„Wir haben keine Konkurrenz, da wir den Markt kreiert haben“

Computerwelt.at sprach mit Ratmir Timashev, dem Gründer und CEO von Veeam, im Rahmen der ersten Partner- bzw. Kundenkonferenz "VeeamON 2014" diesen Herbst in Las Vegas. Im Interview erklärt er unter anderem den Unterschied zwischen Backup und "Availability" – und warum Veeam in seinem selbst kreierten Markt keine Konkurrenten hat. [...]

Ratmir Timashev, der 48jährige Gründer und CEO von Veeam nahm sich anlässlich der ersten Partner- bzw. Kundenkonferenz „VeeamON 2014“ (siehe Artikel „Availability ist sexy – Backup stinklangweilig“) diesen Herbst in Las Vegas die Zeit für ein Gespräch mit Computerwelt.at. Im Interview erklärt er unter anderem den Unterschied zwischen Backup und „Availability“ – und warum Veeam in seinem selbst kreierten Markt keine Konkurrenten hat.

Gratulation zum ersten großen Event in der Firmengeschichte, der ja, wenn man sich die Besucherzahlen ansieht, als erfolgreich angesehen werden muss.
Ratmir Timashev:
Danke, ja das stimmt. Ich lebe einen Traum, den viele Menschen haben.

Was können Sie zu Ihren Marktbegleitern sagen, gibt es überhaupt welche?
Eigentlich haben wir keine Konkurrenz, da wir den Markt kreiert haben, den wir „Availability“ nennen. Unternehmen, die glauben, unsere Konkurrenten zu sein, betreiben simples Backup und sie denken, mit uns konkurrieren zu können. Wobei wir unsere Message in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Ursprünglich war die Message „Wir sind die Nummer 1 im VM Ware Backup“, diese Message haben wir jedoch weiterentwickelt und über „we are more than Dataprotection for Virtualisation“ und jetzt in „Availability“ gewandelt haben.
Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen nicht Backup benötigen, sondern Availability. Darunter verstehen wir, dass sämtliche IT-Services im Desasterfall innerhalb von Sekunden oder Minuten wiederhergestellt können werden müssen. Seien es komplette Applikationen, Server oder schlicht und einfach irrtümlich gelöschte E-Mails. Diese Wiederherstellung aus traditionellen Back-ups dauert Stunden oder Tage, mit der Veeam-Technologie Sekunden und Minuten. Das ist der Unterschied.

Was ist mit z. B. Symantec, Acronis, IBM, HP oder EMC?
Mit den Letztgenannten kooperieren wir im Hardwarebereich, im Softwarebereich ist Veeam jedoch mindestens 10x besser, weshalb wir auch ein sehr dynamisches Kundenwachstum haben, da sich diese Investition rasch bezahlt macht. Wären wir nur 2x besser, würden Unternehmen nicht wechseln. (Anm.: Veeam hat mehr als 450 der Top-500 Unternehmen weltweit auf der Kundenliste).

Gibt es ständig Crashes in modernen Rechenzentren oder ist Veeam eher eine Lebensversicherung für den Fall der Fälle?
Daten, Files, Applikationen crashen jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde. Es müssen einzelne Files, die jemand irrtümlich gelöscht hat, korrumpierte Files, E-Mails oder auch ein ganzes Datacenter wiederhergestellt werden. Das dauert aus klassischen Backups Stunden und Tage, mit Veeam Sekunden oder Minuten. Backup ist langweilig, sie nutzen es einmal im Monat oder im Jahr, Availability wird täglich genutzt, das ist sehr sexy! (lacht)

Was können sie Partnern in Österreich bieten?
Laut Gartner werden in den nächsten Jahren rund zwei Drittel alles Value Added Reseller verschwinden, der Rest wird zum Service-Provider. Unsere Message ist sehr einfach: Veeam hilft dir, Service-Provider zu werden (mit neuen Funktionen wie Cloud-Connect in der Availabilty Suite v8). Sie können aufhören, Backup anzubieten, sondern auf Backup in der Cloud, auch in einer eigenen Cloud, setzen. Und das geht innerhalb von nur 10 Minuten. Und 2015 kommt unser Replication/Desaster-Recovery Szenario als Erweiterung des Angebots.
Viele Unternehmen tätigen hohe Investitionen in die IT-Infrastruktur um ihr Business erfolgreich zu betreiben, vergessen dabei aber oft auf den letzten wichtigen Punkt: Availability. Darauf fokussiert Veeam. Wir sind der Kleber in einem modernen Datacenter, der alles zusammenhält und das Maximum aus dem Investment herausholt. Und das bei nur rund 5% der Gesamtkosten eines Rechenzentrums, die aber extrem wertsteigernd sind.

Das Gespräch führte Herbert Koczera im Auftrag von Computerwelt.at.

 
Ratmir Timashev

Ratmir Timashev ist gebürtiger Russe, studierte In Moskau und den USA Physik. Er lebte nach Stationen in der Schweiz und Kanada jetzt in den USA, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach einigen Stationen in der IT und Firmengründungen und Verkäufen gründete er Veeam im Jahr 2006.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*