Was 2014 passiert: Die Stimmung in Österreichs IKT-Branche – Teil 1

Wie ist die Lage der IKT-Nation im Jahr 2014? Welche neuen Lösungen kommen, wie wird sich die Branche entwickeln? Und was kann oder soll die Regierung für diesen wichtigen Wirtschaftszweig tun? Wir haben für Sie insgesamt 70 Geschäftsführer von in Österreich tätigen IKT-Anbietern befragt – für das wohl umfangreichste und kompletteste Stimmungsbarometer des Jahres 2014. Heute in Teil 1: Die Unternehmen von A bis I. [...]

Peter Kampf, Executive Vice President Austria, Slovakia, Slovenia, Switzerland bei COMPAREX

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Auch 2014 wird sich COMPAREX ganz auf Lösungen fokussieren, die das Tagesgeschäft der Kunden wesentlich erleichtern. In diesem Sinne liegt unser Schwerpunkt auf den Themenbereichen Software Asset Management und Softcare. So werden wir Themen wie Risk & Compliance, Smart Licensing, Customer Care und Cost Reduction forcieren und natürlich auch unsere Eigenentwicklung SAM2GO. Da unser neues Geschäftsjahr im April startet, soll an dieser Stelle noch nicht zu viel dazu verraten werden.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Größtenteils werden sich auch 2014  die Trends, die sich bereits in den letzten Jahren angekündigt haben, weiter fortsetzen. Dementsprechend wird wohl einer der Schwerpunkte auf Cloud Computing und Compliance liegen. Einen weiteren Fokus sehe ich im Bereich Outsourcing in Form von Managed Services. Vergleicht man Österreich mit seinen DACH-Nachbarn, fällt auf, dass IT-Outsourcing hierzulande weit weniger stark ausgeprägt ist – für 2014 sehe ich erste Zeichen für eine Trendwende in diesem Bereich.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Als IT-Unternehmen würden wir uns seitens der Politik mehr Förderung von innovativen Prozessen und Projekten wünschen. Zudem müssten die Lohnnebenkosten gesenkt werden, um unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken, damit Österreich im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleiben kann. Leider zeigt jedoch das neue Programm der großen Koalition keine signifikanten Änderungen diesbezüglich.

Norbert Haslacher, Geschäftsführer CSC Austria

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
CSC hat innerhalb der letzten Monate einige sehr innovative Firmen in den USA gekauft. Insbesonders möchte ich die Unternehmen ServiceMesh und Infochimps hervorheben. ServiceMesh bietet eine Broker Plattform, um die die unterschiedlichsten Cloud Modelle anzubinden. Infochimps bietet Lösungen im Big Data Bereich, welche in Cloud Umgebungen aufgehoben sind. Beide Firmen zählen zu den derzeit innovativsten laut dem Gartner Quadranten. Diese Lösungen und Produkte werden bereits erfolgreich mit Kunden in Europa diskutiert und werden auch demnächst in Österreich angeboten werden.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Der Markt wird sich unserer Meinung nach sehr positiv entwickelt. Projekte rund um Big Data und Analytics, sowie Mobile Business Konzepte werden in die Umsetzung kommen. Das Thema Cloud computing wird sich aufgrund der neuen Möglichkeiten vervielfältigen und weniger kritisch betrachtet werden, da auch die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verbessert wurden und man laufende Kosten einsparen kann. Hier spielt der Begriff „pay as you use“ eine große Rolle.
Da der Kosten- und Wettbewerbsdruck uneingeschränkt hoch ist, wird auch der Bereich Applikations-Modernisierung eine nicht unbedeutende Rolle spielen, um die laufenden Wartungskosten zu reduzieren, die Prozesslandschaft zu optimieren und gegebenenfalls Prozesse auszulagern, um sich auf die unternehmensspezifischen Kernprozesse zu fokussieren.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Da die IKT Branche über die letzten Jahre zum größten Arbeitgeber in Österreich herangewachsen ist, noch vor der Tourismusbranche, sollte die neue Regierung dieser mehr Aufmerksamkeit widmen. Hier sollte insbesondere auf die Ausbildungsstätten und Studienmöglichkeiten geachtet werden, sowie die Einbringung relevanter Themen in Diskussionsplattformen der Politik- und Wirtschaftkreise.

Pavol Varga, General Manager Dell Austria

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Welche Lösungen wir 2014 auf den Markt bringen werden, kann ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Tatsache ist aber, dass wir unser Angebot an End-to-End-Lösungen vom Client über das Rechenzentrum bis in die Cloud kontinuierlich und mit Nachdruck weiter ausbauen – auch und vor allem in 2014. Gerade erst haben wir in diesen Bereichen ein wahres Produkt- und Lösungs-Feuerwerk gezündet. Als Beispiele möchte ich hier unsere neuen Windows-8.1-Tablets wie den den Venue 8 Pro und den Venue 11 Pro nennen, aber auch unsere neuen Storage- und Netzwerklösungen sowie unsere neuen Software-Lösungen für die Bereiche Mobility, Security und Datensicherung. Diesen Weg gehen wir auch im kommenden Jahr konsequent weiter.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Wir hoffen auf eine Erholung der Nachfrage, da sich die Situation auf Exportmärkten für österreichische Unternehmen verbessert. Unter Endbenutzern wird bestimmt das Interesse an Tablets nach wie vor stark sein. Mit den neuesten iCore-Modellen wird ein Tablet zur echten Alternative für ein Notebook werden – das wird spanned und Dell will dabei sein.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Nur durch innovative Lösungen können Unternehmen und Verwaltungen langfristig erfolgreich und effizient agieren. Die IKT-Branche stellt eine wichtige Basis für den Wirtschaftsstandort Österreich dar. Wir sind nicht bloß Lieferanten, sondern schaffen vielmehr nachhaltige Lösungen und Arbeitsplätze. Um diese wichtige Rolle für Österreich bestmöglich wahrnehmen zu können, benötigt die IKT-Branche auch die uneingeschränkte Unterstützung der österreichischen Wirtschaftspolitik.

Damian Izdebski, Geschäftsführer DiTech

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Wir werden wie immer versuchen als einer der ersten am Markt die Neuheiten verfügbar zu haben. Wir gehen davon aus, dass uns im Jahr 2014 vor allem im Bereich der Smartphones und Tablets noch viele Innovationen erwarten werden. Neuerungen kommen vor allem in zwei Bereichen: Den Displays – sie werden zum einen biegsam und zum anderen wird ihre Auflösung noch höher – und den Akkus – hier gehe ich davon aus, dass durch bessere Prozessoren der Energiebedarf der mobilen Geräte weiter zurückgehen wird und damit auch wesentlich länger Akkulaufzeiten erreicht werden können.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Wir werden auch 2014 mit einem rückläufigen Markt zu kämpfen haben. Die österreichischen Händler werden noch mehr unter dem Druck von Amazon leiden müssen – in diesem Sinne bin ich der Meinung, dass die heimischen Händlerlandschaft erkennen sollte, dass Amazon der große gemeinsame Konkurrent ist.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Keine weiteren Abgaben und Steuern (wie eine Urheberrechtsabgabe oder Steuern auf Festplatten) die die österreichischen Händler noch zusätzlich gegenüber der ausländischen Konkurrenz unter Druck setzten würden.


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