Häufig werden bei Lösungen zu komplizierte Wege eingeschlagen. Nicht einmal jedes zweite Anwenderunternehmen ist mit den Leistungen der von ihnen eingesetzten IT-Consultants vollständig zufrieden und sie mahnen vor allem weniger komplizierte Konzepte an. Außerdem sollten die Berater nach einer Erhebung der Actiunium Consulting mehr Ergebnisverantwortung übernehmen. Als idealen IT-Berater schwebt ihnen der Pragmatiker mit Blick für einfach realisierbare Lösungen vor. [...]
Auf die Frage, wie zufrieden sie üblicherweise mit den externen IT-Experten sind, gibt knapp die Hälfte der fast 300 befragten Mittelstands- und Großunternehmen ein positives Urteil ab. Allerdings sind nur 17 Prozent durchweg sehr zufrieden, hingegen beklagen 30 Prozent sehr schwankende oder überwiegend schlechte Ergebnisse. Zu den hauptsächlichen Ursachen kann gehören, dass die Consultants zu selten eine konkrete Ergebnisverantwortung übernehmen und häufig zu komplizierte Wege einschlagen. Zumindest sehen hier etwa zwei Drittel der befragten IT-Verantwortlichen einen Optimierungsbedarf bei den Beratern. Gleichzeitig kritisieren sie mehrheitlich, dass den Consultants häufig der Blick für wirtschaftlichere Lösungsansätze fehlt und sie das Kundendenken nicht immer ausreichend verstehen. Auch von dem Innovationstransfer, den sich viele Anwenderunternehmen vom Einsatz externer Berater versprechen, sind über die Hälfte enttäuscht. Außerdem erwarten sie, dass in den Beratungsprojekten mehr tatsächliche Best Practices eingebracht werden.
Dieses Anforderungsspektrum findet sich auch in dem Bild des idealen Beraters wieder, das die Actinium-Erhebung hinterfragt hat. Nach Meinung der meisten IT-Manager soll er sich als Pragmatiker mit Fokus auf einfach realisierbare Lösungen auszeichnen (59 Prozent), für ähnlich viele kann er aber auch der erfahrene Praktiker mit etwas hemdsärmeliger Attitüde sein. Hingegen sind Visionäre, auch wenn sie sich durch ihren Blick für zukünftige Anforderungen charakterisieren, weniger gefragt. Auch Berater mit ausgeprägter Controllermentalität, denen der Sinn nach einer möglichst kosteneffizienten Projektrealisierung steht, präferieren nur ein Drittel der Befragten. Ähnliche Vorbehalte gibt es gegenüber den IT-Beratern mit einer umfassenden methodischen Schulung, weil die IT-Verantwortlichen möglicherweise die Erfahrung gemacht haben, dass sie in ihren Vorgehensweisen zu theorielastig sind.
„Offenbar vollzieht sich gegenwärtig ein deutlicher Wandel im Markt, bei dem die Unternehmen verstärkt sehr problemfokussierte und schnell umsetzbare Lösungen in den Vordergrund stellen“, interpretiert Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl die Befragungsergebnisse. „Die Uhr tickt bei den Anforderungen der Anwender immer schneller, deshalb müssen Lösungen frei von Overhead und möglichst schnell realisierbar sein, weil die Erfordernisse in der IT-Unterstützung ein Jahr später schon wieder anders aussehen können“, betont er. Die immer kürzeren Veränderungszyklen erzeugen die Notwendigkeit, in den Projekten pragmatischer vorzugehen und einen schnellen Nutzen zu generieren. Im Kern geht es dabei um einfachere Realisierungskonzepte, betont er.
„Das Wort Einfachheit hatte lange Zeit einen negativen Ruf, weil es mit Anspruchslosigkeit und geringerer Qualität gleichgesetzt wurde. Tatsächlich aber verbirgt sich in möglichst einfach gehaltenen Lösungen sogar höhere konzeptionelle Anforderung, da sie mit weniger Aufwand zum gleichen Ergebnis führen müssen“, betont Hüttl und nennt als Beispiel die Produkte von Apple. „Das iPhone hat vorgemacht, wie sich die Bedienung von Smartphones deutlich vereinfachen lässt und die Vereinfachung Ausdruck intelligenter technologischer Innovation ist.“ Dies müsse sich die IT-Beratung zum Vorbild machen, um sich nicht am Bedarf ihrer Kunden vorbei zu entwickeln. (pi)
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