IT-Infrastruktur-Management und Netzwerk-Monitoring: warum Netzwerksichtbarkeit so wichtig ist

Wer nicht weiß, welche Endgeräte und IoT-Komponenten Zugriff auf Unternehmensnetzwerke und damit verbundene Ressourcen haben, riskiert Sicherheitslücken und Performance-Verluste. Proaktive und umfassende Netzwerksichtbarkeit ist daher besonders wichtig. [...]

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In vielen Unternehmen fehlt ein vollständiger Überblick darüber, welche Geräte tatsächlich mit dem Netzwerk verbunden sind – meistens so lange, bis ein ernsthaftes Problem auftritt. Unerklärliche Latenzen, plötzlich immer langsamer werdende Verbindungen oder verdächtige Sicherheitswarnungen sind oft nur Symptome eines tieferliegenden Problems: mangelnde Netzwerksichtbarkeit. Denn wer nicht weiß, welche Endgeräte und IoT-Komponenten Zugriff auf Unternehmensnetzwerke und damit verbundene Ressourcen haben, riskiert Sicherheitslücken und Performance-Verluste. Proaktive und umfassende Netzwerksichtbarkeit ist daher besonders wichtig.

Jedes Gerät beeinflusst die Integrität und Leistung von Netzwerken. Unerklärliche Latenzprobleme können damit zu tun haben, dass ein ins Büro mitgebrachtes Kind eines Mitarbeiters hochauflösende Videos auf einem Gerät streamt, das niemand autorisiert hat. Es könnte sich aber auch um einen Cyberangriff und Datendiebstahl handeln. Diese Beispiele zeigen: Wenn Netzwerkadministratoren auf unbekannte, mit dem WLAN verbundene Geräte stoßen, kann das nicht nur ärgerlich, sondern auch ausgesprochen gefährlich sein. Im schlimmsten Fall können durch die Geräte Firewalls umgangen, der Datenverkehr im Netzwerk überwacht und Daten gestohlen werden – ohne dass jemand irgendetwas davon merkt.

Durch BYOD (bring your own device) und Remote-Work wird das Problem von unbekannten Geräten in Netzwerken nur verschärft, schließlich kommen auf diese Weise viele externe Geräte in Unternehmensnetzwerke. Im Homeoffice etwa greifen Mitarbeiter über Heimnetzwerke mit Smart Speakers, privaten Laptops und anderen Geräten auf Unternehmensressourcen zu, meistens ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen. Dazu kommen Performance-Probleme oder langsame Netzwerke. Verbindungsausfälle können zudem durch unbekannte Geräte verursacht werden, die Bandbreiten aufbrauchen.

Unternehmensweites Monitoring für ganzheitliche Netzwerksichtbarkeit

Der erste Schritt ist eine vollständige Übersicht aller verbundenen Geräte, schließlich kann man nichts beheben, was man nicht sieht oder kennt. Um zu wissen, welche Geräte tatsächlich mit dem Netzwerk verbunden sind, sollten IT-Teams Netzwerke kontinuierlich scannen. In Notfällen zählt jede Minute; dann kann es wichtig sein, IP-Adressen im Netzwerk sofort zu finden. Wer sein Netzwerk im Griff behalten will, muss also alle verbundenen Geräte kontinuierlich erfassen und analysieren. Die manuelle Suche nach nicht-autorisierten Geräten hat sich allerdings von simplen Befehlen zu komplexen Prozessen entwickelt. Ganzheitliches Monitoring von Netzwerken kann dazu beitragen, dieses Problem zu lösen und für mehr Klarheit sowie Sichtbarkeit zu sorgen.

Die automatisierte Erkennung von Geräten im Netzwerk erspart eine mühsame tägliche Bestandsaufnahme. Moderne Tools für das Netzwerk-Monitoring können Geräte unabhängig vom Betriebssystem erkennen und überwachen – nicht nur Geräte wie Laptops, Smartphones, Router oder Switches, sondern auch IoT-Geräte, Sensoren, smarte Endgeräte und Sicherheitskameras. Bei entdeckten unbekannten Verbindungen erfolgt eine sofortige Alarmierung. Im Gegensatz zu manuellen Befehlen läuft die automatisierte Erkennung rund um die Uhr und hält den Gerätebestand aktuell. Insbesondere für komplexe Netzwerke über mehrere Standorte hinweg, in denen regelmäßig Geräte neu verbunden und getrennt werden, ist das unverzichtbar. Wenn sich ein unbekanntes Gerät ins Netzwerk einschleicht, meldet das Tool dies sofort – und nicht erst Tage später, wenn bereits Daten abgeflossen sind. Durchgehendes Netzwerk-Monitoring entlastet IT-Teams erheblich und erhöht die Sicherheit von Unternehmensnetzwerken.

Fazit

Viele IT-Teams wissen nicht, was in ihren Netzwerken steckt. Beim ersten gründlichen Scan fallen dann Dutzende unbekannte Geräte auf, von privaten Devices bis zu vergessenen Raspberry-Pis. Moderne Netzwerke brauchen daher Tools, die Ethernet- und WLAN-Verbindungen kontinuierlich überwachen. Das richtige Monitoring-Tool reduziert nicht nur Sicherheitsrisiken, sondern verändert die Arbeitsweise von IT-Teams weg von reaktivem hin zu proaktivem Vorgehen. Wer seine Netzwerkinfrastruktur mit Monitoring kontinuierlich beobachtet, erkennt Engpässe und Sicherheitsvorfälle frühzeitig. Da Cloud-Dienste, IoT-Geräte und Remote Work den Arbeitsalltag prägen, ist der permanente Überblick über alle verbundenen Systeme und Geräte entscheidend für Kontrolle und Sicherheit im Netzwerk.

* Jörg Hollerith ist Produktmanager bei Paessler.


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