt. Aktuell werden aber auch die IT-Budgets im öffentlichen Bereich tendenziell gesenkt, obwohl die ITK-Branche hierzulande eine wichtige und wertschöpfende Branche ist. Damit einher geht die Forderung nach Rahmenbedingungen, die dem öffentlichen Bereich weiterhin die Möglichkeit bieten, Vorreiter im europäischen Kontext zu sein.
Auch in der Reform der Verwaltung nimmt die IT eine wichtige Funktion ein – sie unterstützt die Konsolidierung und vereinfacht die Prozesse zwischen Verwaltung und BürgerInnen. Idealerweise könnte in Zukunft jeder Akt online verwaltet werden.
Ein anderer wichtiger Punkt ist das Arbeitszeitgesetz, das heute nicht mehr den realen Anforderungen gerecht wird. Gerade im Projektgeschäft gibt es Peak-Momente, die ein zeitgemäßes Arbeitszeitgesetz mit mehr Flexibilität erfordern.
Darüber hinaus ist das Thema Smart Metering spätestens seit Einführung der Energieeffizienzrichtlinie der EU auch in Österreich Thema. Allerdings sind die Zeitfenster zur operativen Umstellung auf intelligente Messsysteme hierzulande noch nicht genau definiert.

Wolfgang Hafner, Sales Director HP & IBM Avnet

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Die Verschmelzung einzelner Technologien hin zu lösungsorientierten Ansätzen wird weiter voranschreiten. Aus diesem Grund wird Avnet 2014 mit dem selbst entwickelten und erfolgreich erprobten SolutionsPath-Ansatz seinen Resellern einen schnellen und kostengünstigen Einstieg in spezifische Märkte und Technologiefelder bieten und damit die Grundlage zu einem effektiven Lösungsvertrieb bieten. Konkret sind Veranstaltungen für Networking und Storage bereits im Jänner und April geplant.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Die Notwendigkeit lösungsorientierter Vertriebsansätze wird weiter zunehmen. Das wird eine verstärkte Vernetzung der Technologieanbieter untereinander notwendig machen, aber auch eine offenere Kooperation zwischen den Resellern mit sich bringen.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Österreich gilt seit Jahren als Vorreiter im E-Goverment. Es würde mich freuen, wenn die neue Bundesregierung diese errungene Position durch innovative neue Projekte weiter ausbauen könnte.

Thomas Seyfried, Sales Director Solutions Avnet

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Avnet wird verstärkt im Security und Networking Segment tätig werden und das IBM-Trainingsgeschäft weiter ausbauen

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Die Konsolidierung im Channel wird weiter voranschreiten, Technologien wie Cloud Computing und Software Defined Datacenter werden weiter die Branche „in Atem“ halten.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Wünschenswert wäre ein Fokus auf Bildung und praxisnahe Ausbildung, damit die IKT-Branche interessierte und gut ausgebildete Arbeitnehmer einstellen kann.


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