IT-Entscheider sehen Cloud-Leistung als bedenklich für ihre Geschäftsprozesse

Die größte Hemmschwelle bei der Einführung von Cloud-Services in Unternehmen sind Bedenken hinsichtlich der Leistung bei Stabilität, Reaktionszeit und End-to-End Verfügbarkeit. Zu diesem Schluss kommt eine von Alcatel-Lucent durchgeführte Studie. [...]

Entscheidungsträger benennen die Leistungsfähigkeit als wichtigsten Aspekt, der bei Cloud-Lösungen besser werden muss. Als weitere wichtige Punkte wurden Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Kosten und Benutzerfreundlichkeit genannt. Auf dem Spiel steht der weltweite Markt für Cloud-Services, dem bis zum Jahr 2015 ein Wachstum auf 177 Mrd. Dollar vorausgesagt wird.
Die Studie belegt einerseits, dass große Unternehmen aus verschiedenen Branchen Cloud-Services rasch einführen. Andererseits verdeutlicht sie die Mängel der heutigen Public-Cloud-Services, vor allem hinsichtlich Service-Verfügbarkeit und -Qualität. Wegen des Risikos von Serviceausfällen nutzen zwei Drittel der IT-Entscheider die Cloud nicht für Geschäftsapplikationen und 46 Prozent der Befragten halten die derzeitigen Verzögerungen von Cloud-Service-Systemen für inakzeptabel. Jeder vierte Befragte beanstandete, dass in Fällen, bei denen die Service-Level-Agreements (SLAs) nicht greifen, keine einfache Lösung angeboten wird und zwei von fünf IT-Entscheidern berichteten von häufigen oder länger andauernden Serviceausfällen.
Die größten Vorbehalte wurden im Finanz-, Versicherungs- und Gesundheitswesen sowie bei Behörden geäußert. Hier sind Leistung und Sicherheit unverzichtbare Voraussetzungen für Anwendungen und Services.
Dennoch sind 44 Prozent der befragten IT-Abteilungen zuversichtlich, dass die Schwächen der heutigen Cloud-Services in Zukunft behoben werden. Sie erwarten daher eine stärkere Nutzung von Cloud-Services innerhalb der nächsten drei Jahre.  Die IT-Entscheider gaben Vertrauen als einen der wichtigsten Faktoren bei Beschaffungsüberlegungen an. Die Untersuchung ergab, dass die führenden Netzwerk-Provider im Allgemeinen als vertrauenswürdige Quelle für Cloud-Services am besten abschneiden.
Folglich verlassen sich Unternehmen derzeit bei geschäftlichen Kommunikations-Services, die durch garantierte SLAs abgedeckt sind, auf Kommunikations-Serviceprovider. Dank dieser bewährten geschäftlichen Beziehungen und der bewährten Leistungen sind Kommunikations-Serviceprovider besonders gut aufgestellt, um die Qualität und Zuverlässigkeit von Enterprise-Cloud-Services zu verbessern.
Die Untersuchung ergab weiters, dass IT-Entscheider in allen Regionen bereit sind, für zukunftsweisende, leistungsstarke Cloud-Lösungen zu zahlen. Ein Carrier-Grade Cloud-Service ist für IT-Entscheider viermal attraktiver und hat das Potenzial, zehnmal höhere Umsätze zu erwirtschaften als bestehende Cloud-Services. Um diese Chance umfassend nutzen zu können, müssen Serviceprovider eine benutzerfreundliche Cloud-Lösung anbieten. Diese Lösung muss komplexe Netzwerkkonfigurationen, VPN und weitere Services sowie eine garantierte Bandbreite und Geschwindigkeit unterstützen können.
„Nicht alle Clouds sind gleich aufgebaut“, so Dor Skuler, Vice President of Cloud Solutions bei Alcatel-Lucent. „Ein typisches Großunternehmen unterstützt zwischen 250 und 750 IT-Anwendungen. Bevor die Entscheidung fällt, diese Anwendungen in die Cloud zu verlagern, muss eine reibungslose Umstellung ermöglicht werden. So sollte gegeben sein, dass ausreichende Effizienz erzielt wird, dass die betrieblichen Risiken minimal sind, dass die Cloud-Lösung benutzerfreundlich ist und dass die SLAs garantiert werden. Diese Erwartungen können von Kommunikations-Serviceprovidern erfüllt werden. Diese Serviceprovider können durch Orchestrierung und Optimierung der Ressourcen innerhalb ihrer Netzwerke und des Netzwerks selbst die strengen Anforderungen von privaten und gewerblichen Kunden an die Bereitstellung von Cloud-Services erfüllen.“
Die Marktstudie wurde unter 3.886 IT-Entscheidern in mittleren und großen multinationalen Technologieunternehmen aus sieben Ländern durchgeführt, u. a. aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Indien, Südkorea, Taiwan und Hongkong.(pi) 

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*