Der Stepstone Gehaltsreport 2025 bietet einen detaillierten Einblick in die aktuelle Gehaltslandschaft in Deutschland. Die IT-Branche nimmt in der Studie eine bedeutende Stellung ein. [...]
Die Stepstone-Studie zeigt auf, wie entscheidend das Thema Gehalt sowohl für Jobsuchende als auch für Arbeitgeber ist. Besonders Transparenz bei Gehaltsangaben spielt eine zentrale Rolle für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Attraktivität von Unternehmen. IT Welt.at hat sich die Studie angesehen.
Transparenz als Schlüssel zur Arbeitgeberattraktivität
Laut der Studie betrachten 63 Prozent der befragten Talente das Gehalt als das wichtigste Kriterium bei der Jobsuche. Dabei reicht jedoch nicht nur die Höhe des Gehalts, sondern auch dessen transparente Kommunikation. 86 Prozent der Befragten gaben an, dass konkrete Gehaltsangaben ihre Meinung über ein Unternehmen positiv beeinflussen. Zudem wünschen sich 82 Prozent der Teilnehmenden mehr Transparenz, etwa durch die Angabe von Gehaltsspannen in Stellenausschreibungen.
Unternehmen, die Gehaltstransparenz praktizieren, steigern ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte erheblich. 86 Prozent der Kandidaten würden sich eher auf Stellen mit konkreten Gehaltsangaben bewerben. Transparenz fördert nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch Fairness und Vertrauen in interne Strukturen – entscheidende Faktoren für eine moderne Unternehmenskultur.
Deutschlandweite Vergütungen im Fokus
Der Gehaltsreport weist für das Jahr 2024 ein Bruttomediangehalt von 45.800 Euro aus. Das durchschnittliche Bruttogehalt liegt bei 52.300 Euro. Besonders hervorzuheben ist das Bankwesen als Top-Branche mit einem Mediangehalt von 65.500 Euro. Regional betrachtet liegt München mit einem Durchschnittsgehalt von 58.000 Euro an der Spitze der Städte. Die Stadt Korb in Baden-Württemberg führt mit einem Mediangehalt von 45.750 Euro.
Regionale Gehaltsunterschiede: Ost-West-Gefälle bleibt bestehen
Das Gehalt in Ostdeutschland beträgt im Median 39.250 Euro, während Beschäftigte in Westdeutschland auf 46.900 Euro kommen – ein Unterschied von 16 Prozent. Berlin bildet eine Ausnahme mit einem Mediangehalt von 48.250 Euro.
Einfluss von Berufserfahrung, Verantwortung und Bildung
Mit zunehmender Berufserfahrung steigen die Gehälter kontinuierlich. Beschäftigte mit weniger als einem Jahr Erfahrung verdienen im Schnitt 39.000 Euro, während sich das Gehalt bei über 25 Jahren Berufserfahrung auf 50.500 Euro erhöht.
Auch Personalverantwortung wirkt sich positiv auf das Gehalt aus: Beschäftigte mit Führungsverantwortung verdienen durchschnittlich 53.250 Euro, während Mitarbeitende ohne diese Verantwortung auf 43.300 Euro kommen.
Bildungsabschlüsse spielen eine zentrale Rolle: Mit Hochschulabschluss liegt das Mediangehalt bei 60.500 Euro, während Beschäftigte ohne akademischen Abschluss durchschnittlich 43.100 Euro verdienen.
Gender-Pay-Gap: Fortschritte, aber weiterhin Ungleichheiten
Der bereinigte Gender-Pay-Gap, der Unterschiede aufgrund struktureller Faktoren wie Berufserfahrung und Branche berücksichtigt, bleibt bestehen. Männer verdienen im Median 48.000 Euro, Frauen hingegen 42.100 Euro. Besonders deutlich zeigt sich diese Lücke in Berufen mit hoher Personalverantwortung.
Branchenspezifische Gehaltsentwicklungen
Top-Branchen mit den höchsten Gehältern:
- Bankwesen: 65.500 Euro
- Luft- und Raumfahrt: 62.000 Euro
- Pharmaindustrie: 60.750 Euro
- Chemieindustrie: 58.250 Euro
- Versicherungen: 59.750 Euro
Branchen mit den niedrigsten Gehältern:
- Hotel, Gastronomie und Catering: 37.250 Euro
- Land-, Forst- und Fischwirtschaft: 38.500 Euro
- Handwerk: 40.750 Euro
Gehaltsunterschiede nach Unternehmensgröße
Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt:
- 1–50 Mitarbeitende: 40.500 Euro
- 51–500 Mitarbeitende: 46.500 Euro
- 501–5.000 Mitarbeitende: 52.500 Euro
- Über 5.000 Mitarbeitende: 57.750 Euro
Detaillierte Einblicke in Berufsgruppen
Ärzte und Ärztinnen verdienen im Median 98.750 Euro, während IT-Fachkräfte auf 58.000 Euro kommen. Ingenieure erreichen 58.500 Euro und Berufe im Consulting 58.250 Euro. Im Gesundheits- und Sozialwesen liegt das Mediangehalt bei 41.750 Euro, während Beschäftigte in der Gastronomie mit 37.250 Euro deutlich weniger verdienen.
Die Berufsgruppe Informationstechnologie nimmt im Stepstone Gehaltsreport 2025 eine bedeutende Stellung ein. IT-Berufe sind geprägt von dynamischen Entwicklungen und einem stetig wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Dies spiegelt sich auch in den Gehaltsstrukturen wider, die im Branchenvergleich überdurchschnittlich sind.
Gehaltsübersicht in der IT-Branche
Das Bruttomediangehalt in der IT-Branche beträgt 58.000 Euro, während das durchschnittliche Bruttogehalt bei 62.000 Euro liegt. Diese Werte verdeutlichen die Attraktivität der Branche für Fachkräfte. Das Gehalt variiert je nach Region, Unternehmensgröße, Berufserfahrung und Qualifikation deutlich.
Regionale Gehaltsunterschiede in der IT-Branche
Die Gehaltsunterschiede innerhalb Deutschlands zeigen sich auch in der IT-Branche deutlich:
- Hamburg: 62.000 Euro
- Bayern: 61.000 Euro
- Baden-Württemberg: 61.250 Euro
- Berlin: 58.500 Euro
- Hessen: 61.250 Euro
- Nordrhein-Westfalen: 57.000 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 48.250 Euro
- Brandenburg: 49.250 Euro
- Sachsen: 49.750 Euro
Der Süden und Westen Deutschlands bieten in der IT-Branche traditionell höhere Gehälter, während der Osten tendenziell niedrigere Vergütungen aufweist.
Einfluss von Unternehmensgröße auf IT-Gehälter
Wie in vielen Branchen steigt auch in der IT das Gehalt mit der Größe des Unternehmens:
- 1–50 Mitarbeitende: 49.250 Euro
- 51–500 Mitarbeitende: 55.750 Euro
- 501–5.000 Mitarbeitende: 62.250 Euro
- Über 5.000 Mitarbeitende: 71.250 Euro
Große Unternehmen zahlen IT-Fachkräften deutlich höhere Gehälter, was auf größere Budgets, komplexere IT-Infrastrukturen und höhere Anforderungen zurückzuführen ist.
Gehaltsentwicklung nach Berufserfahrung
Die Berufserfahrung hat einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt in der IT-Branche:
- < 1 Jahr: 45.000 Euro
- 1–2 Jahre: 48.250 Euro
- 3–5 Jahre: 54.500 Euro
- 6–10 Jahre: 61.750 Euro
- 11–25 Jahre: 68.250 Euro
- > 25 Jahre: 73.500 Euro
Bereits nach wenigen Jahren Berufserfahrung steigen die Gehälter deutlich an. Dies zeigt, dass praktische Erfahrung in der IT besonders wertgeschätzt wird.
Auswirkungen von Personalverantwortung
Die Übernahme von Führungsverantwortung bringt in der IT-Branche signifikante Gehaltssteigerungen mit sich:
- Mit Personalverantwortung: 72.500 Euro
- Ohne Personalverantwortung: 55.500 Euro
Führungskräfte im IT-Bereich profitieren somit stark von höheren Gehältern, da sie komplexe Projekte steuern und Teams leiten.
Einfluss des Bildungsniveaus
Der Bildungsgrad spielt in der IT-Branche ebenfalls eine wichtige Rolle:
- Mit Hochschulabschluss: 67.250 Euro
- Ohne Hochschulabschluss: 53.500 Euro
Ein Hochschulabschluss, insbesondere in den Bereichen Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Ingenieurwissenschaften, zahlt sich in der IT deutlich aus.
Gender-Pay-Gap in der IT-Branche
Obwohl die IT-Branche als modern und zukunftsorientiert gilt, besteht auch hier ein Gender-Pay-Gap:
- Männer: 58.750 Euro
- Frauen: 53.500 Euro
- Bereinigter Gender-Pay-Gap: -8,9 Prozent
Frauen verdienen im Median etwa 9 Prozent weniger als Männer, was auf strukturelle Unterschiede und geringere Vertretung in Führungspositionen zurückzuführen sein könnte.
Beliebte IT-Berufsprofile und Gehälter
Innerhalb der IT-Branche variieren die Gehälter je nach Spezialisierung und Verantwortung deutlich. Einige ausgewählte Berufsprofile und ihre Mediangehälter:
- IT-Projektmanager: 68.500 Euro
- IT-Consultant: 61.750 Euro
- Software-Entwickler: 57.750 Euro
- IT-Systemadministrator: 51.250 Euro
- Fachinformatiker Systemintegration: 41.500 Euro
Insbesondere spezialisierte und strategische Positionen wie IT-Projektmanagement und Consulting werden überdurchschnittlich vergütet.
Zukunftsperspektiven der IT-Branche
Die IT-Branche bleibt einer der wachstumsstärksten Sektoren mit kontinuierlich steigender Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Trends wie künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Cybersecurity und Big Data treiben die Entwicklung voran und eröffnen zusätzliche Karrierechancen mit attraktiven Gehaltsperspektiven.
Rechtliche Anforderungen zur Gehaltstransparenz
Mit der EU-Entgelttransparenzrichtlinie, die bis Juni 2026 in deutsches Recht umgesetzt wird, steigen die gesetzlichen Anforderungen an Unternehmen. Dazu gehören:
- Der Auskunftsanspruch der Mitarbeitenden über vergleichbare Entgelte.
- Die jährliche Kommunikation der Gehaltsfestlegungskriterien.
- Gehaltsspannen müssen bereits beim ersten Kontakt mit Bewerbenden offengelegt werden.
- Die verpflichtende Berechnung des Gender-Pay-Gaps.
Das Fazit der ITWelt-Redaktion
Transparenz in Gehaltsfragen wird für Unternehmen immer wichtiger, um im Wettbewerb um Talente bestehen zu können. Regionale, branchenbezogene und geschlechtsspezifische Unterschiede bleiben bestehen, zeigen aber auch Verbesserungspotenziale. Der Report bietet sowohl Arbeitgebenden als auch Arbeitnehmenden eine fundierte Orientierung zur Gehaltsentwicklung und zeigt die wachsende Bedeutung gesetzlicher Transparenzvorgaben auf.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
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