IT-Komplexität und Performance-Herausforderungen als Stolpersteine für die Umsetzung der digitalen Transformation

Mindestens einmal pro Woche haben Unternehmen mit massiven Performance-Problemen ihrer IT zu kämpfen und IT-Teams wenden zum Teil bis zu einem Viertel ihrer gesamten Arbeitszeit dafür auf, stockende Systeme wieder in Gang zu bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von Dynatrace unter mehr als 1.200 IT-Verantwortlichen weltweit. [...]

Nahezu die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sieht diese unzuverlässige Performance als Hemmschuh bei der Umsetzung ihrer digitalen Transformation. Unternehmen sind laut der Studie „Global Digital Performance & Transformation Audit“zu wenig auf die steigende IT-Komplexität vorbereitet. Die resultierenden Verzögerungen im Arbeitsablauf sorgen nicht nur für Ärger bei Mitarbeitern und Kunden, sondern beeinträchtigen auch Umsatzchancen und IT-Ressourcen. Fast unisono bestätigen die IT-Verantwortlichen, dass diese Schwierigkeiten von der steigenden Komplexität der IT-Landschaft herrühren. Drei von vier (75 Prozent) fühlen sich mit diesen Problemen überfordert und haben Mühe, ihrer Herr zu werden.
Größere Abhängigkeit von der IT
„Die Abhängigkeit von der IT ist in den letzten drei Jahren schneller gestiegen als in den 30 Jahren zuvor „, sagt John Van Siclen, CEO von Dynatrace.  „Unternehmen müssen sich auf ihre Technologien verlassen können, um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Mit der Leistungsfähigkeit der IT-Systeme steigt auch deren Komplexität, die wiederum die digitale Transformation erschwert. Wem es nicht gelingt, die Performance-Herausforderungen in den Griff zu bekommen, wird schnell den Unmut seiner Kunden und Mitarbeiter zu spüren bekommen.“
Die Zeit- und Ressourcenauswirkungen durch Performance-Probleme im Überblick:
  • IT-Betrieb verliert 522 Stunden pro Jahr oder mehr als 2 Stunden pro Arbeitstag
  • Softwareentwicklung verliert 548 Stunden pro Jahr oder mehr als 2 Stunden pro Arbeitstag
  • E-Commerce-Verantwortliche verlieren 652 Stunden pro Jahr oder mehr als 2,5 Stunden pro Arbeitstag
  • Marketingteams verlieren 470 Stunden pro Jahr oder fast 2 Stunden pro Arbeitstag
  • Servicemitarbeiter verlieren 496 Stunden pro Jahr oder rund 2 Stunden pro Arbeitstag
Die Befragung der Betroffenen in Bezug auf Aufgaben, welchen sie sich hauptsächlich widmen könnten, wenn das IT-Monitoring automatisiert und die Systeme zuverlässiger wären, hat erstaunliche Ergebnisse ergeben und die folgenden negativen Auswirkungen ans Licht gebracht: In den Bereichen E-Commerce und Marketing geht wertvolle Zeit für Umsatzoptimierung sowie Strategie und Planung verloren (36 bzw. 31 Prozent der Befragten würden sich damit beschäftigen). In der Software- und Webentwicklung sowie im IT-Betrieb geht das Gegensteuern zu Lasten der Innovation (36 bzw. 32 Prozent der IT-Professionals würden in dieser Zeit neue Technologien entwickeln und ausrollen). Auch der Kundenservice leidet – 30 Prozent der dortigen Mitarbeiter sind angehalten, ihre Kundenbindungsprogramme und -aktivitäten zu minimieren. 
„Um den steigenden Kundenerwartungen weiter gerecht zu werden, müssen Unternehmen auch in der Lage sein, schnell herauszufinden, wo genau sich Performance-Probleme abzeichnen. Besonders bei Ausfällen, welche direkte Auswirkungen auf die Endnutzer haben, gilt es, sehr rasch und eindeutig die eigentliche Problemursache zu identifizieren. Und zwar bevor diese spürbar werden. Aufgrund der enormen Komplexität der heutigen Anwendungs- und IT-Umgebungen ist eine ganzheitliche IT-Monitoring-Lösung auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) unverzichtbar. Kaum ein Mensch ist mehr in der Lage, die Unmengen an Dashboards, verschiedenen Alarmmeldungen und tausende Datenlogs manuell auszuwerten, um die Problemursache innerhalb der wenigen Minuten zu entdecken, in denen sich ein kleines Problem zu einer großen Störung auswächst“, sagt John Van Siclen. 

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