IT-Dienstleister: Wachstum bei Security-Lösungen und Cloud-Services erwartet

Wie eine Umfrage der Wiener Wirtschaftskammer Fachgruppe UBIT unter den IT-Dienstleistern zeigt, werden im Bereich IT-Security in den kommenden drei Jahren die größten Zuwachsraten erwartet, danach folgen Cloud Services und Software-Implementierung/Wartung. [...]

"Die Anzeigen wegen Cyberkriminalität sind im Vorjahr in Österreich um 26 % gestiegen", sagt Rüdiger Linhart, IT-Berufsgruppensprecher in Wien. (c) Rüdiger Linhart

Die Anzahl der selbständigen IT-Dienstleister ist allein in Wien in den vergangenen fünf Jahren um rund 1.850 auf mehr als 11.000 gestiegen. Zur Berufsgruppe gehören eine breite Palette von selbständigen IT-Spezialisten, die beispielsweise für Unternehmen System- und Software-Wartungen durchführen, Server-Kapazitäten bereitstellen oder sich um die IT-Security kümmern. Dementsprechend unterschiedlich hat sich die Pandemie auf den Geschäftsverlauf der IT-Profis ausgewirkt, wie eine aktuelle Blitzumfrage der Wiener Wirtschaftskammer Fachgruppe UBIT Wien zeigt. In Summe hat sich die IT-Branche aufgrund des sprunghaften Bedarfsanstiegs nach Homeoffice-Lösungen und dem generellen Digitalisierungstrend aber sehr solide entwickelt.

Unterstützung für KMU ohne eigene IT-Abteilung

Aufschlussreich sind die Ergebnisse bei der folgenden Frage ausgefallen: „Welcher Geschäftsbereich wird Ihrer Einschätzung nach in den kommenden 3 Jahren am stärksten wachsen – unabhängig davon, ob diese Bereiche von Ihnen angeboten werden?“. Am häufigsten genannt wurden Security-Lösungen (34 % der Teilnehmer), gefolgt von Cloud-Services (22 %) und Software-Implementierung und Wartung (15 %). Unter jenen IT-Dienstleistern, die in den kommenden zwölf Monaten Investitionen planen, rangiert die Verbreiterung des Geschäftsfeldes ganz vorne (40 %), dicht gefolgt von der Anschaffung von Home-Office-Ausstattung (36 %), damit sie selbst oder ihre Mitarbeiter die Arbeit besser von zu Hause aus verrichten können.

Für Rüdiger Linhart, IT-Berufsgruppensprecher in Wien, klingt die Tendenz nachvollziehbar: „Die Anzeigen wegen Cyberkriminalität sind im Vorjahr in Österreich um 26 % auf rund 36.000 kräftig gestiegen, wobei KMU als beliebte Angriffsziele für Cyberangreifer gelten, weil diese meist keine eigenen IT-Security-Abteilungen haben. Für Klein- und Mittelbetriebe sind daher die selbständigen IT-Dienstleister die idealen Ansprechpartner und Verbündeten. Ein Trend, der sich künftig weiter verstärken dürfte: „So wie heute fast jeder regelmäßig den Zahnarzt oder Automechaniker seines Vertrauens konsultiert, wird vermutlich in fünf oder zehn Jahren jedes Unternehmen wie selbstverständlich einen IT-Dienstleister als Verbündeten im IT-Security-Bereich haben“, ist Linhart überzeugt.

Branchenvertretung wurde als Anlaufstelle häufig genutzt

Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT Wien) fasst die Erkenntnisse aus der Umfrage wie folgt zusammen: „Auch Mitglieder unserer Berufsgruppe hatten während der Pandemie zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Dies zeigt sich auch an der Anzahl derer, die bei der Fachgruppe UBIT Wien bzw. der Wirtschaftskammer Wien Informationen eingeholt bzw. Beratung in Anspruch genommen haben.“ Vor allem die Website der Kammer (41 %), diverse Newsletter (39 %) und E-Mail-Anfragen (14 %) waren laut Umfrage unter den IT-Dienstleistern die beliebtesten Informationsquellen. „Es zeigt sich wieder einmal, dass ein starker Zusammenhalt und eine leistungsfähige Branchenvertretung gerade in Zeiten wie diesen enorm wichtig sind“, so Puaschitz.


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