IT in Österreich vor großen Herausforderungen

Die IT steht in österreichischen Unternehmen vor großen Herausforderungen. Das zeigen die Ergebnisse einer vom heimischen IT-Provider ACP in Auftrag gegebenen Befragung von 300 IT-Verantwortlichen und -Führungskräften. Während auf der einen Seite wachsende Anforderungen und hoher Innovationsbedarf konstatiert werden, stehen dem auf der anderen Seite mangelnde Ressourcen und häufig auch sinkende Budgets entgegen. Wenn es um das Outsourcing von Managed Services geht bevorzugen die befragten IT-Führungskräfte Hybrid-Lösungen. Durchaus überraschend ist, dass die IT-Verantwortlichen trotz zahlreicher Security Incidents zum größten Teil davon ausgehen, dass ihre IT sowohl gegen Angriffe von außen als auch von innen gut geschützt sei. [...]

Einig sind sich die befragten Experten beim bevorzugten Setup im Bereich IT-Infrastruktur: Über 90 Prozent der bevorzugen eine Hybrid-Lösung. 36 Prozent der Unternehmen wollen bei der Inanspruchnahme von Managed Services, dass Infrastruktur und Dienstleister vor Ort im Unternehmen stationiert sind, 29 Prozent reicht es, die Infrastruktur im Haus zu haben, der Betrieb kann ausgelagert werden. Diese Teil-Auslagerung gewinnt mit der Größe der Unternehmen an Attraktivität: 37 Prozent der Befragten aus Betrieben mit über 250 Mitarbeitern bevorzugen diese Variante. Ein Setup, bei dem Betrieb und IT-Infrastruktur zwar im Land, allerdings beim Partner liegt, präferieren 17 Prozent. Inhaber und Geschäftsführer sprechen sich klar für die Lösung „alles im Haus“ aus, dicht gefolgt von der lokalen Cloud-Lösung. Zu wenig im Thema waren 12 Prozent, sie konnten keine Präferenz zu den Setup-Varianten abgeben.

CLOUD: VERFÜGBARKEIT, KOSTEN UND SICHERHEIT IM VORDERGRUND

Cloud-Lösungen sind für die Befragten also vor allem dann interessant, wenn die Cloud beim Sourcing Partner im Land ist. Auf die Frage nach den Vorteilen der Cloud fühlen sich die Befragten vor allem von der höheren Verfügbarkeit (spricht 39 Prozent sehr und 44 Prozent eher an), den niedrigeren Kosten (35 Prozent/47 Prozent) sowie die Sicherheit (34 Prozent/39 Prozent) an.

Befragte aus IT-Abteilungen legen signifikant mehr Wert auf die flexible Kostengestaltung, bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern liegt der Fokus mehr auf „Pay as you use“ und der höheren Verfügbarkeit.

SICHER TROTZ ZAHLREICHER INCIDENTS?

Ein gewisser Widerspruch zeigt sich bei den Fragen rund um die IT-Security, wo die Unternehmen nach eigenen Angaben gut aufgestellt sind. Mehr als vier Fünftel der befragten Entscheidungsträger geben an, gegen Gefahren von innen – Authentifizierung, Zugriffsberechtigungen, Security Policies etc. – (85 Prozent) sowie außen – DoS, Viren, Spam, Hacker, usw. (86 Prozent) gut geschützt zu sein. Sechs von zehn betreiben Security auch aktiv. Das heißt, sie suchen proaktiv nach Angriffsversuchen oder führen regelmäßig Security Audits durch. 77 Prozent der Befragten geben an, Security reaktiv zu betrieben und auf Alarme bzw. Incidents zu reagieren.

Für viele Befragten scheint intensive Beschäftigung mit Cybersecurity auf der Tagesordnung zu stehen. Ein Fünftel hat sich schon intensiv mit diesem Thema beschäftigt, weitere zwei Fünftel haben sich schon „eher“ damit auseinandergesetzt. Befragte aus IT-Abteilungen liegen hier naturgemäß deutlich über dem Durchschnitt.

„Nimmt man die Zahlen aus unserer Studie, dann fühlen sich IT-Verantwortliche sehr sicher, haben gleichzeitig aber interessanterweise relativ viele Incidents“, zeigt sich Kalkbrener überrascht. Um genau zu sein, hatten 27 Prozent der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten einen Security-Zwischenfall, der der Geschäftsleitung bewusst war. Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitern liegen hier mit 22 Prozent unter dem Durchschnitt. „Unser Erfahrung nach verändern sich die Bedrohungspotentiale im Bereich Security sehr rasch. Ein aktuelles Patchmanagement, eine Firewall und ein Virenscanner reichen da alleine nicht mehr aus“, so Kalkbrener.

Interessant ist auch, dass in Bezug auf IT-Security nur geringe Unterschiede nach Unternehmensgröße festzustellen sind. „Einzig mittlere Unternehmen mit 100 bis 249 Mitarbeitern scheinen noch stärker reaktiv denn proaktiv IT-Security zu betreiben“, erklärt Kalkbrener. „Aber im Grunde ist IT-Security für alle Unternehmen gleichermaßen wichtig.“ (pi)


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