Was 2014 passiert: Die Stimmung in Österreichs IKT-Branche – Teil 1

Wie ist die Lage der IKT-Nation im Jahr 2014? Welche neuen Lösungen kommen, wie wird sich die Branche entwickeln? Und was kann oder soll die Regierung für diesen wichtigen Wirtschaftszweig tun? Wir haben für Sie insgesamt 70 Geschäftsführer von in Österreich tätigen IKT-Anbietern befragt – für das wohl umfangreichste und kompletteste Stimmungsbarometer des Jahres 2014. Heute in Teil 1: Die Unternehmen von A bis I. [...]

Amin Belbeisi, Niederlassungsleiter Epson Österreich

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Wie schon 2013 steht das Thema Tintendruck in Büros auch 2014 ganz oben auf unserer Agenda. Dem bereits seit einiger Zeit anhaltenden Trend, in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen Inkjetsysteme als Ersatz für Laserdrucker zu installieren,  werden wir mit neuen Hochleistungssystemen weiter beschleunigen. Auch in den neuen Lösungen bleiben die systemischen Vorteile der Inkjets trotz nochmals verbesserter Leistungsmerkmale erhalten. Auch im Jahr 2014 erfreuen sich Umsteiger auf Inkjetdrucker an bis zu 80 Prozent geringeren Strom- und bis zu 50 Prozent geringeren Seitenkosten. Zudem sorgt sich bei Tintendruckern kein Nutzer über etwaige Ausdünstungen der Maschinen im Betrieb.
Auf der Messe CES in Las Vegas haben wir zu Beginn dieser Woche eine neue Smartbrille zur Nutzung mit Augmented Reality vorgestellt. Die Epson Moverio BT-200 repräsentiert die zweite Generation der transparenten Smart-Brillen von Epson und ist rund halb so groß und etwa 60 Prozent leichter als das Vorgängermodell. Die neue Brille, die mit Kamera, Gyroskop, GPS-System und Kompass ausgerüstet ist, wird dank vieler Apps in vielen Bereichen ihre Anwendung finden. Sie ist in wenigen Monaten in der Region DACH verfügbar.
Ein weiteres wichtiges Standbein für Epson ist der Bereich Projektion. Hier werden wir gestützt auf unsere eigene 3LCD-Technologie weitere Geräte für Heim- und Unternehmensanwender vorstellen. Auf der Messe ISE in Amsterdam zeigen wir Anfang Februar bereits erste Neuvorstellungen. Hier stehen neben vielfältigen Schnittstellen kompakte und leistungsfähige Lösungen im Vordergrund.
Weiter werden wir auch im Jahr 2014 unser Engagement im Segment des Etiketten- und Textildrucks weiter verstärken. Auf unser Portfolio in beiden Bereichen aufbauend werden wir auch hier neue Maschinen vorstellen, die professionellen Druckhäusern erstklassige und leistungsfähige Geräte mit Komponenten aus einer Hand anbietet. Damit erfüllen wir eine der Hauptanforderungen von Kunden aus diesem Bereich: Hohe Produktivität bei hoher Ausfallsicherheit.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Wir erwarten in den von Epson bedienten Segmenten eine gute Entwicklung in 2014. Besonders der Trend hin zum Tintenstrahldruck in Unternehmen wird sich weiter verstärken und uns dem Ziel, bis 2016 rund die Hälfte aller Officedrucker mit Tinte zu betreiben, näher bringen. Wir sind für 2014 sehr zuversichtlich.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Ein wesentlicher Faktor für erfolgreiches Wirtschaften ist Sicherheit und Kontinuität. In diesem Sinne wünsche ich mir von unserer neuen Regierung, für beides zu sorgen, etwas gegen die seit beinah zwei Jahren steigende Arbeitslosigkeit zu tun und den Unternehmen in Österreich weitere Anreize zu geben, durch erfolgreiches, unternehmerisches Handeln – auch und gerade im Sektor Green-IT – das Land nach vorne zu bringen.

Helmut Fallmann, CEO von Fabasoft

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?

Unser Ziel im Jahr 2014 ist es, mit der Fabasoft Cloud „Made in Europe“ und mit Mindbreeze, der Enterprise Search Technologie, den europäischen Markt zu durchdringen. Die Fabasoft Cloud ist die europäische Business Cloud für Enterprise File Sharing sowie B2B Collaboration und sie garantiert Datensicherheit, Zugriffssicherheit, Rechtssicherheit und zertifizierte Qualitätssicherheit nach europäischen Maßstäben. Bei den immer größer werdenden Datenmengen sind intelligente Softwarelösungen nötig, um relevante Informationen zu finden. Die Enterprise Search Technologie von Mindbreeze, eine Semantische Suchmaschine, hat den Durchblick.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Wir sehen, dass es bei Kunden Budget-Steigerungen im IT-Bereich gibt. Denn zukünftige wirtschaftliche Herausforderungen sind ohne IT-Technologien nicht mehr realisierbar. Von der öffentlichen Hand erwarten wir uns, dass Sie Vorreiter bei der Nutzung von Cloud Computing ist. Denn mit Cloud Computing könnte die öffentliche Hand noch effizienter agieren. Das vorrangige Ziel des Projektes „CloudforEurope“ ist es, Vertrauen in europäisches Cloud Computing zu schaffen. Daher soll innerhalb von drei Jahren eine vorkommerzielle Auftragsvergabe zur Förderung industrieller Innovationen etabliert und gleichzeitig die Einführung der Cloud im öffentlichen Sektor vorangetrieben werden. Das Projekt wird von  der Europäischen Kommission gefördert.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Ich wünsche mir von der neuen Bundesregierung, dass die organisatorischen Voraussetzungen für die drei tragenden Ideen der europäischen Flagschiff-Initiative „Horzion 2020“ in Österreich zügig und in kurzen Entscheidungswegen umgesetzt werden. Denn mit dieser Initiative werden auch die „Digitale Agenda“, die Schaffung einer „Innovations-Union“ und eines gemeinsamen „Forschungsraumes“ vorangetrieben und somit das Wirtschaftswachstum und die Zukunftssicherung gehoben. Die Zusammenlegung von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium in Österreich ist der richtige Schritt zur politischen Administration dieser Herausforderungen.

Horst Ortmann, Geschäftsführer Global Knowledge Network Österreich

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Global Knowledge Österreich wird gemeinsam mit dem internationalen Global Knowledge Netzwerk als Trainingspartner verstärkt auf innovative Trainingsformate bauen – virtuelle Trainings, Compliance & Corporate Governance Portal, mobile Trainings App und praxisnahe Experten Workshops auf Top Level. Wir werden verstärkt auch unser englischsprachiges Angebot erweitern, um auch internationalen Unternehmen ein adäquates Angebot als Single Point of Contact bieten zu können. Themenmäßig unterstützen wir in Training und Zertifizierung neben den etablierten Produkten die neuesten Versionen aller namhaften Softwarehersteller. Weiters wird das Thema Risikomanagement und Security verstärkt in unserem Angebot zu finden sein. Unsere bit Schwesterunternehmen verstärken auch das Portfolio im Bereich e-Government Lösungen und e-Testing
 
Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Der Trend hin zu Virtualisierung und (hybriden) Cloud-Lösungen wird sich sicherlich fortsetzen. Mobile Endgeräte und Applikationen werden breiter und tiefergehend eingesetzt. Dies erfordert und fördert die Nutzung von unterschiedlichsten Services (XaaS) aus der Public Cloud bzw aus Private Cloud Services. Die bietet einerseits IT Firmen die Chance
sich mit derartigen Serviceangeboten zu etablieren, verschärft aber im Commodity Bereich den Wettbewerb, weil anzunehmen ist, dass sich globale Großanbieter ( Google, Microsoft, Amazon, etc.) gerade in diesen Bereichen weiter durchsetzen. Insgesamt werden auch in Österreich neue Paradigmen für das IT Management entwickeln, die auch neue Anforderungen an die IT-Organisationen (inkl. Anbieter) stellen. Ich befürchte, dass sich 2014 auch in Fragen der Cyber Security einiges tun wird – es steht zu befürchten, dass massive Attacken und Probleme vor allem im Bereich der mobilen Open Source Operating Systeme anstehen. Dies deshalb, weil wegen der immer stärkeren Verbreitung mobiler Geräte und der hohe Marktanteil dieser OS jede Attacke wesentlich mehr impact erzielt – ein Leitmotiv für Cyber-Attacken.
 
Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Das könnte wahrscheinlich ein Buch füllen – vorrangig denke ich an folgende Punkte:

  • Förderung und Unterstützung der Bildung und Forschung – vor allem für IT bezogene Ausbildungen
  • Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung von IT Berufen vor allem für Frauen
  • Stärkung vor allem der mittleren und kleineren der IT Unternehmen in Österreich durch Innovationsprogramme und internationale Unterstützung
  • Standortmaßnahmen für (neue) Betriebsansiedelungen vor allem im IT Bereich
  • Generell mehr Umsetzungsperformance und Sachpolitik (beides ist wirklich schlecht finde ich)


Godelef Kühl, Vorstandsvorsitzender von godesys

Welche Produkte oder Lösungen werden Sie 2014 auf den Markt bringen?
Das godesys ERP wird neben den seit Herbst vorhandenen Apps für CRM und Service um weitere mobile Anwendungsszenarien erweitert. Zudem bieten wir überarbeitete Branchenlösungen für den Handel, die insbesondere Retail- und Multichannel-Strukturen sowie Versandhandelsprozesse abbilden. Für alle vorhandenen Lösungen werden alterative Cloud- und Mietangebote bereitgestellt.

Wie wird sich die heimische IKT-Branche 2014 Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Wir sind sehr optimistisch, da die Nachfrage nach webbasierten Lösungen kontinuierlich steigt und godesys über ein sehr modernes Produktportfolio verfügt. Wir haben ein umfassendes Lösungsangebot für den Mittelstand, dass für diesen Bedarf passgenau ist.

Welche Forderungen oder Wünsche haben Sie an die neue Regierung?
Einen: Lasst uns in Ruhe! Unternehmen brauchen Planungssicherheit, um sich auf die kommenden Herausforderungen einer digitalen Wirtschaftswelt auszurichten. Wird von der Politik Planungssicherheit gewährt, dann haben wir Unternehmer genug Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und erledigen den Rest schon alleine.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*