iPad Air 2020 im Test: Immer noch das beste iPad für die meisten

Die meisten iPad-Benutzer benötigen kein iPad Pro, besonders wenn das neue iPad Air (2020) dem Flaggschiff so nahe kommt. [...]

Mit dem neuen iPad Air ist ein offensichtlicher Sprung gegenüber dem normalen iPad gelungen. (c) Apple
Mit dem neuen iPad Air ist ein offensichtlicher Sprung gegenüber dem normalen iPad gelungen. (c) Apple

Im vergangenen Frühjahr hat Apple das Branding des iPad Air wiederbelebt, nachdem mehrere Jahre lang nichts passiert ist. Das iPad Air 2019 war ein großartiger Kompromiss zwischen dem günstigen Standard-iPad und der Leistung und den Funktionen des weitaus teureren iPad Pro.

Das neue Modell 2020 setzt diese Tradition fort. Es ist teurer als die Version 2019, enthält aber mehr Funktionen und Design des Pro und bietet einen erheblichen Leistungssprung.

Viel von iPad Pro ausgeborgt

Wie das iPad Air aus dem Jahr 2019 übernimmt auch das Modell 2020 einige Anregungen vom iPad Pro, darunter ein breites Farbdisplay mit True Tone-Unterstützung. Das diesjährige Air leiht sich noch viel mehr.

Apple hat das iPad Air auf das flachkantige Design des iPad Pro umgestellt und die Home-Taste zugunsten eines größeren Displays mit kleinerem Rahmen weggelassen. Es hat genau die gleiche Größe wie das 11-Zoll-iPad Pro und unterstützt sogar das für dieses Modell entwickelte Magic Keyboard.

Wie das iPad Pro verfügt das iPad Air jetzt über einen USB-C-Anschluss anstelle eines Lightning-Anschlusses, was den Zugriff auf externe Speichergeräte und Kameras erleichtert. Das letztjährige iPad Air unterstützte den Apple Pencil der ersten Generation, während das diesjährige Modell den den Einsatz der zweiten Generation ermöglicht. Er kostet zwar etwas mehr, aber die magnetische Befestigung und Aufladung machen der Mehrpreis wieder wett.

Die 8-Megapixel-Kamera f/2,4 wurde gegen eine verbesserte 12-Megapixel-Kamera f/1,8 ausgetauscht, die viel bessere Fotos und Videos macht. Auch die Frontkamera wurde deutlich verbessert und unterstützt nun auch 1080p FaceTime-Anrufe.

Aber man bekommt nicht alles, was das iPad Pro bietet. Die verbesserte Frontkamera wird nicht von dem TrueDepth-Modul für Face ID und Animoji begleitet. Stattdessen hat Apple einen Touch-ID-Sensor in die oberste Taste integriert, da kein Platz mehr für eine Home-Taste vorhanden ist.

Es handelt sich um eine gute Lösung, die sehr gut funktioniert, wenn das iPad auf einer Tastatur oder einem Ständer ist, aber es ist immer noch schlechter als Face ID. Es bedeutet auch: keine Portrait-Mode-Selfies.

Man bekommt mit dem iPad Air weder die zusätzliche Ultraweitwinkel-Kamera auf der Rückseite, noch den LiDAR-Scanner. Diese sind für ein iPad ehrlich gesagt weniger nützlich als für ein iPhone, so dass Sie nicht allzu viel verpassen.

Das iPad Pro beginnt bei 128 GB Speicherplatz mit Optionen von bis zu 1 TB, während das iPad Air bei 64 GB beginnt und nur eine einzige Upgrade-Option von 256 GB zur Verfügung stellt.

Die vielleicht am leichtesten zu übersehende Funktion des iPad Pro, die beim Air fehlt, ist das ProMotion 120Hz-Display, das auch etwas heller ist. Alles in allem hat das iPad Air das meiste von dem, was Sie sich vom iPad Pro wünschen würden, und das zu einem niedrigeren Startpreis. 

A14-Leistung

Die vielleicht interessanteste Facette des neuen iPad Air ist, dass es mit dem A14-Prozessor von Apple betrieben wird, genau wie das gerade erschienene iPhone 12 Pro. Das bringt das Air in eine seltsame Position, denn es ist in mancherlei Hinsicht sogar schneller als das iPad Pro mit seinem A12z.

In den Tests von Macworld ist die Single-Core-CPU-Leistung auf dem A14 besser, ebenso GPU. Und obwohl die Tester dafür keinen Benchmark haben, sollte die Neural Engine, die für maschinelles Lernen und KI-Code verwendet wird, auch auf dem A14 viel schneller sein.

Auf der anderen Seite ist die 3D-Grafikleistung auf dem A12z wesentlich höher, und die Multicore-Performance ist immer noch ein wenig besser. Wenn Sie an einem iPad Pro interessiert sind, sollten Sie vielleicht warten, bis Apple eines mit einem A14X-Prozessor herausbringt, dann wird es wieder einen riesigen Leistungssprung gegenüber dem iPad Air bringen.

Die einzige Ausnahme in Sachen Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell ist die Akkulaufzeit. In den Tests (Geekbench 4 Battery Benchmark) kam heraus, dass das alte iPad Air etwa eine halbe Stunde länger hielt. Das sind zwar nur acht Prozent Unterschied. Doch von einem neuen Modell wünscht man sich immer, dass der Akku länger hält als zuvor. 

Besseres Preisleistungsverhältnis

Bei der diesjährigen Überarbeitung des iPad Air hat Apple den Startpreis erhöht, während der 64-GB-Speicherplatz unverändert geblieben ist.

Doch das iPad Air 2020 bietet auch mehr. Es ist viel schneller, was durch den neuen Prozessor keine Überraschung ist, und bietet noch eine Menge anderer Vorteile.

Es kopiert das überlegene Design des iPad Pro mit flachen Kanten, einem USB-C-Anschluss, Apple Pencil-Unterstützung der zweiten Generation und Kompatibilität mit dem ausgezeichneten Magic Keyboard. Es hat bessere Kameras auf der Vorder- und Rückseite und einen schlanken, symmetrischen Rahmen.

Mit dem neuen iPad Air ist ein offensichtlicher Sprung gegenüber dem normalen iPad gelungen, den Sie schätzen werden, auch wenn Sie keine schnellere Leistung benötigen. Weniger offensichtlich ist die Notwendigkeit, mehr Geld für ein iPad Pro auszugeben. Nur diejenigen, die wirklich „Profi“-Leistung und viel Speicherplatz benötigen, werden diesen Aufpreis wirklich zahlen wollen, und dann auch erst, nachdem Apple ein iPad Pro mit einem schnelleren Prozessor als dem aktuellen auf den Markt gebracht hat.

*Jason Cross ist Redakteur bei Macworld. 


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*